Klima Luft Boden Staub (Monno)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Von Karl-Heinz Monno

Klima, Luft, Boden Staub

Mit diesen Faktoren haben wir es beim Umweltschutz Wie auch beim Naturschutz immer zu tun. Nur die Schwerpunktthemen in der Öffentlichkeit sind immer andere, verschieben sich. An sich sind sie immer relevant. Eigentlich müssten sie alle gleichzeitig in Angriff genommen werden. Vieles geschieht, eine Menge wird vernachlässigt. Mit den Voruntersuchungen der IKU und den nachfolgenden Erarbeitungen zur „Ökologischen Stadt“ gibt es in Herne ein gutes Konzept. Es müsste nur konsequent durchgeführt werden. Doch die Interessenlage ist oft widerstreitig. Es werden dann Kompromisse geschlossen, meist faule zu Lasten der Umwelt, der Natur.

Das Klima

teilen wir schön auf in das Groß- Klein- und Mikroklima. Das Großklima ist von uns (noch) nicht beeinflussbar. Das ist gut so. Was würden wir oder bestimmte Gruppen damit anrichten? Und doch scheint der Mensch mit seinem Wirken starken Einfluss auf das Klima zu nehmen. Wir sprechen in zwischen von einer durch den Menschen bedingten Klimaveränderung und von Klimakatastrophe. Da hat sich die Menschheit gespalten in diejenigen die meinen, die Natur mache das von selbst, habe es schon immer gemacht. Die anderen sehen im Wirken der Menschen die Ursache. Tatsache ist es wohl, dass in keiner Epoche der Erdzeit die Veränderungen in solch kurzer Zeit erfolgten wie die jetzigen. Vom Menschen verursachte Faktoren die zur Veränderung führen sind der vermehrte Ausstoß an Klimaschädlichen Gasen, der ungeheuer ansteigende Energieverbrauch und das Abholzen der großen Waldgebiete.
Vor allen der Kohlenstoffe CO2 in der Atmosphäre sorgt mit anderen Spurengasen für eine Erwärmung der Erdoberfläche auf durchschnittlich 15° C. Durch menschliche Aktivitäten, die Verbrennung fossiler Energien lassen die CO2 -Konzentration ansteigen. Das könnte zur steigenden Erwärmung bis zur Klimakatastrophe führen. Eine andere Schädigung ist das so genannte Ozonloch, das natürlich vorkommen soll, durch menschliche Einflüsse aber immer größer wird. Die Ozonschicht, bestehend aus Ozon O3 schützt die Atmosphäre vor eine starke Ultraviolettstrahlung aus dem Weltraum. Bestimmte vom Menschen erzeugte Halogene, Kohlenwasserstoffe und vor allem das FCKW zerstören die Ozonschicht. Starke UV-Strahlung führt bei Mensch und Tier zu Hautkrebs. Bei Pflanzen führt die Strahlung zu genetischen Veränderungen, so genannte Mutationen.
Auf lokalem Gebiet können wir nur wenig gegen diese Schäden tun. Gute Beispiele geben ist dabei das wichtigste. Wir geben sie. Es gibt aber immer wieder Rückfälle. Manchmal bin ich der Meinung, es geht uns wie dem Mauerer der eine schöne Mauer aufbaut, beim Umdrehen diese mit dem Hintern wieder umstürzt.

