Masurisches Gebetshaus

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Masurisches Gebetshaus in Herne

Düngelstraße 81, 44623 Herne (Hinterhof)

Aufgrund von Anwerbemaßnahmen in Ostpreußischen Gebieten (PL: „Masowier“ (= Mensch / Einwohner“, umgangssprachlich: „Masuren“ (ab 18. Jh.)), kamen ab ca. 1880 immer mehr Zuwanderer nach Herne und Wanne-Eickel, um im Bergbau (z. B. Zeche Mont-Cenis) zu arbeiten. [1]

Bauherr des 1908 erbauten Gebäudes auf dem Hinterhof war der Bergmann und zugleich Vorsitzender des evangelisch-lutherischen Gebetsvereins, „’Gott mit uns’ GmbH Herne“, Gottlieb Sczepan. Die angeworbenen Zuwanderer organisierten sich u. a. in ihrem 1894 gegründeten ‚evangelisch-lutherischen Gebetsverein’ (heute: ‚“Evangelisch-Lutherische Gebetsgemeinschaften“). Spätere Bebauungen auf dem Hölkeskampring schlossen das Gebäude auch in nord-östliche Richtung ein.

Entworfen wurde das Gebäude von dem Herner Architekten Kemper. Er entwarf eine Basilika in Backsteinarchitektur (20 m lang, 15 m breit, 10 m hoch), mit architektonischen Schmuckelementen an den Langhauswänden, farbigen Industrieglasfenstern, die von Blendbögen umsäumt werden und einem Dachreiter, mit dekorreichen Halbglasfenster, die für zusätzlichen Lichteinfall in der oberen Wandfläche des Mittelschiffs sorgen.

Das Gebäude hat fünf Gewölbeabschnitte, deren Abgrenzungen durch fünf Pfeiler ersichtlich sind. Weite Segmentbögen leiten vom Seiten- zum Mittelschiff über. Besonderes Schmuckstück: Ein großes Wandgemälde, das sich an der nach Osten gelegenen Wand befindet. Es zeigt szenisch die Himmelfahrt Christi. An den Seiten dieses Bildes sind die Sprüche: ‚Lobet ihn mit Posaunen, Psalter und Harfe’ und ‚Singet dem Herrn ein neues Lied’ zu lesen. [2]

Der Betsaal wird nicht mehr für seine ursprüngliche Bestimmung genutzt.

Text: Anna-Maria Penitzka

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Einzelnachweise