Gewerkschaft Shamrock: Unterschied zwischen den Versionen

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==Thomas John Mulvany==
==Thomas John Mulvany==


William Thomas Mulvany jüngerer Bruder Thomas John, der schon in Irland einen bemerkenswerten Anteil am Shannon Projekt und der Vorflutbeschaffung hatte, schloss sich seinen Bruder an und wurde zu einem Direktor des Unternehmens. William Mulvany Sohn Thomas Robert (1839-1907) kam auch nach Deutschland, war aber gezwungen, seinen Weg in das Unternehmen von einen einfachen Arbeiter über einen Leiter und - in späteren Jahren - als britische Konsul im Rheinland aufzuarbeiten.  
Der Ingenieur Thomas John Mulvany wurde 1821 in Dublin als jüngsted der sieben Kinder des Malers Thomas James Mulvany geboren. Im Jahr 1839 trat er als Assistent Ingenieur seines Bruders William Thomas in die Shannon Kommission ein. Nach dem Ausbruch der Hungersnot im Jahre 1845 wurde er Kanal Ingenieur unter dem Board of Works und war zuständig für die Entwässerungsprojekte in Cos. Cavan, Fermanagh, Leitrim, Longford, Roscommon und Westmeath. Er behielt diese Position bis 1855 und ging von dort als Spezialist für Wasserbau nach Deutschland, wo er Partner seines Bruder William Thomas in dessen Bergbau-Unternehmen wurde. Im Jahre 1878 emigrierte er mit seiner Familie nach Neuseeland, wo er im Juli 1892 starb.<ref>http://www.dia.ie/architects/view/3634/MULVANY-THOMASJOHN</ref>
 
William Thomas Mulvanys Sohn Thomas Robert (1839-1907) kam auch nach Deutschland, war aber gezwungen, seinen Weg in das Unternehmen von einen einfachen Arbeiter über einen Leiter und - in späteren Jahren - als britische Konsul im Rheinland aufzuarbeiten.


==Samuel William Perrot==
==Samuel William Perrot==

Version vom 25. Oktober 2015, 11:46 Uhr

Die Gewerkschaft Shamrock bestand 1855 aus insgesamt neun Personen aus vier Familien. Der Kapitalbeitrag verteilte sich wie folgt:

Person Ort Kuxen
Fabrikant William Malcomson, Portlaw, Waterford, Ireland 16
William James Perry[1], Obelisk Park, Stillorgan, Dublin 8
Privatmann James Perry sen., Dublin 24
Rentner James Perry jun. , Kingston, Dublin 8
Rentner William Thomas Mulvany, Düsseldorf 8
Eisenbahndirektor Patric C. Roney London 8
Michael Corr van der Maeren Brüssel 8
David Malcomson Mayfield (Irland) 8
Schiffsreeder Joseph Malcomson, Mayfield (Irland) 40
zusammen 128
"Diese [Grubenfelder (Gewerkschaft Shamrock)] wurden 1857 konsolidiert und das Ganze im Jahre 1859 mit dem Felde ´Schöngelegen´ - wahrscheinlich eine Anspielung auf die damalige Lage Hernes - vereinigt. Der Umfang dieser Berechtsame belief sich auf 6 193 611 qm, war also dreimal größer als der von Hibernia. Mulvany gab diesem Kohlenfeld den Namen Shamrock." [2] [3]

Michael Corr

Obwohl er ein belgischer Staatsbürger war und sogar 1830 für belgische Unabhängigkeit gekämpft hatte, war Michael Corr van den Maeren ein waschechter Ire. Im Jahre 1802 kam sein Vater, Michael Corr, welcher 1798 in den Rebellion Papers des National Archives Dublins als aktiver Revolutionär genannt ist, als politischer Flüchtling in Begleitung seiner Frau nach Brüssel, aber ohne ihren zwei Wochen alten Sohn Michael. Erst nach der Aufhebung der Kontinentalsperre im Jahre 1815, konnte der junge Michael zu seinen Eltern nach Brüssel kommen, wo er erzogen wurde und nach fünf Jahren in der Belgischen Armee als Geschäftsmann Karriere machte. Er war ein bekannter Freihändler, ein Verbündeter von Cobden & Bright[4] und ein Verfechter der Sozialwissenschaft als Disziplin.

Er heiratete eine flämische Dame namens van der Maeren und nahm ihre Namen als Ergänzung zu seinem eigenen an. Michael Corr van der Maeren erwarb zahlreiche Besitzungen rund um Gelsenkirchen und interessierte sich für die Möglichkeit den Bergbau in der Region zu Modernisierung, da zu diesem Zeitpunkt nur alte Strukturen und Techniken benutz wurden. Er besuchte im Jahr 1853 Dublin und traf mit William Thomas Mulvany, James Perry und Joseph Malcomson zusammen.

