Lutherische Kirchengemeinde Eickel (Bädecker): Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 47: | Zeile 47: | ||
</div> | </div> | ||
== Siehe auch == | |||
{{Spezial:Linkliste/{{PAGENAME}}|Limit:500|namespace=0}} | |||
== Quelle == | == Quelle == | ||
Auszug aus [[Bädecker 1870]], S. 343 ff. | Auszug aus [[Bädecker 1870]], S. 343 ff. | ||
<references/> | <references/> | ||
[[Kategorie:Kirchengeschichte]] | [[Kategorie:Kirchengeschichte]] |
Version vom 20. November 2017, 12:37 Uhr
VI. Kreissynode Bochum
[...]
11. Eickel.
(Lutherisch.)
Zu dieser Gemeinde gehören die Evangelischen in den Bauerschaften Eickel, Hordel, Hullen, Rölinghausen, Bickern und Holsterhausen (zur Hälfte). Dieselbe zählte im Jahre 1810 gegen 750, jetzt gegen 1700 Seelen. Sie hatte von jeher das Wahlrecht.
Vor der Reformation war die Kirche zu Eickel ein Filial der (St. Johannis-) Kirche zu Bochum, weshalb der Pastor zu Bochum noch späterhin zu Eickel den Meßhaber erhob, obschon die Regierung zu Cleve schon in den Jahren 1647 und 1648 denselben dem Pastor zu Eickel zugewiesen hatte.
Die Kirche hatte zwei Vicarien, deren Ertrag den Gehalt des lutherischen Predigers ausmacht; indessen bezieht der katholische Pastor zu Bochum noch etwas von der Vicarie im Grönenhofe. Die Scherharden Vicarie ist in den Besitz der reformirten Gemeinde zu Bochum gekommen.
Da das kaiserliche Pappenheimische Kriegsvolk im Jahre 1634 die Kirche geplündert und alle kirchlichen Papiere vernichtet hat, so läßt sich bezüglich der Einführung der Reformation nur berichten, daß Johann Lütgendorf, welcher 1564 als Vicar des Georg-Altars und Meßpriester eingeführt worden war, schon 1577 das Abendmahl unter beiden Gestalten ausgetheilt, nach Luthers Katechismus unterrichtet hat und daß er verheirathet gewesen ist.
Verzeichniß der Prediger.
1. Johann Lütgendorf, seit 1564 katholischer Vikar, begann seit 1577 zu reformiren und starb 1619.
2. Theodor Kleine, Sohn des Pastors Kleine in Herdecke, seit 1611 des Vorigen Adjunkt und seit 1613 Schwiegersohn. Von den Spaniern hatte er viel zu leiden. Er starb 1643.
3. Theodor Kleine, des Vorigen Sohn, am 18. März 1644 zu Dortmund ordinirt.
4. Johann Voß aus Dortmund, von 1667-1719, in welchem Jahre er Alters halber emeritirt wurde.
5. M. Johann Peter Stute von Soest, am 9. Juni 1719 ordinirt, folgte 1721 einem Rufe an die Petri-Kirche zu Soest. - Er schrieb Susatum purpuratum s. vita Joh. Gröpperi Cardinalis, Lips. 1713 (5 Bogen in 40) und Gregorius M. papa Lutheranus, Lips. 1715 (10 Bogen in 40).
6. Bernhard Ludolph Kuhlhoff, 1721. war seit 1696 Vicar zu Gelsenkirchen und seit 1714 Pastor zu Isselburg gewesen und starb 1746.
7. Johann Friedrich Sindern aus Hörde, 1747, starb 1810 nach 63jähriger Amtsführung, 88 Jahre alt.
8. Johann Ernst Friedrich Sindern, des Vorigen Sohn und seit 1789 Adjunkt, nachdem er seit 1786 Adjunkt zu Crange gewesen war. Er legte am 30. Juni 1830 sein Amt nieder, nachdem er sich vorher mit einer Marianne S.... hatte verehelichen müffen und die Gemeinde gegen ihn eine Untersuchung veranlaßt hatte.
9. Wilhelm Lütke aus Schwelm, am 2. Februar 1807 geboren, wurde am 11. November 1830 gewählt, am 9. Februar 1831 ordinirt und eingeführt und fungirte bis zum 24. Juni 1847, worauf er einem Rufe der evangelischen Gemeinde zu Münster folgte.
10. Wilhelm Heinrich Gräber, Gefängnißprediger zu Elberfeld, geboren am 28. Mai 1820, wurde am 2. October 1847 gewählt und am 17. December 1847 ordinirt und introducirt. Da derselbe erklärte, daß er reformirt, aber auf dem Grunde der reformatorischen Bekenntnisse stehend von Herzen der Union zugethan sei, und sich daher auf die lutherischen Bekeuntnißschriften nicht ausschließlich könne verpflichten lassen, so wurde er nach dem in der preußischen Agende Th. II. p. 70 und 71 enthaltenen Formular auf die heilige Schrift verpflichtet und ordinirt. Doch hatte er vorher schon versichert, daß er gegen das lutherische Bekenntniß nicht aggressiv verfahren werde, wie derselbe denn auch in seiner Amtsführung darauf bedacht gewesen ist, den lutherischen Grundtypus der Gemeinde nicht zu verwischen. — Gräber schied am 3. April 1853 von der Gemeinde, indem er einen Ruf nach Essen erhalten und angenommen hatte.
11. Hermann Leipoldt aus Barmen, Hülfsprediger zu Neviges, wurde am 30. Juni 1853 gewählt und am 22. September 1853 ordinirt und eingeführt. Fortwährend kränkelnd, sah er sich schließlich genöthigt, die Assistenz eines ordinirten Candidaten anzunehmen. Er starb am 8. October 1862 im elterlichen Hause zu Barmen, wo er nach seiner Rückkehr aus dem Bade Aufenthalt genommen hatte.
12. Hermann Wilhelm Ludwig Hennecke, geboren zu Lütgendortmund am 24. Februar 1833, Hülfsprediger zu Elsei bei Limburg, wurde am 11. August 1863 gewählt, am 19. November 1863 ordinirt und eingeführt, und folgte 1868 einem Rufe nach Dahl.
13. Johann Daniels aus Reusrath im Bergischen, im Frühjahr 1868 gewählt.
Siehe auch
Quelle
Auszug aus Bädecker 1870, S. 343 ff.
- ↑ Dieser Text wurde von Friedhelm Wessel zur Verfügung gestellt. Der Text darf nicht ohne Genehmigung verändert oder weitergegeben werden.