Bahnhofstraße 13a: Unterschied zwischen den Versionen
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"Die Geschichte des Boosischen Besitzes ist umfangreicher, als der heute unansehnliche zweistöckige Ladenbau, der sich im seinem Fachwerk so seltsam vor die Front der wuchtigen Nachbarn schiebt, ahnen lässt. Wir erwähnten schon, daß 1823 die Ecke der heutigen „Salzburger-Betriebe“ ein Gemüsegarten von Conrad Cremer (Ecker) jr. war und das daneben in der Kirchhoffstraße (bis zum jetzigen [[Ev. Friedhof Herne (1841-1882)|alten Friedhof]]) der Gemüsegarten von Boos lag. [...] Das dritte Boosche Grundstück ist das, auf dem heute das Boosche Haus steht. Es wurde den Ehelauten Schreiner Wilhelm Boos und Christine geb. Drenkmann im Jahre 1843 von dem Grundstückseigentümer, dem Bauern Rensinghoff gt. Schlenkhoff, in Erbpacht gegeben. Der Erbpachtskanon und das Erbstandsgeld wurden 1850 abgelöst, wodurch das Grundstück volles Eigentum der genannten Eheleute wurde. Von diesen kaufte es 1851 für 1050 Taler der Sattler Heinrich Boos. Offenbar stand damals bereits das eingangs erwähnte und ältere erhalten gebliebene Wohnhaus der ‚‘‘Bahnhofstraße (Nr.13)‘‘‘. [...] Von dem Sattler Heinrich Boos ging das Haus Nr. 13 an den Sattlermeister Karl Boos über, 1921 an seine Witwe Elis. geb. Nohlen und deren Kinder. Das Haus 13a erhielt der Schlossermeister Wilhelm Boos – es war mittlerweise auch eine Schmiede entstanden -, von dem es 1920 die Witwe Elis. geb. Köhlhoff mit ihren Kindern erbte. Seit 1934 gehört es dem Kaufmann Otto Boos. "<ref>Leo Reiners: [[Aus der Geschichte der Bahnhofstraße III]]</ref> | "Die Geschichte des Boosischen Besitzes ist umfangreicher, als der heute unansehnliche zweistöckige Ladenbau, der sich im seinem Fachwerk so seltsam vor die Front der wuchtigen Nachbarn schiebt, ahnen lässt. Wir erwähnten schon, daß 1823 die Ecke der heutigen „Salzburger-Betriebe“ [Friseur Gresch] ein Gemüsegarten von Conrad Cremer (Ecker) jr. war und das daneben in der Kirchhoffstraße (bis zum jetzigen [[Ev. Friedhof Herne (1841-1882)|alten Friedhof]]) der Gemüsegarten von Boos lag. [...] Das dritte Boosche Grundstück ist das, auf dem heute das Boosche Haus steht. Es wurde den Ehelauten Schreiner Wilhelm Boos und Christine geb. Drenkmann im Jahre 1843 von dem Grundstückseigentümer, dem Bauern Rensinghoff gt. Schlenkhoff, in Erbpacht gegeben. Der Erbpachtskanon und das Erbstandsgeld wurden 1850 abgelöst, wodurch das Grundstück volles Eigentum der genannten Eheleute wurde. Von diesen kaufte es 1851 für 1050 Taler der Sattler Heinrich Boos. Offenbar stand damals bereits das eingangs erwähnte und ältere erhalten gebliebene Wohnhaus der ‚‘‘Bahnhofstraße (Nr.13)‘‘‘. [...] Von dem Sattler Heinrich Boos ging das Haus Nr. 13 an den Sattlermeister Karl Boos über, 1921 an seine Witwe Elis. geb. Nohlen und deren Kinder. Das '''Haus 13a''' erhielt der Schlossermeister Wilhelm Boos – es war mittlerweise auch eine Schmiede entstanden -, von dem es 1920 die Witwe Elis. geb. Köhlhoff mit ihren Kindern erbte. Seit 1934 gehört es dem Kaufmann Otto Boos. "<ref>Leo Reiners: [[Aus der Geschichte der Bahnhofstraße III]]</ref> | ||
