Jahresbericht der IHK Bochum 1857 (Handels-Archiv): Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 13. Februar 2024, 15:46 Uhr

Ausschnitt aus der Zeitung Handels-Archiv: Wochenschrift für Handel, Gewerbe und Verkehrsanstalten, 1858, S. 472[1]


Jahresbericht der Handelskammer für den Kreis Bochum pro 1857.
[...]
II. Kommunikationsmittel.

In Folge der fortschreitenden, in den letzten Jahren insbesondere lebhaft gesteigerten Verkehrsverhältnisse tritt die Unzulänglichkeit unserer Kommunikationsmittel immer mehr hervor. — Dies gilt namentlich von den Straßen, die von dem Verkehr vorzugsweise berührt werden, wie dies bei den Straßen von Bochum nach Herne und von Bochum nach Hattingen der Fall ist. — Auch bei der sorgfältigsten Fürsorge lassen sich dieselben doch nicht fortwährend in dem Zustande erhalten, der dem massenhaften Verkehr derselben genügt. Es dürfte kaum eine zweite Straße in der Monarchie geben, die einer so starken Abnutzung ausgesetzt ist, wie die von Bochum nach Herne.
In derselben Weise — wie die Straßen dem Frachtverkehr nicht mehr entsprechen — bleibt auch die Post hinter dem sich aus dem steigenden Personenverkehr entwickelnden Bedürfnisse zurück. Wiederholt hat sich in Bochum der Fall ereignet, daß Personen, welche mit der Post abreisen wollten, wegen Mangels an Wagen und Pferden zurückbleiben mußten, — Nach einer Mittheilung der Ober-Post-Direktion zu Arnsberg find im Jahre 1857 bei dem Postamte in Bochum 43,503 Personen zur Reise mit der Post eingeschrieben: eine nicht geringen Anzahl Personen wird mit den verschiedenen Posten hier angekommen sein.

Die Zahl der durch regelmäßige Omnibusfabrten zwischen Bochum und Herne und in umgekehrter Richtung beförderten Personen bei trägt nach einer ungefähren Schätzung über 40,000. Es kann nicht befremden, daß in Folge dieser gesteigerten Verkehrsverhältnisse die Straßen von Bochum mitunter den Verkehr nicht zu fassen vermögen, und daß kaum ein Tag vergeht, an dem nicht lästige Stockungen in demselben eintreten. — An anderen Orten des Kreises treten ähnliche Erscheinungen hervor, wenn auch nicht in dem Umfange, wie dies in Bochum der Fall ist. — Alle diese Umstünde legen aber Zeugniß dafür ab, wie tief das Bedürfniss der Ausführung der seit Jahrn für unsere Gegend projektirten Eisenbahnen in den hiesigen Verhält missen begründet ist.

[...]

Auf den drei Hauptstationspunkten der in unserem Bereiche gelegenen Eisenbahnen zu Witten, Herne-Bochum und Gelsenkirchen haben sich im Jahre 1857 die Verkehrsverbiltnisse in folgender Weise gestaltet:

Witten 99.965 Personen 4.774.970 Ctr. Güter.
Herne-Bochum 140.638 " 2.877.129 "
Gelsenkirchen 93.162 " 519.145 "
Summa 333.765 Personen 8.171,244 Ctr. Güter.

Siehe auch

Einzelnachweise