Das Klima in unserer Stadt möchte ich noch als ein Großraumklima bezeichnen. Es war früher wohl das gleiche wie es in der münsterländischen Bucht herrschte. Heute möchte ich es als Ruhrgebietsklima bezeichnen. Das Ruhrgebiet heute hat sich in den vergangenen 200 Jahren zu einem gewaltigen Ballungsraum vom Westen unseres Landes bis hinter Hamm über gut 200 km Lände entwickelt. Von der Ruhr reicht es bis zur Lippe. Ein Raum in dem es nur wenig Naturflächen gibt . Angefüllt ist er von Gebäuden, Beton und Asphaltbändern. Das sind alles Flächen, die sich bei Sonneneinstrahlung stark erwärmen und in kühlerer Zeit die Wärme nur langsam abgeben. Selbst bei Einbruch von Kaltluft aus dem Norden oder den kontinentalen Raum ist das m. E. noch bemerkbar. Hatten wir nicht im Dezember 2005 nicht im Münsterland ein großes Schneechaos mit großen Schäden an Gebäuden und Strommasten, Während in den Ruhrgebietsstädten kaum etwas zu bemerken war. Diesen Fragen nachzugehen ist Sache der Klimatologen. Wie sich aber so etwas auf Mensch, Tier und Pflanzen auswirkt ist Sache der Biologen.
Unser Stadtklima wird von diesen Faktoren mit geprägt. In unseren Freiraumgebieten, in unseren wenigen Waldbereichen ist die Luft besser als in den dichten Wohnbereichen. Herne ist eine der dicht besiedelsten und waldärmsten Städte in Europa. Ich habe schon in den 80er Jahren in Diskussionen oder bei Vorträgen darauf hingewiesen, dass es in den Wohnbereich im Durchschnitt um 10° wärmer sei, als in den Freiräumen z. B. auf dem Östrich Holthauser Höhe). Für den Biologen sind die Temperaturen am Blühverhalten der Pflanzen ersichtlich. So war die Hasel, an einer sonnenbeschienenen Mauer zwischen Gebäuden in einem Gewerbegebiet im Dezember am blühen, im von Häusern umgebenen Stadtgarten in Januar und in einem Wald erst im Februar. Dieses Blühverhalten ist auch bei anderen Pflanzen festzustellen. Es ist das Kleinklima dass dazu führen kann, ob die Insekten in einem Bereich Nahrung finden oder nicht. Führt auch zu der Diskussion unter Gärtnern, unser Baum hat in diesem Jahr gut getragen, warum ihrer nicht.

