Anastasius Lüdtke

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Anastasius Lüdtke (geboren am 28. Januar 1845 in Klein Nakel Krs Schneidemühl in Posen; † am 8. April 1901 in Herne), war ein Herner Kaufmann und Architekt.

Lüdtke wurde in einem kleinen Dorf in Posen als Sohn des Schullehrers Vincenz Lüdtke und dessen Ehefrau Rosalia Klawitter geboren. Nach der Schulzeit wurde er Architekt und Kaufmann- In den Gazetten taucht er erstmals 1873 bei der Verlobung mit seiner späteren Ehefrau Gertrud Dreckmann auf. Über die Familie lesen Sie weiter unten. Er wird mit Schalke, sie mit Recklinghausen angegeben.[1]

Hier in Gelsenkirchen unterstützt er als „Staatskatholik“ die Seite der Regierung Bismarcks im Kulturkampf gegen die Ultramontane Seite (Zentrum).[2]
Als Bauunternehmer zog es ihn nach Recklinghausen, wo er am 23. Mai 1876 zahlungsunfähig wurde und in den Konkurs ging.[3]
Noch im Februar 1877 wurden neben Restfolgerungen auswertiger Kredite nötige Grundstücke in Recklinghausen zum Verkauf ausgeschrieben.[4]
Nun zog es ihn in die aufstrebende Landgemeinde Herne. Hier eröffnete er am 28. September 1880 als Architekt und Marurermeister ein bautechnisches Bureau, später wieder eine Holz- und Baumaterialien Handlung und wurde damit erfolgreich.
Schon 1881 wurde er als Bauorganisator beim Herner Schützenfest gebraucht.[5]
Als Architekt konnte er einige Bauten errichten und wurde 13. April 1882 vereidigter Gerichts-Taxator. 

Bekanntmachung. Der Bautechniker A. Lüdtke, wohnhaft zu Herne, ist für die zum hiesigen Amte gehörigen Gemeinden als Taxator der Westfälischen Provinzial=Feuer=Societäts=Direction zu Münster angestellt und als solcher vereidigt worden, was ich hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringe. Herne, 11. April 1882. Der Amtmann Schaefer.[6]

Im Oktober 1886 ist er auf der Oststraße Nr. 3 ansässig.
1888 ist überliefert, das er Gerichtsschöffe beim Landgericht in Bochum wurde.
1891 verlegt er das Basaltpflaster der westlichen Von-der-Heydt Straße.[7]
1892 eröffnet er in Bergen eine Zeigelei: „Bekanntmachung. Der Architekt A. Lüdtke zu Herne beabsichtigt, auf den Grundstücken Flur 1 Nr. 32 und 54 der Steuergemeinde Bergen belegen, einen continnirlichen Ziegel=Brennofen zu erbauen. „[8]
1893 ist überliefert, dass sein Unternehmen die Betonarbeiten der neuen Straßen der Heinrich- und Wilhelmstraße erstellte.[9]
Hier errichtet er ein Haus, das die Reichsbank bezieht und 1898 für 52000 Mark erwirbt.[10]
Am 4. September 1894 wird seine Firma unter der Nr. 46 ins Handelsregister in Herne eingetragen und seiner Frau wird zugleich Prokura erteilt.
[11] Einen Monat später gründet er in Witten die Firma „Wittener mechanische Bauschreinerei A. Lüdtke“.
[12] Diese wird 1897 an seinen ehem. Geschäftsführer in Witten Richard Günther übertragen.
Für 1896 ist eine Gerichtsverhandlung gegen einen – heute würde man sagen – Subunternehmer bekannt, indem Lüdtke einige Wechsel nicht erfüllt bekam.[13]
1897 erklärt er sich bereit, einige kleine Gründstücke am Ende der Oststraße/Neumarkt für ein zu errichtendes Denkmal Wilhelm I. abzugeben.[14]
Nach seinem plötzlichen Tode wurde seine Firma bis 1914 vorerst weiter geführt. Die Witwe verzog allerdings nach Münster.
Anastasius Lüdtke starb am 8. April 1901[15] an eine Lungenentzündung und wurde am 11. April 1901 auf dem katholischen Friedhof an der Mont-Cenis-Straße in der nicht erhaltenen Erbgruft der Familie beigesetzt.

Familie

Familie

Anastasius LÜDTKE, Kath.
geboren 28.01.1845 in Klein Nakel (Nakielno) Schneidemühl Posen D. gestorben am 08.04.1901 an Lungenentzündung in Herne. [16]. begraben am 11.04.1901 in Herne katholischer Friedhof an der Mont-Cenis Straße. [17]. Beruf: Kaufmann in Herne.

Eltern: Vincenz LÜDTKE, Kath. Lehrer in Klein Nakel (Nakielno), und Rosalia KLAWITTER.