Es ist nicht bekannt, wie sein ursprüngliche Kontakt zu dieser Gruppe war, aber es könnte durch eine Bekannschaft der beiden jüngeren Brüder gewesen sein. Mulvanys Bruder George Field Mulvany, war - wie ihr Vater - ein Künstler und wurde der erste Direktor der National Gallery of Ireland. Michael Corr jüngerer Bruder Matthew Erin Corr, war Professor für Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Antwerpen.[5]

James Perry

James Perry von Blackrock in Dublin, war ein Bekannter von Mulvany Vater und hatte William Thomas Mulvany mit Informationen über Eisenbahnangelegenheiten in den 1830er Jahren zur Verfügung gestanden, bevor Mulvany von der Grenzkommission nach Shannon Navigation gewechselt war. Als Mitglied einer Society of Friends (Quäker), war er ein Pionier der Investition in der aufstrebenden Eisenbahnentwicklung in Irland.

David Malcomson

Vater von Joseph, Joshua, John und William Malcomson und Begründer einer modernen Kornmühle: "Malcolmson's Mill is I believe the finest in Ireland".[6][7]

Joseph Malcomson von Portlaw

(* 1798 + 15. April 1858)
http://www.askaboutireland.ie/aai-files/assets/libraries/waterford-city-library/reading-room/transport/joseph-malcomson.jpg
Joseph Malcomson von Portlaw, Waterford, war das Oberhaupt der Firma Malcomson Brothers[8], die an Mais-Veredelung, Baumwollspinnereien, Eisenwerken und Schiffsbau sowie an der Eisenbahnen beteiligt waren. Joseph Malcomson war ein Mitglied der Society of Friends und baute die Gemeinde von Portlaw[9] zu einer Modellstadt aus. 1854 begleitet er Michael Corr und Mulvany zu Besuch nach Gelsenkirchen, um ihre Chancen zu bewerten. Mulvany erinnerte sich:

"Als Ergebnis eines kurzen Besuch in der Hauptbergamt und die Untersuchung der geologischen Karte, habe ich sofort begriffen, welchen wunderbar umfangreichen Reichtum unter der Erde verborgen war. Ich hatte gesehen, wie unzulänglich damals Ihre Eisenbahnen waren und wie unzureichend sie Ihre Kanäle und Transporteinrichtungen verwendet. Ich sagte mir auf der Stelle: diese Leute verstehen nicht, was sie hier besitzen."

Offensichtlich war es dieser Bericht, weshalb das Kapital von James Perry und Joseph Malcomson als Hauptanteilseigner in die Hibernian Mining Company wanderte.

Tragischerweise starb Joseph Malcomson schon mit 60 Jahren. Die Waterford Mail nannte ihn in seinem Nachruf am 17. April 1858 "merchant prince". Die Zeitung fügte hinzu: "His firm was we believe, the largest steamboat proprietors in the kingdom, and their commercial transactions extended to every quarter of the globe".[10] Es hatte überall investiert.

William Malcomson

http://www.askaboutireland.ie/aai-files/assets/libraries/waterford-city-library/reading-room/transport/william-malcomson.jpg
William, der jüngere Bruder Josephs, wurde nach dessen Tod in die Konzernspitze berufen. Williams Geschäfte waren nicht so erfolgreich, ihm fehlten die unternehmerischen Fähigkeiten seines Bruders. Kurz nach 1870 brachen die Geschäfte ein u.a. auch durch die Insolvenz ihres Londoner Bankiers. Die Verbindlichkeiten wurden durch den verkauf Ihrer Flotte erfüllen.

Patric C. Roney

1856 wurde Shamrock in Herne begründet. Die gleichen Aktionäre wurden, mit der Zugabe von Patric C. Roney, einem irischen Bauunternehmen, der sich größtenteils in London hervortat, beteiligt. (siehe oben).

Die erste Kohle aus den beiden Minen wurde 1858 gefördert und die Produktion stieg schnell in den Folgejahren an. Seit 1861 wurde die Kohle von Hibernia nicht nur in das südliche Deutschland und den Niederlanden, sondern auch nach London, Boston und Buenos Aires verschifft. Es war zu dieser Zeit der größte Export von Kohle aus Bergwerken auf dem europäischen Kontinent.