Das habe auch, zumindest an heißen, vor allem schwülen Tagen auf das Wohlbefinden der Menschen. Aussagekräftig sind die später vom Umweltamt der Stadt erstellten Werke Klimaatlas der Stadt und die Flechtenkartierung, Flechten als Bioindikatoren. An Hand des Flechtenbewuchs und der Arten kann der Fachmann ablesen in welchen Bereichen die Luft sauberer ist als in anderen. Diese Aussagen könnten Politiker animieren, dafür Sorge zu tragen, mit entsprechenden Maßnahmen in schlechter gestellten Bereichen für eine bessere Luftqualität zu sorgen. Das Mikroklima schaffen sich die Pflanzen selbst. Es hat aber Einfluss auf die nächst höherer Klimastufe.
Die Luft in den Ballungsräumen wird nicht nur vom Klima bestimmt. Allerlei Stoffe werden durch das menschliche Schaffen in die Luft getragen. Aus der Verbrennungsanlage kommen die Säurebildner Kohlenstoff, Schwefel und Stickstoff. Sie sind Hauptverursacher des Waldsterbens. Über die Luft mit dem Regen tropft die Säure auf die Kronen der Bäume, läuft denn Stamm hinunter und gelang in den Boden, vor allem im Boden beginnen die Stoffe ihr zerstörerisches Werk. Die Symbionten der Bäume, Kleinlebewesen und Pilze werden vernichtet. Das hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Bäume. Oft kippen Bäume um, die keinen ausreichenden Wurzelteller mehr haben.
Andere Stoffe die giftig wirken sind die Schwermetalle. Lange Zeit war es das Blei, welches über den Sprit für die KFZ vor allem an den Straßenrändern abgelagert wurde. Mit dem Benzin-Blei-Gesetz wurde dieser nicht ungefährliche Eintrag verhindert. Schwermetalle sind aber auch schwer abbaubar. So ist das Blei an den Straßenrändern immer noch vorhanden. Heute sind es andere Stoffe die an den Straßen abgelagert werden. Was das Platin aus den Katalysatoren der Autos anrichten kann ist noch nicht klar. Der Abrieb der Reifen, die Stoffe aus den Fahrbahnen geraten wie eh und je in die Luft. Ist es nicht unverantwortlich, bei diesen Zusammenhänge noch die Pkws durch unsere kleinen Waldgebiete fahren zu lassen, durch den Constantiner Wald und den Volkspark. Pflanzen und Tiere werden geschädigt. Der Mensch nicht?
Feine Stäube sind das Sorgenkind des Reviers, schon seit langem. Jetzt sorgt eine EG-Richtlinie für Aufregung. Die EG Richtlinie 96 / 92. Die WHO veröffentlichte im vergangenen Jahr Studien die einen Zusammenhang feststellten zwischen Staub Atemwegs- und Herzkreislaufkrankheiten. Feinstäube verkürzen die Lebenserwartung um 1 - 3 Jahre. Die EG-Richtlinie tritt am 1. 1. 05 in Kraft. Jetzt ist Holland in Not. Die Städte vor allem die mit Autobahnverkehr sind angeblich nicht darauf vorbereitet, Wenn an mehr als 35 Tagen im Jahr der Staub höher als 50 mg in m3 Luft ist, muss ein Aktionsplan aufgelegt werfen. Die Bürger können ihr Recht auf saubere Luft im Klageweg erreichen. Der BUND will das in NW machen. Messstationen sind in den vergangenen Jahren abgebaut worden. Obwohl die meisten und gefährlichsten Feinstäube für die Gesundheit an den Autobahnen auftreten, propagiert man immer noch den Ausbau dieser Strecken. Die Herner Europaabgeordnete vergisst auf keiner ihrer Vorträge die Bemerkung Deutschland und vor allem das Ruhrgebiet seien ein Transitland und die Bahnen müssten unbedingt ausgebaut werden. Kennt die Frau die von ihr mit verabschiedeten Richtlinien nicht?
Vor allem der Automobilverkehr sorgt für das Überschreiten der Grenzwerte. jetzt wird nach Ursachen und Abhilfe geforscht. Den Verantwortlichen war das bisher wohl nicht bekannt und was man nicht wie, macht die Verkehrsplaner nicht heiß. Eine etwas ältere Meldung:

Hohe Benzolbelastung der Luft in Innenstädten des Reviers

(WAZ v.3.2.89 Gesamt)

Spitzenwerte an viel befahrenen Straßen des Ruhrgebiets.
In Innenstadtgebieten mit starkem Verkehrsaufkommen erreicht der Benzolanteil bis zu 23 Mikrogramm (mg)/m3. Das gilt auch für die Umgebung von Kokereien. Konzentrationen ab 150 mg/m3 Luft können beim Menschen Blutkrebs auslösen. Bei Säugetieren sind Veränderungen des Erbguts beobachtet worden. Es gibt keinen Schwellenwert. 60 000to Benzol gelangen jährlich in der BRD in die Luft. 90 % stammen aus KFZ. In der Innenstadt Essen wurden 23 mg/m3 gemessen. Im ländlichen Ostwestfalen nur 2 mg. In Herne gibt es dafür keine Messstation.