Kirchliche Heirat 08.08.1873 in Recklinghausen. [18]. mit
Wilhelmina "Gertrud" DRECKMANN, Kath.
geboren am 29.01.1851 in Marl, getauft am 01.02.1851 in Marl St. Georg. [19]. . gestorben am 31.12.1926 in Recklinghausen.

Eltern: Heinrich DRECKMANN, Kath., Wirt in Marl und Wilhelmina SCHULTE-LOH gen. Schrey, Kath.

Kinder

  1. "Richard" Clemens Wilhelm LÜDTKE, Kath. geboren am 28.05.1874 in Recklinghausen. getauft am 02.06.1874 in Recklinghausen Recklinghausen NW D. Quellen matricula-online.eu [20]. gestorben am 18.08.1920. {Nachkommen}.
  2. N. LÜDTKE, Kath. geboren am 26.10.1875 in Recklinghausen. gestorben am 26.10.1875 an Todgeburt in Recklinghausen.
  3. "Maria" Franziska Theodora Gertrud LÜDTKE, Kath. geboren am 16.03.1878 in Recklinghausen, getauft am 21.03.1878 in Recklinghausen [21].
  4. Paul Eduard "Vincenz" LÜDTKE, Kath. geboren am 23.02.1880 in Recklinghausen, getauft am 01.03.1880 in Recklinghausen, [22]. gestorben am 25.02.1934 in Herne.
  5. "Ernst" Franz Paul LÜDTKE, Kath. geboren am 28.11.1882 in Herne. getauft am 05.12.1882 in Herne. [23]. gestorben am 30.04.1923. Kirchliche Heirat 30.05.1914 in Berlin, St. Hedwig mit Ehepartner N. {Nachkommen}.
  6. Anna Maria Gertrud LÜDTKE, Kath. geboren am 09.02.1885 in Herne, getauft am 14.02.1885 in Herne. [24]. Kirchliche Heirat 23.02.1911 in Münster mit Ehepartner N. {Nachkommen}.
  7. "Otto" Maria Joseph August LÜDTKE, Kath. geboren am 12.09.1886 in Herne. getauft am 21.09.1886 in Herne. [25]. gestorben am 03.10.1886 in Herne.
  8. "Joseph" Paul Johannes LÜDTKE, Kath. geboren am 24.11.1887 in Herne. getauft am 28.11.1887 in Herne. [26]. gestorben am 23.07.1888 in Herne.
  9. "Paul" Clemens August LÜDTKE, Kath. geboren am 12.11.1889 in Herne. getauft am 16.11.1889 in Herne. [27]. gestorben am 04.09.1976 in Greenville Greenville South Carolina USA. {Nachkommen}.
  10. "Gertrud" Paula Amanda LÜDTKE, Kath. geboren am 11.05.1891 in Herne. getauft am 19.05.1891 in Herne. [28].


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Quellen

  1. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/3339336
  2. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/12176991
  3. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/9944093
  4. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/10286424
  5. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/12225840
  6. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/9092264
  7. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/9117818
  8. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10792032
  9. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10965990
  10. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/11000132
  11. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10797578
  12. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/11804478
  13. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/5594474
  14. ↑ https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10802284
  15. ↑ Sterberegister Nr. 208/1901 https://www.landesarchiv-nrw.de
  16. ↑ https://www.landesarchiv-nrw.de/data01/Abt_Ostwestfalen-Lippe/P6/P6-10/~003/P6-10_00364/OWL_P6-10_00364_00211.jpg Quellen Landesarchiv Nordrhein-Westfalen
  17. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_52601/KB009-01-S/?pg=413 Quellen matricula-online.eu
  18. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/recklinghausen-st-peter/KB028/?pg=140 Quellen matricula-online.eu
  19. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/marl-st-georg/KB014/?pg=179 Quellen matricula-online.eu
  20. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/recklinghausen-st-peter/KB030/?pg=149
  21. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/recklinghausen-st-peter/KB030/?pg=262 matricula-online.eu
  22. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/muenster/recklinghausen-st-peter/KB032/?pg=7 Quellen matricula-online.eu
  23. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_52601/KB007-01-T/?pg=50 Quellen matricula-online.eu
  24. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_52601/KB007-01-T/?pg=115 Quellen matricula-online.eu
  25. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_52601/KB007-01-T/?pg=167 Quellen matricula-online.eu
  26. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_52601/KB007-01-T/?pg=207 Quellen matricula-online.eu
  27. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_52601/KB010-01-T/?pg=13 Quellen matricula-online.eu
  28. ↑ https://data.matricula-online.eu/de/deutschland/paderborn/DE_EBAP_52601/KB010-01-T/?pg=82 Quellen matricula-online.eu
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