Die spanische Grippe in Herne: Unterschied zwischen den Versionen

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In Zeiten der Corona Covis-19 Viren Epidemie blickt man auch zurück in vergangene Zeiten. Gerade die Spanische Grippe zum Ende des ersten Weltkrieges forderte in zwei Wellen weltweit mindestens 25 Millionen Opfer.<br>
In Zeiten der Corona Covid-19 Viren Epidemie blickt man auch zurück in vergangene Zeiten. Gerade die Spanische Grippe zum Ende des ersten Weltkrieges forderte in zwei Wellen weltweit mindestens 25 Millionen Opfer.<br>


Ist dieses auch für Herne ablesbar. Als Genealoge blickt  man in die Quellen und dort vorrangig in die Kirchenbücher und den Standesamtregistern. Im Band der Beerdigungen 1914 bis 1934 der evangelischen Kirchengemeinde Herne finden sich Daten der Opfer. Ich nenne hier nur die als Grippeopfer angegebenen Personenzahlen, jedoch starben daneben noch eine große Anzahl an Personen an einer Lungenentzündung, daher ist wohl anzunehmen, dass sich darunter ebenfalls Grippeopfer befanden. <br>
Ist dieses auch für Herne ablesbar. Als Genealoge blickt  man in die Quellen und dort vorrangig in die Kirchenbücher und den Standesamtregistern. Im Band der Beerdigungen 1914 bis 1934 der evangelischen Kirchengemeinde Herne finden sich Daten der Opfer. Ich nenne hier nur die als Grippeopfer angegebenen Personenzahlen, jedoch starben daneben noch eine große Anzahl an Personen an einer Lungenentzündung, daher ist wohl anzunehmen, dass sich darunter ebenfalls Grippeopfer befanden. <br>

Version vom 29. März 2020, 16:10 Uhr

Die Spanische Grippe in Herne
Aus den evangelischen Kirchenbüchern und Standesamtregistern

In Zeiten der Corona Covid-19 Viren Epidemie blickt man auch zurück in vergangene Zeiten. Gerade die Spanische Grippe zum Ende des ersten Weltkrieges forderte in zwei Wellen weltweit mindestens 25 Millionen Opfer.

Ist dieses auch für Herne ablesbar. Als Genealoge blickt man in die Quellen und dort vorrangig in die Kirchenbücher und den Standesamtregistern. Im Band der Beerdigungen 1914 bis 1934 der evangelischen Kirchengemeinde Herne finden sich Daten der Opfer. Ich nenne hier nur die als Grippeopfer angegebenen Personenzahlen, jedoch starben daneben noch eine große Anzahl an Personen an einer Lungenentzündung, daher ist wohl anzunehmen, dass sich darunter ebenfalls Grippeopfer befanden.

Das erste Grippeopfer wurde am 17. Oktober 1918 der aus Białobrzegi in Polen stammende Tages- bzw. Platzarbeiter Richard Karl Repnak, welcher als Sohn des Ehepaares Schiffers Alexander Repnak und Auguste Sorge (sie wanderte vor 1918 nach Amerika aus) am 18. September 1903 geboren wurde und auf der Horststraße 6 der heutigen Hunbergstraße bei seinem Onkel, dem Förderaufseher Karl Sorge wohnte. Er starb – wie es eingetragen wurde – an Herzschwäche (Grippe) und wurde am 20. Oktober 1918 auf dem Südfriedhof an der Wiescherstraße begraben. (Kirchenbuch der ev. Gemeinde Herne (KB) S. 151, Reg.Nr. 1918/236, Standesamtsregister (StAHER) Band 582 Baukau Nr. 1918/304)

Insgesamt fanden 1918 31 (8,2%), 1919 9 (2,6%) und 1920 insgesamt 43 (13,1%) Personen den Grippetod. Die Prozentzahlen beziehen sich auf die Sterblichkeitsrate der Grippeopfer gegenüber der Gesamteintragungen des Jahres in den Kirchenbüchern.

1918 waren die meisten Fälle zwischen dem 17. Oktober und 21. November zu beklagen. Hier lag die Sterblichkeitsrate 30% aller Sterbefälle!

1919 gab es nur sehr vereinzelte Fälle, aber auch über den Sommer und in jedem Lebensalter. Als Beispiel dienen: Der ledige Heinrich Dittmann von der Wiescherstraße 41a starb im Mai mit 66 Jahren im evangelischen Krankenhaus (KB S. 181 Reg. 1919/151, StaAHER Band 401 Nr. 1919/390), Hedwig Steffen, ein 18 Jahre altes Dienstmädchen auf der Wilhelmstraße (Viktor-Reuter-Straße) Nr. 55 starb im September (KB S. 190 Nr. 243; StAHER Bd. 402 Nr.608)

1920 das Finale mit 40 Grippeopfer in der Zeit vom 16. Januar bis zum 23. März 1920. Das ergibt eine Sterblichkeit von 30,8 % von allen Toten dieser Zeit.

Das letzte Grippeopfer des Jahres wurde der 17jährige Dreherlehrling Ernst August Karl Lange auf der Augustastraße 40 in Horsthausen am 5. September (KB S. 226 Nr. 1920/247; StaAHER Band 584 Baukau Nr. 1920/183).

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