Schachtgerüst Wilhelm (Zeche Pluto)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Pluto-Wilhelm.jpg

Herne - Archetektur im Ruhrgebiet

Objekt Nr. 75
Förderturm/Schachtgebäude Zeche Pluto Wilhelm 1953
Wilhelmstraße 98
Architekt: F. Schupp, Essen
Bauherr: Gelsenkirchener Bergwerks AG

"Fritz Schupp[1], einer der Pioniere der neuzeitlichen Industriearchitektur, war einer der ersten Architekten im Revier, der aus der Funktion der von einer Schachtanlage zu erfüllenden Betriebsaufgaben eine Gesamtplanung entwickelte, die unter Verwendung von Stahl, Ziegel und Glas Zweckmäßigkeit und Ästhetik miteinander zu verbinden wusste. Beim Umbau der Schachtanlage "Pluto Wilhelm" nahm Schupp 1953 seine in den 20er Jahren entwickelten Ideen funktionalen Bauens mit kubischen Baukörpern in Stahl-Ziegel-Ausfachung wieder auf. Die symmetrische Anlage wird überragt von einem monumentalen Doppelstrebegerüst ("Doppelbock"). 1957 kam die Waschkaue, 1965 ein Bürogebäude hinzu. Mit der Schupp´schen Anlage besitzt Herne ein bedeutendes Dokument vorbildlicher Industriearchitektur."[2]

Denkmalschutz

638-63/DL-99 Wilhelmstr. 98, Pluto Wilhelm, Doppelbockgerüst der Schachtanlage 23.02.1999

Denkmal in Gefahr

Gemeinsame Stellungnahme des Historischen Vereins „Hün un Perdün“ Herne e.V., der DGB-Geschichtswerkstatt und der Mondritter Wanne-Eickel

Mit Bedauern und Entsetzen haben der Historische Verein „Hün un Perdün“ Herne e.V., die DGB-Geschichtswerkstatt Herne und die Mondritterschaft Wanne-Eickel den Wunsch der RAG zur Kenntnis nehmen müssen, das Schachtgerüst der Zeche Pluto – Schacht Wilhelm – aus der Denkmalliste der Stadt Herne streichen zu lassen.
Nicht ohne Grund wurde das Doppelbockgerüst der Schachtanlage in die Liste der Baudenkmäler eingetragen (638-63/DL-99). Als „Landmarke“ weithin sichtbar, verkörpert es als Symbol der Industriekultur im besten Sinne das Wachsen der Region, der Stadt und des Ortsteils. Neben dem Schachtgerüst der Zeche Teutoburgia und dem Malakow-Turm der Zeche Unser Fritz I/IV, ist es das einzige weitreichend sichtbare Zeichen des Bergbaus in unserer Stadt.
Gerade auch in dieser dreifachen Anschauung der Entwicklung bergmännischen Werkens und Wirkens ist es erhaltenswert.
Es müsste für die RAG – welche bekanntlich die Gebäude für die Grubenrettung und Wasserhaushaltung nutzt – selbstverständlich sein, die Gebäudeteile weiterhin instand zu halten, sachgemäß zu behandeln und so zu nutzen, dass deren Erhaltung auf Dauer gewährleistet ist.
Daher bitten wir, alle Möglichkeiten zu prüfen und auszuschöpfen, um den Erhalt dieser – gerade für die Wanne-Eickeler Bevölkerung identitätsstiftenden – Gebäude für die Zukunft zu sichern.

Andreas Janik für den Historischen Verein „Hün un Perdün“ Herne e. V., Norbert Arndt für die DGB-Geschichtswerkstatt Herne und Horst Schröder für die Mondritterschaft Wanne-Eickel

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Quellen