Horsthausen ist mit der Zeche „Piepenfritz“ gewachsen (WAZ 26.09.2014)
- Horsthausen ist mit der Zeche „Piepenfritz“ gewachsen
Horsthausen ist mit der Zeche „Piepenfritz“ gewachsen Blick auf Jürgens Hof und Sudkamps Hof, im Hintergrund die Zechenanlage 1 / 2.Foto: Stadtarchiv Herne
Das Bergwerk „Friedrich der Große“ hat ab 1870 das ehemalige Dorf verwandelt. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden in Alt-Horsthausen Bergarbeitersiedlungen, in den 50er Jahren auch in Pantringshof und Elpeshof.
Mit der Gründung der Zeche Friedrich der Große 1870 wuchs auch das einstige Bauerndorf Horsthausen rasant. Noch 1816 lebten dort nicht mehr als 100 Menschen, 1895 waren es schon 2400 Einwohner.
Die ersten Zechenkolonien entstanden, sie sind bis heute erhalten geblieben. Anfang des 20. Jahrhunderts konnten in der Kolonie „In der Bleck“ Bergarbeiterwohnungen bezogen werden. An der Blücher-, Gneisenau-, Scharnhorst-, Stein-, Bleck- und Diedrichstraße wurden Wohnhäuser für rund 500 Familien gebaut. Um die Schachtanlage 3 / 4 herum entstanden 1910 erste Zechenwohnungen an der späteren Von-Waldthausen-Straße, es folgten Baumaßnahmen östlich der Langforthstraße (Von-Waldthausen-, Bömke-, Hermann-Friedrich-Straße, Am Landwehrbach) ab 1916.
Die Bergmannssiedlung Herne und der Wohnungsverein Herne befriedigten den steigenden Bedarf in den 20er Jahren mit weiteren Siedlungen. Im Feldherrenviertel baute 1929 die Ketteler Baugenossenschaft. 1942 besaß die Zeche Friedrich der Große 292 Häuser mit 1552 Wohnungen. 1949 gründete sich die Wohnungsgesellschaft „Glückauf“. Im Feldherrenviertel entstand Anfang der 50er Jahre ein weiteres neues Wohngebiet.
Wohnheime für Ledige
Auch für Bergleute ohne Familie gab es Unterkünfte: ein Ledigenheim („Bullenkloster“) mit 192 Plätzen an der Ludwigstraße (heute Horsthauser Straße) wurde 1920 eingeweiht. In den Ledigenheimen wurden im Krieg Zwangsarbeiter und Gefangene untergebracht. Nach dem Krieg entstanden neue Wohnheime an der Schachtstraße.
Der Ortsteil Pantringshof entstand 1952 bis 1954 zwischen Emscher und Pöppinghauser Straße. „Glückauf“ baute die neue Siedlung mit 615 Wohnungen.
Eine weitere Siedlung, Elpeshof, wurde ab 1955 zwischen den Schachtanlagen 1 / 2 und 3 / 4 gebaut. Erste Wohnungen konnten 1956 bezogen werden, weitere Bauabschnitte zogen sich bis 1960 hin.
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