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''Die Wege in den Emscherniederungen galten als die schlechtesten im Vest Recklinghausen. Nur unter Gefahr und bedeutendem Kraftaufwand habe man sie passieren können. Von Johann Conrad Externest, dem ersten Kötter in Hochlarmark, wird gar behauptet, "er habe jedesmal, wenn er zur Stadt Recklinghausen mußte, ein Bündel Stroh mitgenommen, um mit den Strohwischen seinen Weg zu markieren, den er sonst nicht so leicht wieder zurückgefunden haben würde"''<ref>Vgl.: Kohle war nicht alles: Hochlarmarker Lesebuch. 100 Jahre Ruhrgebietsgeschichte. Bergarbeiter und ihre Frauen aus Recklinghausen-Hochlarmark in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Stadtteilkulturreferat, 1987, S. 13</ref> | ''Die Wege in den Emscherniederungen galten als die schlechtesten im Vest Recklinghausen. Nur unter Gefahr und bedeutendem Kraftaufwand habe man sie passieren können. Von Johann Conrad Externest, dem ersten Kötter in Hochlarmark, wird gar behauptet, "er habe jedesmal, wenn er zur Stadt Recklinghausen mußte, ein Bündel Stroh mitgenommen, um mit den Strohwischen seinen Weg zu markieren, den er sonst nicht so leicht wieder zurückgefunden haben würde"''<ref>Vgl.: Kohle war nicht alles: Hochlarmarker Lesebuch. 100 Jahre Ruhrgebietsgeschichte. Bergarbeiter und ihre Frauen aus Recklinghausen-Hochlarmark in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Stadtteilkulturreferat, 1987, S. 13</ref> | ||
==Kirchliche Zugehörigkeit== | |||
"Die evangelische Gemeinde Recklinghausen besteht anerkannt als solche seit wenigen Monaten, tatsächlich aber seit vielen Jahren. Vor der Besitznahme des früheren Chur kölnischen Vestes Recklinghausen befand sich daselbst kein Evangelischer; dann aber zogen Beamte hin. Durch Teilung des Emscherbruches, früher Gemeinheit, entstanden demnächst kleine Bauerngüter, welche meist von Ansiedlern aus der Grafschaft Mark bewohnt und bewirtschaftet wurden, und es noch werden. Diese, so wie die inzwischen zu namhafter Zahl angewachsenen Evangelischen in der Stadt Recklinghausen, entbehrten jeder kirchlichen Einrichtung, und selbst der Schulbesuch wurde den Kindern aus dem Bruch durch große Entfernung von den zunächst belegenden Kirchdörfern [[Kreuzkirche|Herne]] und [[Cranger Kirche|Crange]], zu welchen dazu noch meist sehr schlechte Wege führen, in hohem Grade erschwert.<br> | |||
Diese Umstände hätten auf die Dauer eine Entsittlichung der künftigen dort geborenen Bewohner des Emscherbruchs zur Folge haben müssen, wäre denselben nicht durch Stiftung eines Pfarrsystems entgegenzutreten; schon 1842 vereinigten sich vier evangelische Pfarrer der Umgebung, denen später noch viele andere beitraten in Recklinghausen allmonatlich einen evangelischen Gottesdienst abzuhalten."<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/1447286 Kreisblatt Dortmund Nr. 88 vom 1. November 1848. Online auf Zeitpunkt.nrw.]</ref> | |||
Aktuelle Version vom 6. Oktober 2021, 15:24 Uhr
Bruchhausen lag auf Recklinghauser Seite der Emscher an der Strünkedeschen-Recklinghauser Chaussee, der heutigen Bochumer Straße, im Emscherbruch
Eigentlich war Bruchhausen nur eine Pferdestation auf der Landchaussee an der Bochumer Straße, Ecke Hochlarmarkstraße in Recklinghausen. Auf der preußischen Urmesskarte von 1842 steht dort eingetragen "Bruchäuser Chaussee Haus". Doch auch die dünne Besiedeltung der westlich gelegenen Häuser des Emscherbruchs wurden Teils Teils zu Bruchhausen, bzw. Bruch gerechnet. Heute wird der Bereich als Hochlarmark bezeichnet. Die meisten Ansiedelungen stammen aus Herner Familien wie Externest, Langfermann, Drevermann und Hülsmann. Kirchlich wurden sie zumeist in den ev. Kirchenbüchern aus Bruch bzw. Bruchhausen eingetragen.
