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1484 wird eine Mühle in Krange erstmals bei der Erbteilung der "von Eickel" urkundlich erwähnt<ref>Vgl.: [[Urkunde 1484 März 27|Urkunde vom 27. März 1484]]</ref>. 1666 ersucht Melchior Ernst von Rump an seinem Haus Crange eine eigene Mühle zu errichten. Dieses wurde von der Kurfürstlichen Regierung in Kleve erteilt. Gleichzeitig wurde die Cranger verpflichtet, hier ihr Korn zu mahlen und keinem anderen Mühlzwang zu unterliegen. Denn seit 1640 mussten die Cranger ihre Feldfrüchte in der [[Schollbrockhaus|Strünkedeschen Mühle]] mahlen lassen. Das war nicht folgenlos geblieben und ein rechter "Mühlenstreit" entbrannte. Erst am [[6. März]] [[1719]] wurde dieser Streit per Vergleich begelegt. | |||
1484 wird eine Mühle in Krange erstmals bei der Erbteilung der "von Eickel" urkundlich erwähnt<ref>Vgl.: [[Urkunde 1484 März 27|Urkunde vom 27. März 1484]]</ref>. 1666 ersucht Melchior Ernst von Rump an seinem [[Haus Crange]] eine eigene Mühle zu errichten. Dieses wurde von der Kurfürstlichen Regierung in Kleve erteilt. Gleichzeitig wurde die Cranger verpflichtet, hier ihr Korn zu mahlen und keinem anderen Mühlzwang zu unterliegen. Denn seit 1640 mussten die Cranger ihre Feldfrüchte in der [[Schollbrockhaus|Strünkedeschen Mühle]] mahlen lassen. Das war nicht folgenlos geblieben und ein rechter "Mühlenstreit" entbrannte. Erst am [[6. März]] [[1719]] wurde dieser Streit per Vergleich begelegt. | |||
Unterdessen blieb die Mühle bei den "von Rump". Vgl.: [[Urkunde 1710 Mai 8 (Cranger Mühle)|Urkunde vom 8. Mai 1710,]] [[Urkunde 1788 April 25|Urkunde vom 25. April 1788, ]] [[Urkunde 1797 August 16|Urkunde vom 16. August 1797,]] [[Urkunde 1801 Juni 26|Urkunde vom 26. Juni 1801.]] | Unterdessen blieb die Mühle bei den "von Rump". Vgl.: [[Urkunde 1710 Mai 8 (Cranger Mühle)|Urkunde vom 8. Mai 1710,]] [[Urkunde 1788 April 25|Urkunde vom 25. April 1788, ]] [[Urkunde 1797 August 16|Urkunde vom 16. August 1797,]] [[Urkunde 1801 Juni 26|Urkunde vom 26. Juni 1801.]] | ||
[[Datei:Dortmunder amtliches Kreisblatt 29 (1 1 1856) Crange Mühle.png|mini|left|Verpachtungsanzeige im Dortmunder Kreisblatt.]] | [[Datei:Dortmunder amtliches Kreisblatt 29 (1 1 1856) Crange Mühle.png|mini|left|Verpachtungsanzeige im Dortmunder Kreisblatt.]] | ||
[[Datei:Kölnische Ztg (22.09.1862) Cranger Mühle.jpeg|mini|links|Verpachtungsdanzeige in der Kölnischen Zeitung]] | |||
Die unterschlägige<ref>Das Rad wird durch den Stoß des unten wegfliessenden Wassers in Bewegung gesetzt.</ref> Korn- und Ölmühle wurde 1854/55 neu gebaut und hatte 1855 (siehe Verpachtungsanzeige) schon gußeisene Getriebe. Die Kornmühle bestand aus zwei Mahlgängen und einem Graupengang. Gegenüber, aber schon auf der anderen [[Emscher|Emscherseite]], lag die Ölmühle<ref>Vgl.: [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lm%C3%BChle wikipedia]</ref>. Diese bestand aus einer Vorpresse, zwei Nachpressungen mit acht Stampfern, zwei Kopfsteinen und einer Quetsch-Walze. | Die unterschlägige<ref>Das Rad wird durch den Stoß des unten wegfliessenden Wassers in Bewegung gesetzt.</ref> Korn- und Ölmühle wurde 1854/55 neu gebaut und hatte 1855 (siehe Verpachtungsanzeige) schon gußeisene Getriebe. Die Kornmühle bestand aus zwei Mahlgängen und einem Graupengang. Gegenüber, aber schon auf der anderen [[Emscher|Emscherseite]], lag die Ölmühle<ref>Vgl.: [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lm%C3%BChle wikipedia]</ref>. Diese bestand aus einer Vorpresse, zwei Nachpressungen mit acht Stampfern, zwei Kopfsteinen und einer Quetsch-Walze. | ||
[[Datei:Crange-Mühle-LA-NW-Abt-Westfalen Kartensammlung A 4140.jpg|400px|thumb|rechts|Der Emscherdurchfluss an der Cranger Mühle 1819]] | |||
Das im 19. Jahrhundert auch zu einer Sägemühle umgebaute Haus stand im südwestlichen Zipfel des heutigen Schwing-Geländes. 1882 wurde sie wieder ausgeschrieben: | |||
