Schaeferstraße 22
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Das Wohnhaus Schaeferstraße 22 liegt auf der südlichen Straßenseite zwischen Schulstraße und Hermann-Löns-Straße. Seit dem 27. September 2002 ist es als Baudenkmal Nr. 656 in die Baudenkmalsliste der Stadt Herne eingetragen.
Das Haus wurde, wie die benachbarten Häuser Schaeferstraße 16, 18 und 20, 1904 errichtet. Mit dem Haus Nr. 22 endet die hier vorherrschende dreigeschossige Bauweise der südlichen Schaeferstraße, die diesen „Häuserblock“ in ihrer geschlossenen Bebauung einzigartig macht.
Bauherr und Eigentümer war der Bauunternehmer Franz Kröger aus der Von-der-Heydt-Straße 14.
Kröger war am 4. Dezember 1858 in Marsberg-Heddinghausen als 5. Sohn des Maurers Franz Kröger geboren und kam um 1885 nach Herne. Hier eröffnete er ein Bauunternehmen, welches sich auf Bahnarbeiten spezialisiert hatte. Dadurch zu großem Reichtum gelangt, zog er Anfang der 1910er Jahren nach Bad Godesberg wo er auch am 4. März 1931 verstarb.[1]
Die neuen Gebäude bildeten einen passenden Hintergrund zum Herner Kaiser Wilhelm I. Denkmal, welches dort von 1903 bis 1942 stand.
DENKMAL NR. 656
- Wohnhaus Schaeferstraße 22, Herne-Mitte
- Erbaut: 1904
- Architektur:
- Details: Das 3½-geschossige Wohnhaus wurde mit einer Putzfassade mit Jugendstilelementen gestaltet. Eine Vertikalbetonung erfährt das Gebäude durch einen bauchigen Mittelrisalit, dessen Verdachung in einem Dacherker mit Schweifgiebel übergeht. Das Gebäude ist bedeutend für die Stadt Herne, weil es die Geschichte der Stadt veranschaulicht und dokumentiert. Es bezeugt die Ausformung repräsentativer Bürgerhäuser in Herne in der Zeit um 1900. Bei der Schaeferstraße handelt es sich um eine wichtige Nebenstraße der Bahnhofstraße als Hauptachse von Herne-Mitte. Es war und ist bevorzugtes Wohngebiet des Herner Bürgertums
Bewohner
- 1908 bewohnt die Witwe Anna Raabe, die Lehrerin Emilie Ferwer, die Lehrerin Lina Worth und der Oberlehrer Bruno Haise mit einigen Dienstboten das Gebäude.
- 1910 sind der Apotheker Gustav Brocke, der Arzt Dr. Werner Wiemer neben den Lehrerinnen Emilie Ferwer und Lina Borth hier wohnend gemeldet..
- 1914 Gustav Brocke und die beiden Lehrerinnen Ferwer und Borth sind weiterhin hier ansässig, hinzu kommt der Ingenieur Walter Schramm.
- 1926 gehört das Haus dem jüdischen Rechtsanwalt Dr. jur. Siegmund Loebenstein. Weitere Bewohner sind nun der Schulrat Julius Stephanblome und die Geschäftsinhaberin Johanna Leiser.
- 1929 Nichts neues, nur das Stephanblome nun Schulrat a.D. ist und eine Agnes Klaphecke dort wohnt.
- Am 1. Januar 1931 ist Stephanblome hier verstorben. Er war von 1914 bis 1925 Leiter der kath. Kreisinspektion Herne.[2]
- 1934 Dr. Loebenstein wohnt nun in Bonn und auch sonst ist alles neu: Es wohnen die Damen Cäcilie, Ida und Johanna Cosmann hier. Dr. med. Erich Kraus, Sohn des im Haus Nr. 16 lebenden Sanitätsrat Kraus lebt ebenso hier wie die >lehrerin Bernarda Temme und der Kaufmann Franz Wenner.
- 1938 das Haus füllt sich: Neben den Cosmann bewohnen die Geschäftsinhaberinnen Anna und Auguste Bohnenkamp, der Kaufmann Josef Finke, der Kraftlehrer Karl Hollender, der Invalide Franz Jonas, die Kinderpflegerin Maria Kohlpoth, der Schleifer Aloys, der Schneider Johannes und der Kaufmann Otto Meier hier. Die Witwe Ottilie Schulte-Sodingen wohnt mit ihrer Tochter Elisabeth ebenfalls hier.
Ein kurzer Sprung ins Jahre 1993.
- 1993, mit Ende der Adressbücher sind hier Karin Anlauf, Christian Bethge, Jörg Höhfeld, Constanze Knabe, Jens-Henning und Christiana Meßfeldt, Jutta Richter und Christel von Scheidt gemeldet.
2020 wohnt der freie Journalist Dr. Christian Weymayr hier.
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Einzelnachweise
- ↑ Beigesetzt auf dem Burgfriedhof daselbst.Todesanzeige online auf Zeitpunkt.nrw
- ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21208680