Hibernia und Shamrock waren die ersten Bergwerke im Ruhrgebiet mit ausländischem Kapital und gehörten zu den erfolgreichsten, da der Schwerpunkt auf die technische Entwicklung lag. Die ersten Bergwerken wurden an der Ruhr, wo die Kohle in geringer Tiefe von etwa fünfzehn Metern gefunden wurde, errichtet. Die Technik war daher nicht von einem sehr hohem Niveau und für die tiefen, satten Einlagen, welche Mulvany ausbeuten wollte, nicht geeignet. Im Falle der Hibernia-Zeche erreichte der Ausbau in der ersten Welle eine Tiefe von 112 Metern und in der zweiten Welle, welche 1861 abgeschlossen war, eine Tiefe von 211 Metern. Ein Problem bei Schachtabteufen solcher Tiefe war die Frage nach der Wasserkontrolle. Ein Schlüsselelement für den Erfolg dieser Minen war demnach die Rekrutierung von William Coulson, einem Bergbauingenieur von Durham mit erheblicher Erfahrung der Bergbautechniken in dieser Region, zusammen mit einer Reihe von Fachkräften aus den Regionen Nordengland und Cornwall. Coulson und Mulvany entwickelten in ihren Forschungen einen neuen Schachtbau, der Eisengehäuse als Tübbings vorsah, die die bisher verwendeten Ziegelwellen ersetzten.

Thomas John Mulvany

Der Ingenieur Thomas John Mulvany wurde 1821 in Dublin als jüngsted der sieben Kinder des Malers Thomas James Mulvany geboren. Im Jahr 1839 trat er als Assistent Ingenieur seines Bruders William Thomas in die Shannon Kommission ein. Nach dem Ausbruch der Hungersnot im Jahre 1845 wurde er Kanal Ingenieur unter dem Board of Works und war zuständig für die Entwässerungsprojekte in Cos. Cavan, Fermanagh, Leitrim, Longford, Roscommon und Westmeath. Er behielt diese Position bis 1855 und ging von dort als Spezialist für Wasserbau nach Deutschland, wo er Partner seines Bruder William Thomas in dessen Bergbau-Unternehmen wurde. Im Jahre 1878 emigrierte er mit seiner Familie nach Neuseeland, wo er im Juli 1892 starb.[11]

William Thomas Mulvanys Sohn Thomas Robert (1839-1907) kam auch nach Deutschland, war aber gezwungen, seinen Weg in das Unternehmen von einen einfachen Arbeiter über einen Leiter und - in späteren Jahren - als britische Konsul im Rheinland aufzuarbeiten.

Samuel William Perrot

Im Jahre 1858 trat ein weiterer Ire, Samuel W. Perrot, der ein Bankmanager in Dublin gewesen war, in das Unternehmen als Hauptbuchhalter ein. In den nächsten zwei Jahrzehnten gehörte die Hibernia und Shamrock Mine zu den erfolgreichsten Bergbauunternehmen im Ruhrgebiet. Es gab einen kurzlebigen Boom 1864 bis 1865 und eine Geldkrise im Jahre 1866. Die rasche industrielle Expansion nach den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 verpuffte durch eine Krise im Jahre 1873 deren Folge eine absatzschwäche für die Kohle- und Stahlindustrie war die folglich auch für die Hibernia und Shamrock Mine erschüttete.

Ende der Irische Verbindung

Die Finanzstruktur war sehr schwach und als Ergebnis der Verhandlungen mit den maßgebenden Berliner Banken im März 1873 wurden die Kohlebergwerke, die noch immer den Investitoren von Hibernia und Shamrock gehörten, an zwei Berliner Unternehmen verkauft. William Thomas Mulvany wurde Vorstandsvorsitzender des neuen Unternehmens und sein Bruder Thomas wurde Direktor. Samuel Perrot und William Robinson hielten eigenen Aktien an der neuen Gesellschaft. Im Jahr 1877 gab es eine weitere Wirtschaftskrise aber die Hibernia und Shamrock Minen erholt sich ab 1881 und blieben die berühmtesten Minen der Region. William Thomas Mulvany blieb bis zu seinem Tod im Jahre 1885 weiterhin Vorsitzender.

Unabhängig von der Hibernia und Shamrock-Anlage, finanzierten die gleichen irischen Investoren eine neue Gesellschaft der Zollern und Hansa Zechen (von Mulvany 1859 erworben) und die Erin-Zeche in der Nähe von Castrop. Diese wurden mit Stahlwerken unter dem Namen Preußischen Bergbau und Eisenhüttengesellschaft verbunden.

Diese Zusammenlegung erfolgte 1866 und das Tübbinge Verfahren wurde erfolgreich eingesetzt. Trotz der Wirtschaftskrise von 1873machte das Unternehmen bis 1877 weiter. Als die Wirtschaftslage kritisch wurde wandelte sich die Preußische Bergbau und Eisenwerk Gesellschaft 1873 in eine Berliner Handelsgesellschaft um und wurde als Westfälischen Bergbau Gesellschaft 1877 weitergeführt. Im Jahre 1882 wurde das wiederhergestellt Unternehmen von einem Konsortium unter der Leitung von Friedrich Grillo gekauft. Dieses bedeutete das Ende des irischen Investition an Ruhr und Emscher.[12]

Verwandte Artikel

Quellen