Eine Meldung erst kürzlich: “Raketen erhöhen Feinstaubwerte“, dass haben Wissenschaftler festgestellt. Viele Überschreitungen sind dem Bundesumweltamt gemeldet worden nach dem Silvesterfeuerwerk 2005. Eine Folge des Pulverdampf der Raketen.“ Auch das Feuerwerk zum Jahresende wird immer schöner, größer und teurer. Im Mittelalter ist dem Mönch Schwarz ein Gemisch mit dem er Gold erzeugen wollte um die Ohren geflogen. Es bestand aus Holzkohle, Schwefel und Salpeter. Es sind unsere Säurebildner aus denen das neu entdeckte Schwarzpulver zusammengesetzt ist. Heute werden noch andere Chemikalien in den Mischungen gemischt sein. Die in dicken Wolken durch die Straßenzüge wabernden Wolken bestehend aus Abgasen und Feinstaub lassen es für empfindliche Personen und Asthmatikern geraten sein, hinter den geschlossenen Fenstern zu bleiben. Feinstaub besitzt eine Größe, die man mit bloßem Auge nicht erkennen kann. Dazu zählen kann man schon den Pollen der windblütigen Pflanzen, der bei dafür empfindlichen Personen Allergien auslösen kann. Dazu müssen aber auch die mikroskopisch feinen Stäube gerechnet werden die aus den Industriebetrieben, dem KFZ –Verkehr und anderem menschlichen Schaffen stammen. In Herne hatten wir lange Zeit mit dem Feinstaub aus der Asbestfertigung zu tun. Der Wanitbetrieb sorgte dafür das im Nordwesten von Wanne die Luft mit ca. in 1000 m Entfernung vom Betrieb 2100 Fasern Faser der gefährlichen lungengängigen Größe im m3 belastet war. Die Untersuchungen wurden vom Fraunhofer 1986 Institut durchgeführt. Die gefährliche Fasergröße liegt im µ -Bereich.
Feinstäube gefährden nicht nur die Menschen, auch andere Lebewesen leiden darunter. So ist mir früher bekannt geworden, dass im Rheinland in der Nähe einer Asbestfabrik ein ganzer Wald abgestorben war. Die Lentizellen der Bäume, es sind die Atemöffnungen in der Rinde, waren mit den Fasern verstopft. Die Bäume konnten nicht mehr atmen und gingen infolge ein. Nach der EG-Richtlinie soll jetzt mit der Feinstaubbelastung Schluss sein. Da sind aber schon die Abwiegler die Vertuscher am Werk. Sie werden die Gefahren schon manipulieren, herunter reden. Das geht nicht? Schauen wir mal.

April [[1990]

Bauausschuss Vorlage 152 Austausch und „Entsorgung von Asbestbaustoffen in den Klassenräumen der Hauptschule Jürgens Hof 61. Wie oft habe ich im Schulausschuss schon nach Gefahren durch Asbest gefragt? Immer war die Antwort, so etwas gäbe es nicht. 24.4.90 Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung Zur Vorlage 50 Kremer-Schüchtermannstraße. und 58 Forellstraße habe ich an die Verwaltung die Frage gerichtet, ob in der Begründung zum Bebauungsplanverfahren keine Hinweise auf Belastung durch Asbest gegeben werden sollten. In beiden Fällen gäbe es eine Tennishalle mit einer Verkleidung aus Asbestbetonplatten. An der Forellstraße sind die Platten mit einem Anstrich versehen. Ob das nicht im anderen Fall auch geschehen solle. Das wurde vom Stadtbaurat verneint.
So wie wir die Luft belasten, wie wir sie schädigen, so kommt es auf uns zurück Es geht uns wie dem Zauberlehrling. „ Die Geister die ich rief, ich wird sie nicht mehr los“. Diese Geister finden sich überall. Sie bleiben nicht nur in der Luft. Sie finden sich im Regen. Vergiftete Luft schädigt über das Regenwasser die Pflanzen, gelangt in den Boden, dort die Bodenlebewesen abtötend. Das Waldsterben, das Artensterben nimmt immer größere Ausmaße an. Einzig der Mensch ist davon nicht betroffen? In den 70er Jahren gab es ein Plakat auf dem die Tiere des Waldes abgebildet waren. Sie sagten dem Menschen: Erst stirbt der Wald, dann sterben wir, dann kommt ihr. Alles vergessen? Weitermachen wie bisher ist angesagt. Der Mensch ist von seinem Tun nicht betroffen, er kann sich helfen? Statistiken und Aussagen von Wissenschaftler schaffen da „Klarheit“ Von dem einen werden Ursachen benannt, von anderen verdammt. Wie war das noch in den 80er Jahren mit dem Pseudokrupp. Die Schlagzeilen in den Medien waren widersprüchlich. Unheimlich viele Kinder leiden unter Pseudo-Krupp-Anfällen – Durch schlechte Luft kein Virus. Bürokratie verwischt Spur zum Pseudokrupp, Pseudokrupp hat mit Smog nichts zu tun, Viren verursachen Pseudokrupp, so die verschiedenen Überschriften zu den Meldungen. Tatsache ist aber, die Schadstoffe in der Luft sind weit über den natürlichen Werten, sogar weit über den überhöhten festgelegten Grenzwerten.

