Akademie Mont-Cenis

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Akademie Mont-Cenis

Das in Partnerschaft vom deutschen Architekturbüro HHS Planer & Architekten AG und vom französischen Architekturbüro Jourda & Perraudin (Francoise Helene Jourda und Gilles Perraudin) geplante Gebäude ist von einer gläsernen Klimahülle umschlossen, die ein mediterranes Klima, ähnlich dem in Nizza, erzeugt. Dieses ist durchschnittlich 5°C wärmer als die Außentemperatur. Eine computergesteuerte Lüftung ermöglicht einen Wärmeaustausch ohne zusätzlich benötigte Energie. Wasserspiele, Erdkanäle und große Tore verhindern im Sommer ein Überhitzen [1].

Im Inneren des aus Glas und 56 Fichtenstämmen errichteten Gebäudes befinden sich in kleinen Gebäudegruppen die Büros der Stadtverwaltung, eine Stadtteil-Bibliothek, ein Café, ein Mehrzweckraum (Bürgersaal) sowie die Fortbildungsakademie des Landes Nordrhein-Westfalen mit Hotelzimmern [1]. Wasserspiele, Palmen und Brücken über Bassins betonen den mediterranen Charakter.

Mont Cenis ist als sogenannter Produktionscluster gedacht, der einen Gewerbepark, Grünanlagen und den Neubau von Wohnhäusern in sich vereinigt.

Energiepark

Nach der Stilllegung Ende der 1980er entschied sich die Regierung von Nordrhein-Westfalen für den Bau des Energieparks auf dem Gelände der Schächte 1/3. Dieses sollte gewerblich genutzt werden, und so ergriff die Stadt Herne die Initiative und schrieb einen Wettbewerb aus. Die Idee für den Energiepark hatte das deutsche Architekturbüro HHS Planer + Architekten AG unter Prof. Manfred Hegger, das den Wettbewerb schließlich gewann und den Park errichtete.

Der Energiepark stellt den Strom und die Wärme für das gesamte Gelände sowie benachbarte Gebäude mithilfe von Methan-Gas und Solarenergie her. Die Überschüsse werden ins örtliche Netz eingespeist. Drei große Module bilden den Energiepark Mont-Cenis:

  1. Solarstromkraftwerk: Stromgewinnung durch polykristalline Solarzellen auf dem Dach und in den Wänden der Akademie
  2. Blockheizkraftwerk: Strom- und Wärmegewinnung durch Verbrennung von aufgefangenem, sonst entweichenden Grubengas
  3. Batteriespeicheranlage: Speicherung des Solarstroms, Spitzenlastreduktion, Notstromversorgung[2]

Mit 10.000 m² Fläche ist die Solaranlage im Dach der Akademie Mont-Cenis das zur Zeit größte gebäudeintegrierte Solarkraftwerk der Welt. Die 3185 Module erzeugen bis zu 1 MW Leistung bzw. 750.000 kWh pro Jahr. Das Blockheizkraftwerk erzeugt etwa 9.000 MWh Strom pro Jahr. Mit der durch das Blockheizkraftwerk erzeugten Wärme werden die Gebäude innerhalb der Mikroklimahülle (Akademie, Hotel, Bibliothek etc.), das Krankenhaus sowie die im Zuge des Projekts entstandenen (Wohn-)Neubauten in unmittelbarer Umgebung (Nahwärmenetz) beheizt. Betreiber des Energieparks sind die Stadtwerke Herne.[3]

Quellen

  1. 1,0 1,1 Entwicklungsgesellschaft Mont-Cenis: ... auf Mont-Cenis. Die Architektur (Broschürensammlung o.J.)
  2. Entwicklungsgesellschaft Mont-Cenis: ... auf Mont-Cenis. Der Energiepark (Broschürensammlung o.J.)
  3. Gebäudemanagement Herne: http://www.akademie-mont-cenis.de/ (Rubrik Architektur / Energiepark - abgerufen am 8. Oktober 2010; Update unbekannt)