Haus Bönninghausen
Das ehemalige Adelsgut Haus Bönninghausen war eine Wasserburg im Stadtteil Eickel an der Burgstraße. Die Bönninghauser Straße errinnert an die ehemalige Burg.
Gebäude
Das Adelshaus war aus Backsteinen gebaut, die Einfriedung des Innenhofs aus Bruchsteinen errichtet. Am Zugang befand sich ein, aus Backsteinen gemauerter, 6,80m hoher Wehrturm aus dem 14. Jahrhundert. Die Gräfte trennte Wirtschaftsgebäude und Adelshaus und wurde von einer Zugbrücke überbrückt. Als die Zeche Königsgrube abgeteuft wurde, fiel der Wassergraben trocken, das Gelände wurde zum Gartenland.
Eigentümer
Im Verzeichnis der Güter des Offiziums Wattenscheid wird 1411 in „villa Boninchusen“ ein Zinspflichtiger „Hermanns van Bonynchusen“ und im Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 in „Ekell“ ein „Jan to Bonynchusen“ erwähnt.
Später ist in der Türkensteuerliste von 1542 „Bonynchuiß“, im Türkensteuerregister von 1598 „Boeninckhaus“ und im Feuerstättenverzeichnis des Amtes Bochum von 1664 unter dem Grundherrn „Doctor Kumpfsthoff“ die „Pfächterrinne vidua Bönninckhauss, ein Hof, eine Feuerplatz“ genannt.
Bereits 1636 hatten die Eheleute Dr. Georg Kumpthoff und Helene Clara von Plonnies ihr Gut und ihren Hof Bönninghaus / Bönninckhausen zu Eickel verpfändet.
Im Jahre 1411 wird ein Zinspflichtiger Hermanns van Bonynchusen der Villa Boninchusen erwähnt, im Schatzbuch der Grafschaft Mark wird 1486 ein Jan to Bonynchusen für Ekell erwähnt. Die Familie Boninchusen hielt den Hof bis ins 17. Jahrhundert, in den Steuerlisten von 1664 wird ein Georg Willebrand Kumpsthoff, Doktor der Rechte und Richter zu Bochum als Eigentümer genannt. Der ehemalige Bürgermeister von Bochum, Gerhard Wilbrand Lennich, erbte das Gut um 1796 und verbrachte dort seinen Ruhestand. Das Gut und der zugehörige Hof Bönninghausen wurden 1837 an Peter Jakob Muckenheim verpachtet, welcher dieses 1855 erwarb. Die Familie Muckenheim betrieb auf den Ländereien eine Gärtnerei und Samenhandlung. Der Adelshof wurde zu dieser Zeit im Volksmund bereits Haus Muckenheim genannt. Das Adelshaus und die Wirtschaftsgebäude wurden im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, die Familie Muckenheim verkaufte das Gut 1955 an die Stadt Wanne-Eickel.
Abriss
Die Stadt Wanne-Eickel beantragte beim Landeskonservator in Münster eine Abrissgenehmigung für Haus Muckenheim, entsprechend dem Namen des letzten Eigentümers. Beim Landeskonservator war Muckenheim nicht im Adelsregister verzeichnet, daher wurde die Genehmigung erteilt. Erst später wurde diesem bekannt, dass es sich um den Adelssitz Haus Bönninghausen handelte und dieser unter Denkmalschutz stand. Die 1960 begonnenen Abbrucharbeiten wurden daraufhin eingestellt, vom ehemaligen Gut waren nur noch die Grundmauern des Wehrturms erhalten. Einer Anregung des Landeskonservators, die verbliebenen Reste des Wehrturms zu erhalten, konnte wegen der bereits stark vorangeschrittenen Abbrucharbeiten nicht entsprochen werden.
An Haus Bönninghausen erinnert heute nur noch die Bönninghauser Straße in Herne sowie eine Infotafel an der Burgstraße.
Trivia
Nach einer Sage sollen Haus Bönninghausen und Haus Dorneburg mit einem unterirdischen Gang verbunden gewesen sein. Dieser konnte weder bei den Abbrucharbeiten der Dorneburg noch von Haus Bönninghausen festgestellt werden.
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