Nun ist die Luft
von solchem Spuck so voll,
daß niemand weiß,
wie er ihn meiden soll“
Faust 2. Teil

Am 30 Mai 1985 ist nicht der Weltuntergang wie es in einem Schlager heißt. Herne hat an diesem Tag schlechte Zeilen. Im Umweltatlas erhält Herne miese Noten im Naturschutz. Herne gehört zu den Spitzenreitern der Nation. Mehr als zwei Drittel der Fläche ist zubetoniert. . Die Luft ist atemberaubend, sie gehört zu der schlechtesten im Kohlenpott. Schlechte Noten gibt es auch für die Sterblichkeit an Lungenkrebs. Herne in Zahlen ist eine Broschüre, die vom Amt für Statistik herausgegeben wurde. Darunter war auch eine Tabelle, die Angaben machten über die Todesursachen in der Bevölkerung. In der Tabelle ist mir aufgefallen, dass die Todesursachen in bestimmten Bereichen langsam aber sicher anstiegen. Aufgefallen war mir, dass es die Zahlen für Krebs, Herz- und Atemwegserkrankungen waren, die eine steigende Tendenz zeigten. In den Zahlen für Krebs und den Herzkrankheiten vermutete ich auch Atemwegserkrankungen. Beim Lungen- und Bronchialkrebs wohl sicher, aber auch bei den Todesfällen bei plötzlichem Herztod steckt u. U. so etwas dahinter, Asthmaanfälle belasten auch das Herz.

Ausgewählte Todesursachen - Tabelle Jahresheft 1989
Sterberate - Tabellen Jahresheft 1991 / 1992
nach Sterbefälle

Wer die Tabellen genau durchsieht, wird ihnen in bestimmten Jahren verschiebene Angaben bei den % der Atemwegserkrankungen feststellen. Wie kann so etwas geschehen?
Es kann schon mal ganz normale Schreibfehler sein. Um mir Klarheit zu verschaffen machte ich eine entsprechende Anfrage. Als Antwort bekam ich die Auskunft, bei dieser Rubrik in den städtischen Zahlen handele es sich um eine grobe Zuordnung der Todesfälle. Das Landesamt für Statistik mache da genauere Angaben. Das führe am Jahresende zu einer Bereinigung der Zahlen. Die Stadt gab zu ihren Statistiken auch Vierteljahreshefte heraus. Da kann ich verstehen, dass dazwischen zu einer Berichtigung kommen kann. Aber andere Zahlen in den Jahresheften? Im Vorwärts wurde 1984 eine Medizinerstudie mit dem Titel Wälder sterben – Menschen husten veröffentlicht. Darin wurden Zusammenhänge zwischen Waldsterben und Atemwegserkrankungen festgestellt. Ignoranten kommen einem gerne mit dem Argument, alles Panikmache, die Menschen werden immer älter, leben länger. Das stimmt sogar, nur immer mehr Menschen haben für Anfälle Herz- oder Bronchialsprays in der Tasche. Ist ein Leben mit Sprays gesund, zeugt es von Lebensqualität? Gut ist es nur in den Kassen der Chemieindustrie, schlecht ist es bei den Krankenkassen. Deren Kosten explodieren. Der Hustende muss zahlen.
Als in den vergangenen Jahren Grenzwerte für Umweltgefahrenstoffe festgelegt wurden, gab es auch ein hin und her über die festgelegte Höhe. Die Grenzwerte sollten ja den Menschen schützen, Gleichzeitig aber Produktion von Gütern nicht einschränken. Deshalb ist bei der Beurteilung von Grenzwerten Vorsicht geboten.

