Grabdenkmal der Familie Beien: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 4. März 2024, 18:00 Uhr
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Das Grabdenkmal wurde am 29. November 2009 unter der Nr. 700 in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne eingetragen.
DENKMAL NR. 700
■ Grabstätte Beien
■ Wiescherstraße; Südfriedhof
■ Erbaut:
■ Künstler:
■ Details: Das Familiengrab wird auf der Rückseite von einer halbhohen Mauer aus Muschelkalk begrenzt, die rechts und links zu einem Postament für Blumenschalen[1] ausgebildet ist. In der Mitte ist ein weit vorkragender Quader angeordnet, auf dem sich eine lebensgroße klassisch gewandete Hirtenfigur aus Bronze befindet. Die Knabenfigur sitzt auf dem Postament aus Stein.
Alex Beien besaß eine Eisengießerei- und Maschinenfabrik, die 1885 gegründet und ihren Standort am heutigen Beien-Weg hatte. Die Grabanlage ist ein beredtes Zeugnis des Einflusses und des Wohlstandes der Familie Beien.
Objektbeschreibung:
Das Familiengrab wird auf der Rückseite von einer halbhohen Mauer aus Muschelkalk (o. ä.) begrenzt, die rechts und links zu einem Postament für Blumenschalen ausgebildet ist. In der Mitte ist ein weit vorkragender Quader angeordnet, auf dem sich eine lebensgroße klassisch gewandete Hirtenfigur aus Bronze befindet. Die Knabenfigur sitzt auf dem Postament aus Stein. Ganz offensichtlich ist die Hirtenfigur in Trauer, was an der Mimik, dem nach unten gesenkten Kopf und der insgesamt erschlafften Körperhaltung abzulesen ist. Als Hirte wird die Figur gekennzeichnet durch den gekrümmten Hirtenstab, den sie zwischen den Oberschenkeln abgestützt und an die linke Schulter gelehnt bei sich hat. Gekleidet ist die Figur nur mit einer über der linken Schulter offenen Tunika sowie Sandaletten aus Lederriemen. Außerdem trägt sie auf der linken Seite an einem Gürtel eine Kürbisflasche. Die gesamte Figur ist aus Bronze gefertigt.
An der Mauer sind verschiedene gegossene Tafeln mit den Namen der Verstorbenen der Familie Beine aufgeführt. Das früheste Sterbedatum ist das Jahr 1918, von wann die Grabanlage genau stammt, ist zurzeit nicht bekannt. Die Grabanlage birgt auch das Grab des Ingenieurs Alex Beien (1859-1943).
Begründung des Denkmalwertes:
Alex Beien besaß eine Eisengießerei und Maschinenfabrik, die 1885 gegründet und ihren Standort am heutigen Beien-Werk hatte.
Anfangs beschäftigte Beien 30 Arbeiter. Vor dem Ersten Weltkrieg arbeiteten dort 150 Menschen, bis 1951 war die Belegschaft auf 400 Beschäftigte angewachsen. Die Firma, die hauptsächlich Maschinen für die Kohlegewinnung und- förderung herstellte, erzielte 1950 einen Marktanteil von 25 % an der deutschen Gesamtproduktion von Streb- und Streckenfördermitteln. Weltruf erlangte das Unternehmen durch die Herstellung von Blasversatzmaschinen und "Beien-Druckluftmotoren".
Die Maschinenfabrik Beien ging 1970 in das Eigentum der Klöckner-Werke über.
Die Grabanlage ist ein beredtes Zeugnis des Einflusses und des Wohlstandes der Familie Beien. Sie ist aber auch ein Zeugnis der großen Trauer, die durch Tod des Fliegerleutnants und wohl Sohnes Rudolf Beien[2] 1918 ausgelöst wurde[3]. Zumindest für die Hirtenfigur, vielleicht auch für die gesamte Schmuckanlage, wurde der namhafte Bildhauer Selmar Werner (1864-1953) beauftragt. Der Holz und Steinbildhauer, Maler und Grafiker mit einer Professur in Dresden war bekannt geworden durch sein Schillerdenkmal in Dresden-Neustadt, Kriegerehrungen in der Kreuzkirche Dresden in Wiesbaden und auch das Grabmal Karl Mays in Radebeul. Viele weitere Werke an prominenten Bauten stammen aus seiner Hand.
Als Zeitzeugnis und als Kunstwerk ist die Grabanlage bedeutend für die Stadt Herne, denn sie schildert die o. a. gegebenen Umstände zur Geschichte der Familie und damit zur Geschichte der Stadt Herne.
Für die Erhaltung des Grabes und hier insbesondere der Grabfigur sprechen in erheblichem Maße künstlerische Gründe aber auch Gründe der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Stadt Herne und des Ruhrgebietes.
Bestattungen
- Alexander Beien 1859-1943
- Marie Beien geb. Aus dem Bruch 1864-1924
- Rudolf Beien 1892-1918
- Marie Beien 1900-1968
- Adele Beien verh. Oellrich 1891-1980
- Ernst Oellrich 1879-1943
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