Rudolf Wrede (Pfarrer)
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Rudolf Wrede (* 10. Februar 1842 in Wewer (Paderborn); † 1. April 1898 in Wanne) war ein römisch-katholischer Priester und von 1890 bis 1898 Pfarrer der Gemeinde St. Laurentius in Wanne.
Leben
Rudolf Wrede wurde am 10. Februar 1842 in Wewer bei Paderborn als Sohn des Johann Bapt. Wrede und dessen Ehefrau Eleonora Heim geboren und am 14. Februar desselben Jahres dort getauft.[1] Am 1. März 1871 feierte er, der am 10. August 1870 mit anderen Seminaristen m Dom zu Paderborn zum Priester geweiht worden war und seine erste Hilfsgeistlichenstelle in Herringen hatte, zum erstenmal im Betsaal des Schlosses Crange die heilige Messe. Das Missionsvikariat in Bickern Crange war eine Filiale der Kirche zu Eickel, der damals Pfarrer Hachmann vorstand.
Wirken in Crange und Bickern
Am 3. Februar 1871 wurde Wrede in dann für Crange als Missions- und Schulvikar angestellt; die staatliche Genehmigung folgte am 13. Februar 1871. Am 1. März 1871 führte Pfarrer Hachmann den neuen Vikar feierlich ein und eröffnete die Cranger Schule mit 56 Kindern.[2] 1874 war die Zahl der Schulkinder bereits auf 132 gestiegen. Später wurde die Schulvikarie aufgehoben und Wrede übernahm als Missionsvikar erneut sowohl Seelsorge als auch Unterricht, bis ein gesundheitliches Leiden ihn zwang, den Schuldienst aufzugeben.[3]
Der Gottesdienst fand zunächst im Haus Crange statt, später in einer Notkirche von 92 m² Fläche, die jedoch dem Wachstum der Gemeinde nicht mehr gewachsen war. Eine Kollekte im Jahre 1884 ermöglichte schließlich die Förderung eines Kirchenbaus.[4]
Bau der Laurentiuskirche
Am 15. August 1884 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung zur neuen Kirche in Wanne (Bickern).[5] Die Kirche wurde von Dombaumeister Arnold Güldenpfennig von 1884 bis 1892 als dreischiffige neugotische Hallenkirche in Ziegelbauweise errichtet. Chor und Kirchenschiff wurden am 21. Oktober 1885 geweiht, der viergeschossige Turm 1892 dazugebaut.
Nachdem die Gemeinde Sankt Laurentius am 27. Oktober 1890 zur selbständigen Pfarrei erhoben worden war, wurde Wrede zum 8. Januar 1891 ihr erster Pfarrer.
Tätigkeit als Pfarrer von St. Laurentius
Wrede wirkte ab 1890 als Pfarrer an der Kirche St. Laurentius in Wanne und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod 1898 inne. Die Gemeinde war in dieser Zeit stark gewachsen: Bei seinem Amtsantritt 1871 hatte die Seelsorgestelle rund 370 Gläubige, bei seinem Tod zählte die Gemeinde etwa 10.700 Seelen.[6]
Wrede förderte aktiv den Bau der Laurentiuskirche sowie des zugehörigen Friedhofs, auf dem er später seine Ruhestätte erhielt. Außerdem initiierte er Wohnungen für Geistliche und gründete mehrere Vereine. In der Bevölkerung galt er als volkstümlicher, schlichter und geachteter Priester, dessen Wirken „tiefe Wurzeln gefasst“ habe, wie die zeitgenössische Presse berichtete.
Zu seinem silbernen Priesterjubiläum am 10. August 1895 wurde ihm ein Fackelzug dargebracht, bei dem er betonte, wie sehr ihm die Erziehung und Belehrung der Jugend am Herzen liege und wie schwer ihm der Verzicht auf den Schuldienst gefallen sei.[7]
Tod
Ein langes Leiden schwächte seine Kräfte und hinderte ihn an seelsorglichen Aufgaben, bis er am 1. April 1898 in Wanne verstarb. Am 5. April wurde er zu Grabe getragen. Sein Grab befindet sich im Zentrum des von ihm 1890 geschaffenen Friedhofs, links neben dem Friedhofskreuz. Die zeitgenössische Presse hob hervor, sein Andenken werde fortleben, da er in allen Teilen der Bevölkerung Verehrung genossen habe.[8]
Anmerkung
Der Cranger Gemeindeverordnete Bäckermeister Anton Wrede (* 9. August 1847 in Bad Driburg-Dringenberg; † 23. März 1922 Wanne) war sein Bruder.
Verwandte Artikel
Quellen
- ↑ Taufbuch Band KB005-01-T S. 44 Nr. 8. online
- ↑ 50 Jahre katholischer Gottesdienst in Wanne (1921).
- ↑ 50 Jahre katholischer Gottesdienst in Wanne (1921).
- ↑ 50 Jahre katholischer Gottesdienst in Wanne (1921).
- ↑ [1]
- ↑ 50 Jahre katholischer Gottesdienst in Wanne (1921).
- ↑ 50 Jahre katholischer Gottesdienst in Wanne (1921).
- ↑ 50 Jahre katholischer Gottesdienst in Wanne (1921).
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