Ein Ziel der ökologischen Stadt der Zukunft ist die CO – Minderung durch Energieeinsparung. Gebäudeabdichtung mit Dämmmaterial soll helfen weniger Energie zu sparen. Der Gebrauch von Sonnenenergie könnte ein Weg sein und wird in Herne schon angewendet. Tatsächlich steigt der Energieverbrauch aber immer noch weiter an. Immer mehr Kraftfahrzeuge kommen auf die Straßen, Die Bürger verbrauchen Energie wie die Weltmeister und die Kommune geht mit bestem Beispiel voran. Immer mehr Wege werden beleuchtet. Selbst in Parks, Kleingarten und auf Wegen in Landschaftsschutzgebieten wird es immer heller. Das fördert auch noch das Artensterben. Die Auswirkungen auf die Insektenwelt sind bekannt. Immer wiederkehrende Lichterwochen lassen die Meinung aufkommen, es brauche nicht gespart zu werden. Ein Beispiel soll die Weihnachtsbeleuchtung sein. Sie wird immer „besser“. Es kommt schon zu Wettbewerben und Exzessen. Eine Fassade wird mehr angestrahlt wie die andere, Jeder will die schönste haben. In der Zeitung kommt es zur Siegesmeldung was die Ausgaben für diesen Schwachsinn betrifft. Der Weg zur Klimakatastrophe wird immer schöner.

Boden

Bevor wir uns mit dem Boden in Herne kurz beschäftigen, sollten wir darüber Nachdenken, was ein schlimmer Roter dazu zu sagen hat. Boden ist ein Naturgut, das nicht vermehrbar ist.
Die Herner Bodenfläche beträgt 5, 1ha. Davon werden über 45 % als Wohn oder Gewerbefläche genutzt. Ehrlicherweise muss man gestehen, dass ein kleiner Teil dieses Bodens Freiflächen sind, Gärten, Vorgärten oder andere bepflanzte Flächen. Auf Antrag der SPD wurde auch ein Konzept entwickelt, dass besagt, Gewerbegebiete sollten gut durch- und umgrünt angelegt werden. Man kann diese Grünflächen auf keinen Fall als Naturflächen ansehen. Der Verkehr verbraucht 19 %. Für Erholung stehen &,1 %, für Landwirtschaft 17 %m zur Verfügung. Auch diese Flächen, zumindest die für die Landwirtschaft sind gute (boni) Flächen. Sind in der Vergangenheit oft mit Giften aus der Luft, aber auch mit Rhodoziden, Pestiziden von den Landwirten kontaminiert worden. An Wald steht den Hernern 4,3 % zur Verfügung. Wie es dem geht ist in einem besonderen Kapitel nachzulesen.
Jeder Teil dieser Erde ist uns heilig! Wie könnt ihr den Himmel und die Wärme der Erde kaufen oder verkaufen? Das sind Worte aus der längeren Rede eines Indianerhäuptlings als er den Grund und Boden seines Stammes an die weißen Eroberer abtreten musste. Für uns ist Boden nicht heilig, nicht Heimat. Bei uns wird Boden nach merkantilistischen Grundsätzen behandelt. Da ist Naturboden Wüste, nichts Wert. Boden der nach einem Plan bebaut werden kann erzielt mit 200 bis 400 € die höchsten Preise. Mit nur einem Zehntel davon wird Boden für die Nahrungserzeugung, als Landwirtschaftsfläche gehandelt. Wir kennen bei allem nur Geld. Boden wird bei uns behandelt, vergiftet zugebaut. Hauptsache er erbringt Rendite, Ernte ist nur ein weiteres Wort für Einkommen, Ertrag. Da wird keine Rücksicht genommen Vergiftete Flächen überlässt man der Entwicklung durch die Natur. Dafür wird aber Wald für die Bebauung gerodet. So ein trauriges Kapitel wird mit Hilfe von fadenscheinigen Gründen auf dem Flottmanngelände vorbereitet. Selbst die erzeugten Nahrungsgüter werden, wenn sie keinen hohen Ertrag versprechen, vernichtet, verbrannt, als Nahrung unbrauchbar gemacht. Nichts ist uns heilig. Gammelfleisch und Glykol in der Nahrung bringen Geld und Reichtum.
Grundstücke, die hohen Gewinn versprechen, die für Gewerbe- und Wohnbau vorgesehen sind werden hoch benotet. Wenn der Baurat diese Flächen als Sahnehäubchen oder Filetstückchen bezeichnet bekommen manche Zustimmer zum Verkauf glänzende Augen. Andere können das nicht mehr hören. Mögen diese Nahrung nicht mehr, finden alles zum Kotzen.
Altlasten Etwa 20 % des Stadtgebiets sind 200 Flächen vom Altlastenverdacht betroffen. Davon sind allein 114 ehemalige Kokereistandorte. Auf einigen Flächen wurden schon Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Sie gelten damit als sicher. Dort, wo der vergiftete Boden ausgehoben und in Verbrennungsöfen oder sonst wie gereinigt wurde kann man von gesicherten Flächen ausgehen. Bei vielen Standorten waren diese Maßnahmen zu umfangreich, nicht durchführbar, zu teuer. Die Sanierung erfolgt in vielen Fällen, indem die kontaminierten Böden zu Hügeln oder Wällen zusammen geschoben wurden. Sie wurden mit Kunststoffschichten und Lehmschürzen überdeckt, um sie vor Wassereintritt zu schützen. So können die Giftstoffe nicht in tiefere Schichten, ins Grundwasser gelangen. Wie lange diese Sicherungsmaßnahmen halten? Es ist alles ungewiss. Vom Menschen gemachte Ewigkeiten dauern meist nicht sehr lange. Diem Sanierungshügel könnten sich eines Tages als tickende Zeitbomben erweisen, wenn sich die Sicherungsschichten auflösen. Dann ist wieder „Holland in Not“. Ich weiß, dass sich die Verantwortlichen auf die Natur verlassen. Es gibt im Boden Bakterien, die mit Giften fertig werden können, sie zu harmlosen Stoffen umwandeln. Ein Vabanquespiel. Die Hügel könnten aber für unsere Enkel auch eine gefährliche Erblast sein.