1910 war Wilhelm Boos, Schlosser, Eigentümer, und neben den Schlosserlehrlingen Hugo Becker und Wilhelm Seifert im Adressbuch verzeichnet. Die Dienstmagd Luise Mehrlein kam noch dazu. | 1910 war Wilhelm Boos, Schlosser, Eigentümer, und neben den Schlosserlehrlingen Hugo Becker und Wilhelm Seifert im Adressbuch verzeichnet. Die Dienstmagd Luise Mehrlein kam noch dazu. | ||
Wilhelm Boos starb 1920 und am 14. Mai d.Jahres wurde die Witwe Elisabeth Boos geb. Köhlhof nebst ihren 5 Kinderrn in das Handelsregister A Nr. 123 als Inhaberin eingetragen.<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21197868]</ref> | Wilhelm Boos starb 1920 und am 14. Mai d.Jahres wurde die Witwe Elisabeth Boos geb. Köhlhof nebst ihren 5 Kinderrn in das Handelsregister A Nr. 123 als Inhaberin eingetragen.<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21197868]</ref><br> | ||
Am 23. März 1933 ging die Witwe in Konkurs und am 26. September 1933 wurde das verfahren wegen fehlender Masse eingestellt. | Am 23. März 1933 ging die Witwe in Konkurs und am 26. September 1933 wurde das verfahren wegen fehlender Masse eingestellt. <br> | ||
[[Datei:Herner-Anzeiger-1934-Boos.jpeg|350px|links]] | [[Datei:Herner-Anzeiger-1934-Boos.jpeg|350px|links]] | ||
Am 7. Oktober 1933 stand im Herner Anzeiger: "Neueröffnung. Herr Otto Boos hat das Spezialgeschäft für Eisenwaren, Werkzeuge usw. Bahnhofstraße 13a übernommen.(Siehe Anzeige.) " | Am 7. Oktober 1933 stand im Herner Anzeiger: "Neueröffnung. Herr Otto Boos hat das Spezialgeschäft für Eisenwaren, Werkzeuge usw. Bahnhofstraße 13a übernommen.(Siehe Anzeige.) " | ||
Am 24. April 1934 kam es zur Zwangsversteigerung des Vermögens der Witwe Boos und im September 1935 über die Firma Otto Boos. | [[Datei:Herner-Anzeiger (1933) Boos.png|350px|links]] | ||
Käufer wurde der Kaufmann Rudolf Sayn (Sayn & Hüls) Besitzer, der 1938 als Eigentümer im Adressbuch genannt wurde. | <br> | ||
Am 23. Mai 1936 verstarb hier Elisabeth Boos. | Am 24. April 1934 kam es zur Zwangsversteigerung des Vermögens der Witwe Boos und im September 1935 über die Firma Otto Boos. <br> | ||
1939 firmierte hier der Fischbratbetrieb Brüse. | Käufer wurde der Kaufmann Rudolf Sayn (Sayn & Hüls) Besitzer, der 1938 als Eigentümer im Adressbuch genannt wurde.<br> | ||
1950 war an der Markanten Eingangsfläche (abgeschrägt) die kleine Zeitschriftenhandlung Alfons Schleich zuhause. Die Werbung der WAZ in Rot war schon von weitem zu sehen. | Am 23. Mai 1936 verstarb hier Elisabeth Boos.<br> | ||
1939 firmierte hier der Fischbratbetrieb Brüse.<br> | |||
1950 war an der Markanten Eingangsfläche (abgeschrägt) die kleine Zeitschriftenhandlung Alfons Schleich zuhause. Die Werbung der WAZ in Rot war schon von weitem zu sehen.<br> | |||
1954-1960 war Anneliese Gerbert Eigentümerin | 1954-1960 war Anneliese Gerbert Eigentümerin | ||
Aktuelle Version vom 15. Oktober 2024, 12:09 Uhr
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Das Haus Bahnhofstraße 13a liegt auf der westlichen Straßenseite zwischen Kirchhofstraße und Behrensstraße in der alten Flur 5 Nr. 453/69 und 480/70 mit rd. 260 m2 Grund. Es ist das älteste erhaltene Haus der Bahnhofstraße.