"CRANGER=MÜHLE.<br> | |||
Die durch den Tod des Pächters pachtlos gewordene Cranger Mahl- und Sägemühle steht unter der Hand zu Verpachten. Die stets ausreihende Wasserkraft durch die Emscher, gute Kundschaft und sehr günstige Lage inmitten der Großindustrie ist bekannt. - Reflectanten wollen sich bei der unterzeichneten Verwaltung melden.<br> | |||
Haus Dellwig bei Marten, den 14. Februar 1882. Freiherrlich von Rump´sche Rentei=Verwaltung."<ref>Vgl.: [https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/10953820?query=%22Cranger%20M%C3%BChle%22 Kölnische Zeitung vom 16. Februar 1882 auf Zeitpunkt.nrw.]</ref> | |||
Seit 1895 gehörte die Mühle mit dem "Emscherhof" genanten Gut der [[Harpener Bergbau AG|Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft]]<ref>Vgl.: https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/7744474?query=Crange</ref>, da der Bergbau den Betrieb durch Bodensenkungen beeinträchtigte. Im November [[1961]] wurde die Mühle abgebrochen. | |||
*Bild des letzten Müllers im Mahlraum eines der Mühlenhäuser um 1959 auf [https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/cranger-kirmes/items/show/46 deutsche-digitale-bibliothek.de] | *Bild des letzten Müllers im Mahlraum eines der Mühlenhäuser um 1959 auf [https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/cranger-kirmes/items/show/46 deutsche-digitale-bibliothek.de] |
Aktuelle Version vom 1. Juli 2024, 10:38 Uhr
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1484 wird eine Mühle in Krange erstmals bei der Erbteilung der "von Eickel" urkundlich erwähnt[1]. 1666 ersucht Melchior Ernst von Rump an seinem Haus Crange eine eigene Mühle zu errichten. Dieses wurde von der Kurfürstlichen Regierung in Kleve erteilt. Gleichzeitig wurde die Cranger verpflichtet, hier ihr Korn zu mahlen und keinem anderen Mühlzwang zu unterliegen. Denn seit 1640 mussten die Cranger ihre Feldfrüchte in der Strünkedeschen Mühle mahlen lassen. Das war nicht folgenlos geblieben und ein rechter "Mühlenstreit" entbrannte. Erst am 6. März 1719 wurde dieser Streit per Vergleich begelegt.
Unterdessen blieb die Mühle bei den "von Rump". Vgl.: Urkunde vom 8. Mai 1710, Urkunde vom 25. April 1788, Urkunde vom 16. August 1797, Urkunde vom 26. Juni 1801.
Die unterschlägige[2] Korn- und Ölmühle wurde 1854/55 neu gebaut und hatte 1855 (siehe Verpachtungsanzeige) schon gußeisene Getriebe. Die Kornmühle bestand aus zwei Mahlgängen und einem Graupengang. Gegenüber, aber schon auf der anderen Emscherseite, lag die Ölmühle[3]. Diese bestand aus einer Vorpresse, zwei Nachpressungen mit acht Stampfern, zwei Kopfsteinen und einer Quetsch-Walze.
Das im 19. Jahrhundert auch zu einer Sägemühle umgebaute Haus stand im südwestlichen Zipfel des heutigen Schwing-Geländes. 1882 wurde sie wieder ausgeschrieben:
"CRANGER=MÜHLE.
Die durch den Tod des Pächters pachtlos gewordene Cranger Mahl- und Sägemühle steht unter der Hand zu Verpachten. Die stets ausreihende Wasserkraft durch die Emscher, gute Kundschaft und sehr günstige Lage inmitten der Großindustrie ist bekannt. - Reflectanten wollen sich bei der unterzeichneten Verwaltung melden.
Haus Dellwig bei Marten, den 14. Februar 1882. Freiherrlich von Rump´sche Rentei=Verwaltung."[4]
Seit 1895 gehörte die Mühle mit dem "Emscherhof" genanten Gut der Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft[5], da der Bergbau den Betrieb durch Bodensenkungen beeinträchtigte. Im November 1961 wurde die Mühle abgebrochen.
- Bild des letzten Müllers im Mahlraum eines der Mühlenhäuser um 1959 auf deutsche-digitale-bibliothek.de
Verwandte Artikel
Quellen
- ↑ Vgl.: Urkunde vom 27. März 1484
- ↑ Das Rad wird durch den Stoß des unten wegfliessenden Wassers in Bewegung gesetzt.
- ↑ Vgl.: wikipedia
- ↑ Vgl.: Kölnische Zeitung vom 16. Februar 1882 auf Zeitpunkt.nrw.
- ↑ Vgl.: https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/7744474?query=Crange