„Es war der letzte Schritt zur Selbstverschacherung, die Erde zu verschachern, die unser ein und alles, die erste Bedingung unserer Existenz ist.“ Friedrich Engels (Wuppertal 1844)


Versiegelung

Wasser Schwefel Stickstoff NOx KwsNitrat Abgase
Im Revier auffallend viele Krebskranke 30.03.2000

Landesamt legt Diagnose-Atlas vor - „Ursachen noch nicht erforscht"


WAZ DÜSSELDORF. Im Ruhrgebiet werden auffällig viele Menschen mit Krebs behandelt - mehr als in anderen Regionen des Landes. Das geht aus einem Diagnose-Atlas hervor, den das Landesamt für Statistik zum ersten Mal erstellt hat. Er beruht auf 11 Mio Krankheitsfällen, die zwischen 1994 und 1996 stationär behandelt wurden. In den Revier-Krankenhäusern lagen zudem auffällig viele Patienten, die an Diabetes, Bluthochdruck und Arterienerkrankungen litten. Ein trauriger Rekord kommt aus Gelsenkirchen. Dort haben die Statistiker sehr viele Krebs-, auch viele Kreislauferkrankungen erfasst. Bei der Frage nach Ursachen habe die Stadt auf „soziale Indikatoren", z. B. Arbeitslosigkeit, verwiesen. „Wir gehen davon aus, dass die Gesundheitsämter jetzt nach Ursachen fahnden", sagte der Präsident des Statistik-Amtes, Kehlenbach. „Aus den Daten lässt sich jedoch nicht auf eine gesundheitliche Standort-Qualität bestimmter Regionen schließen". [1] [2]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. WAZ DÜSSELDORF 30.03.2000 Angelika Wölk Seite2
  2. Karl-Heinz Monno 1990-2003