"Die Geschichte des Boosischen Besitzes ist umfangreicher, als der heute unansehnliche zweistöckige Ladenbau, der sich im seinem Fachwerk so seltsam vor die Front der wuchtigen Nachbarn schiebt, ahnen lässt. Wir erwähnten schon, daß 1823 die Ecke der heutigen „Salzburger-Betriebe“ [Friseur Gresch] ein Gemüsegarten von Conrad Cremer (Ecker) jr. war und das daneben in der Kirchhoffstraße (bis zum jetzigen alten Friedhof) der Gemüsegarten von Boos lag. [...] Das dritte Boosche Grundstück ist das, auf dem heute das Boosche Haus steht. Es wurde den Ehelauten Schreiner Wilhelm Boos und Christine geb. Drenkmann im Jahre 1843 von dem Grundstückseigentümer, dem Bauern Rensinghoff gt. Schlenkhoff, in Erbpacht gegeben. Der Erbpachtskanon und das Erbstandsgeld wurden 1850 abgelöst, wodurch das Grundstück volles Eigentum der genannten Eheleute wurde. Von diesen kaufte es 1851 für 1050 Taler der Sattler Heinrich Boos. Offenbar stand damals bereits das eingangs erwähnte und ältere erhalten gebliebene Wohnhaus der ‚‘‘Bahnhofstraße (Nr.13)‘‘‘. [...] Von dem Sattler Heinrich Boos ging das Haus Nr. 13 an den Sattlermeister Karl Boos über, 1921 an seine Witwe Elis. geb. Nohlen und deren Kinder. Das Haus 13a erhielt der Schlossermeister Wilhelm Boos – es war mittlerweise auch eine Schmiede entstanden -, von dem es 1920 die Witwe Elis. geb. Köhlhoff mit ihren Kindern erbte. Seit 1934 gehört es dem Kaufmann Otto Boos. "[1]
1910 war Wilhelm Boos, Schlosser, Eigentümer, und neben den Schlosserlehrlingen Hugo Becker und Wilhelm Seifert im Adressbuch verzeichnet. Die Dienstmagd Luise Mehrlein kam noch dazu.
Wilhelm Boos starb 1920 und am 14. Mai d.Jahres wurde die Witwe Elisabeth Boos geb. Köhlhof nebst ihren 5 Kinderrn in das Handelsregister A Nr. 123 als Inhaberin eingetragen.[2]
Am 23. März 1933 ging die Witwe in Konkurs und am 26. September 1933 wurde das verfahren wegen fehlender Masse eingestellt.
Am 7. Oktober 1933 stand im Herner Anzeiger: "Neueröffnung. Herr Otto Boos hat das Spezialgeschäft für Eisenwaren, Werkzeuge usw. Bahnhofstraße 13a übernommen.(Siehe Anzeige.) "
Am 24. April 1934 kam es zur Zwangsversteigerung des Vermögens der Witwe Boos und im September 1935 über die Firma Otto Boos.
Käufer wurde der Kaufmann Rudolf Sayn (Sayn & Hüls) Besitzer, der 1938 als Eigentümer im Adressbuch genannt wurde.
Am 23. Mai 1936 verstarb hier Elisabeth Boos.
1939 firmierte hier der Fischbratbetrieb Brüse.
1950 war an der Markanten Eingangsfläche (abgeschrägt) die kleine Zeitschriftenhandlung Alfons Schleich zuhause. Die Werbung der WAZ in Rot war schon von weitem zu sehen.
1954-1960 war Anneliese Gerbert Eigentümerin
Heute firmiert dort der Asia Imbis "Wok & Roll" und "Anna Nails & Spa".
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Einzelnachweise
- ↑ Leo Reiners: Aus der Geschichte der Bahnhofstraße III
- ↑ [1]