Cranger Mühle: Unterschied zwischen den Versionen

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Unterdessen blieb die Mühle bei den "von Rump". Vgl.: [[Urkunde 1710 Mai 8 (Cranger Mühle)|Urkunde vom 8. Mai 1710,]] [[Urkunde 1788 April 25|Urkunde vom 25. April 1788, ]] [[Urkunde 1797 August 16|Urkunde  vom 16. August 1797,]] [[Urkunde 1801 Juni 26|Urkunde vom 26. Juni 1801.]]
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Die unterschlägige<ref>Das Rad wird durch den Stoß des unten wegfliessenden Wassers in Bewegung gesetzt.</ref> Korn- und Ölmühle hatte 1855 (siehe Verpachtungsanzeige) schon gußeisene Getriebe. Die Kornmühle bestand aus zwei Mahlgängen und einem Graupengang. Gegenüber, aber schon auf der anderen [[Emscher|Emscherseite]], lag die Ölmühle<ref>Vgl.: [https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lm%C3%BChle wikipedia]</ref>. Diese bestand aus einer Vorpresse, zwei Nachpressungen mit acht Stampfern, zwei Kopfsteinen und einer Quetsch-Walze.
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Das im 19. Jahrhundert auch zu einer Sägemühle umgebaute Haus stand im südwestlichen Zipfel des heutigen Schwing-Geländes. 1882 wurde sie wieder ausgeschrieben:


Das im 19. Jahrhundert zu einer Sägemühle umgebaute Haus stand im südwestlichen Zipfel des heutigen Schwing-Geländes. Im November [[1961]] wurde die Mühle abgebrochen.  
"CRANGER=MÜHLE.<br>
Die durch den Tod des Pächters pachtlos gewordene Cranger Mahl- und Sägemühle steht unter der Hand zu Verpachten. Die stets ausreihende Wasserkraft durch die Emscher, gute Kundschaft und sehr günstige Lage inmitten der Großindustrie ist bekannt. - Reflectanten wollen sich bei der unterzeichneten Verwaltung melden.<br>
Haus Dellwig bei Marten, den 14. Februar 1882. Freiherrlich von Rump´sche Rentei=Verwaltung."<ref>Vgl.: [https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/10953820?query=%22Cranger%20M%C3%BChle%22 Kölnische Zeitung vom 16. Februar 1882 auf Zeitpunkt.nrw.]</ref>
 
Seit 1895 gehörte die Mühle mit dem "Emscherhof" genanten Gut der [[Harpener Bergbau AG|Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft]]<ref>Vgl.: https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/7744474?query=Crange</ref>, da der Bergbau den Betrieb durch Bodensenkungen beeinträchtigte. Im November [[1961]] wurde die Mühle abgebrochen.  


*Bild des letzten Müllers im Mahlraum eines der Mühlenhäuser um 1959 auf [https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/cranger-kirmes/items/show/46 deutsche-digitale-bibliothek.de]
*Bild des letzten Müllers im Mahlraum eines der Mühlenhäuser um 1959 auf [https://ausstellungen.deutsche-digitale-bibliothek.de/cranger-kirmes/items/show/46 deutsche-digitale-bibliothek.de]
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[[Kategorie:Mühle|Crange]]

Aktuelle Version vom 1. Juli 2024, 11:38 Uhr

Cranger Mühle ✝
Crange Mühle Emscher-1910 D.jpg
Letze Änderung: 01.07.2024
Geändert von: Andreas Janik
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1819 Crange Haus Mühle Kapelle.png

1484 wird eine Mühle in Krange erstmals bei der Erbteilung der "von Eickel" urkundlich erwähnt[1]. 1666 ersucht Melchior Ernst von Rump an seinem Haus Crange eine eigene Mühle zu errichten. Dieses wurde von der Kurfürstlichen Regierung in Kleve erteilt. Gleichzeitig wurde die Cranger verpflichtet, hier ihr Korn zu mahlen und keinem anderen Mühlzwang zu unterliegen. Denn seit 1640 mussten die Cranger ihre Feldfrüchte in der Strünkedeschen Mühle mahlen lassen. Das war nicht folgenlos geblieben und ein rechter "Mühlenstreit" entbrannte. Erst am 6. März 1719 wurde dieser Streit per Vergleich begelegt.

Unterdessen blieb die Mühle bei den "von Rump". Vgl.: Urkunde vom 8. Mai 1710, Urkunde vom 25. April 1788, Urkunde vom 16. August 1797, Urkunde vom 26. Juni 1801.

Verpachtungsanzeige im Dortmunder Kreisblatt.
Verpachtungsdanzeige in der Kölnischen Zeitung

Die unterschlägige[2] Korn- und Ölmühle wurde 1854/55 neu gebaut und hatte 1855 (siehe Verpachtungsanzeige) schon gußeisene Getriebe. Die Kornmühle bestand aus zwei Mahlgängen und einem Graupengang. Gegenüber, aber schon auf der anderen Emscherseite, lag die Ölmühle[3]. Diese bestand aus einer Vorpresse, zwei Nachpressungen mit acht Stampfern, zwei Kopfsteinen und einer Quetsch-Walze.

Der Emscherdurchfluss an der Cranger Mühle 1819

Das im 19. Jahrhundert auch zu einer Sägemühle umgebaute Haus stand im südwestlichen Zipfel des heutigen Schwing-Geländes. 1882 wurde sie wieder ausgeschrieben:

"CRANGER=MÜHLE.
Die durch den Tod des Pächters pachtlos gewordene Cranger Mahl- und Sägemühle steht unter der Hand zu Verpachten. Die stets ausreihende Wasserkraft durch die Emscher, gute Kundschaft und sehr günstige Lage inmitten der Großindustrie ist bekannt. - Reflectanten wollen sich bei der unterzeichneten Verwaltung melden.
Haus Dellwig bei Marten, den 14. Februar 1882. Freiherrlich von Rump´sche Rentei=Verwaltung."[4]

Seit 1895 gehörte die Mühle mit dem "Emscherhof" genanten Gut der Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft[5], da der Bergbau den Betrieb durch Bodensenkungen beeinträchtigte. Im November 1961 wurde die Mühle abgebrochen.

Verwandte Artikel

Quellen

  1. Vgl.: Urkunde vom 27. März 1484
  2. Das Rad wird durch den Stoß des unten wegfliessenden Wassers in Bewegung gesetzt.
  3. Vgl.: wikipedia
  4. Vgl.: Kölnische Zeitung vom 16. Februar 1882 auf Zeitpunkt.nrw.
  5. Vgl.: https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/7744474?query=Crange