Erhard Goldbach: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Erhard Goldbach''' (geboren am 25. Juni 1928; gestorben 2004), auch bekannt als der Ölkönig von Wanne, war zunächst Kohlenhändler, dann Besitzer der Tankstellenkette Goldin und Sportmäzen.
'''Erhard Goldbach''' (geboren am 25. Juni 1928; gestorben 2004), auch bekannt als der Ölkönig von Wanne, war zunächst Kohlenhändler, dann Besitzer der Tankstellenkette Goldin und Sportmäzen.



Version vom 26. Dezember 2018, 16:21 Uhr

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Erhard Goldbach (geboren am 25. Juni 1928; gestorben 2004), auch bekannt als der Ölkönig von Wanne, war zunächst Kohlenhändler, dann Besitzer der Tankstellenkette Goldin und Sportmäzen.


Wolfgang Berke

Der „Ölkönig“ fand seinen Prozess zum Kotzen

Als was wurde er nicht alles gefeiert: als einer der erfolgreichsten Unternehmer Wanne-Eickels, als Ölkönig, als Robin Hood der Freien Tankstellen, als Fußball- Mäzen, als treffsicherer Großwildjäger. Erhard Goldbach gab 28 Jahre lang den Strahlemann und Hansdampf in allen Gassen, bis 1979 sein Imperium mit heftigem Getöse zusammenstürzte.

1951 begann er als 23-Jähriger in Wanne-Eickel mit einem Kohlenhandel. 1956 stieg er um auf Benzin, baute an der Heerstraße seine erste Tankstelle und ließ weitere folgen. Gegen Ende der 1970er Jahre hatte er über 200 Stationen unter seiner Goldin-Flagge, mehrere Autohäuser, Baufirmen und ein Mineralölwerk. Das Einzige, was ihm noch fehlte zu seinem unternehmerischen Glück, war ein eigenes Bordell, das er allen Ernstes an der Heerstraße bauen wollte – aber das ist eine andere Geschichte.

1973, lange bevor in Deutschland das Wort „Entsorgung“ überhaupt erfunden wurde, gründete er seine Gesellschaft für Umweltschutz, ließ altes Öl und Schmierstoffe ankarren, um sie zu vernichten oder wieder zu verwerten. Zm Beispiel so, dass er den Abfall in sein ursprünglich blitzsauberes Benzin mixte, bis dieses gerade noch die gesetzlich geforderte Oktanzahl hatte. Oder auch nicht. Manch Autofahrer schwört heute noch, dass der vorzeitige Exitus seines Motors auf das „gute“ Goldin zurückzuführen war.

Mindestens 145 Millionen Mark Steuern soll er zudem noch hinterzogen haben, es werden wohl ein paar Millionen mehr gewesen sein. Dabei arbeitete er mit derart simplen Taschenspielertricks, dass die Steuerfahnder eigentlich rote Ohren hätten bekommen müssen. Um einige weitere Millionen zockte er einen blinden Geschäftspartner ab. 1979 flog er auf und türmte mit seiner Geliebten, bevor seine Häscher zugreifen konnten. Trotz Vollbart und abenteuerlicher Maskerade wurde er 200 Tage später aber erkannt und gefasst.

Vor Gericht entwickelte Goldbach völlig neue Qualitäten: Er erbrach sich täglich und kam schließlich mit einem Eimer zur Verhandlung. Allerdings reichte das nicht zur Prozess- oder Haftunfähigkeit, zumal er das Unwohlsein durch übermäßigen Verzehr von Gänseschmalz und Kartoffelsalat mutwillig provozierte. Der Ölkönig wurde zu 12 Jahren verurteilt, saß neun davon ab und lebt seit 1988 wieder in Wanne-Eickel. Die Mutmaßungen der Staatsanwaltschaft, dass Goldbach einen Teil seiner Millionen in die Schweiz gebracht hätte, konnten nie bewiesen werden.


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Quellen

Erhard Goldbach