Zwischen dieser Ansiedelung und der Chaussee lag die Überquerung des Hellbachs.
Die Brücke über den Hellbach von Zimmermann Externest[1]
Das Dorf Hochlar war durch "Communikationswege" durch die Hochlar Markung mit dem Hinterbruche und dem Hause Crange (heute: Wanne-Eickel) verbunden. Wichtig war für die neuen Hochlarmarker Ansiedler der Weg zur Straße Recklinghausen-Herne (Bruchhausen). Der Textilfabrikant Hoffmann hatte über den Hellbach eine Brücke bauen lassen, sie dann aber an den Holzhändler Fallböhmer verkauft, der sie abbrechen ließ. Damit war den Hochlarmarkern der Weg mit Pferd und Wagen gespert. Auf Antrag der Eingesessenen wurde der Zimmermann Externest[2] beauftragt, eine neue Brücke über den Hellbach zu bauen. Der Antrag vom 25.1.1845 ist unterzeichnet von Drevermann, Peter Stein, Briggedieck, Heinrich Bußmann, Heinrich Dörnemann, Dr. H. Hülsmann, Heine, Eberhardt Hülsmann, Konrad Externest und Witwe Brinkmann.
Die Wege in den Emscherniederungen galten als die schlechtesten im Vest Recklinghausen. Nur unter Gefahr und bedeutendem Kraftaufwand habe man sie passieren können. Von Johann Conrad Externest, dem ersten Kötter in Hochlarmark, wird gar behauptet, "er habe jedesmal, wenn er zur Stadt Recklinghausen mußte, ein Bündel Stroh mitgenommen, um mit den Strohwischen seinen Weg zu markieren, den er sonst nicht so leicht wieder zurückgefunden haben würde"[3]
Kirchliche Zugehörigkeit
"Die evangelische Gemeinde Recklinghausen besteht anerkannt als solche seit wenigen Monaten, tatsächlich aber seit vielen Jahren. Vor der Besitznahme des früheren Chur kölnischen Vestes Recklinghausen befand sich daselbst kein Evangelischer; dann aber zogen Beamte hin. Durch Teilung des Emscherbruches, früher Gemeinheit, entstanden demnächst kleine Bauerngüter, welche meist von Ansiedlern aus der Grafschaft Mark bewohnt und bewirtschaftet wurden, und es noch werden. Diese, so wie die inzwischen zu namhafter Zahl angewachsenen Evangelischen in der Stadt Recklinghausen, entbehrten jeder kirchlichen Einrichtung, und selbst der Schulbesuch wurde den Kindern aus dem Bruch durch große Entfernung von den zunächst belegenden Kirchdörfern Herne und Crange, zu welchen dazu noch meist sehr schlechte Wege führen, in hohem Grade erschwert.
Diese Umstände hätten auf die Dauer eine Entsittlichung der künftigen dort geborenen Bewohner des Emscherbruchs zur Folge haben müssen, wäre denselben nicht durch Stiftung eines Pfarrsystems entgegenzutreten; schon 1842 vereinigten sich vier evangelische Pfarrer der Umgebung, denen später noch viele andere beitraten in Recklinghausen allmonatlich einen evangelischen Gottesdienst abzuhalten."[4]
Verwandte Artikel
Quellen
Bruchhausen
- ↑ Vgl.: Schüpp, Norbert und Heinrich Auge: Von Bruch zur Südstadt. Entwicklung eines Recklinghäuser Stadtteils. Herrn Heinrich Auge zum Abschluß seiner 20jährigen Amtszeit als Oberbürgermeister der Stadt Recklinghausen am 30. November 1972 gewidmet. Recklinghausen 1972. S. 41 ff
- ↑ hierbei handelt es sich um Johann Conrad Externest.
- ↑ Vgl.: Kohle war nicht alles: Hochlarmarker Lesebuch. 100 Jahre Ruhrgebietsgeschichte. Bergarbeiter und ihre Frauen aus Recklinghausen-Hochlarmark in Zusammenarbeit mit dem kommunalen Stadtteilkulturreferat, 1987, S. 13
- ↑ Kreisblatt Dortmund Nr. 88 vom 1. November 1848. Online auf Zeitpunkt.nrw.