Die Stadt des Brotes: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 15. April 2019, 17:25 Uhr

Einst gab es über 40 Backbetriebe in Wanne-Eickel.

Wolfgang Berke

Wo viele Menschen leben, die hart arbeiten, ist natürlich auch der Lebensmittelbedarf hoch. Kein Wunder also, dass mit Beginn der Industrialisierung auch der Brotverbrauch in Wanne-Eickel sprunghaft anstieg. Anfang des 20. Jahrhunderts reichten die bäuerlichen Backbetriebe bei weitem nicht mehr aus, um die Versorgung zu decken. In Wanne und Eickel gründeten sich die Brot- und Backfabriken wie etwa Ruwe an der Friedgrasstraße (1887), Hiesgen (1908) oder Timmerbrink (1911). Die anfangs noch recht kleinen Handwerksbetriebe fuhren ihre Backwaren mit den charakteristischen Pferdewagen zu ihrer Kundschaft.

Die Bäcker- und Konditoreninnung der Ämter Wanne und Eickel zählte im Jahr 1925 die erstaunliche Zahl von 104 Mitgliedern, die seit 1907 sogar eine eigene Krankenkasse unterhielten. Nahezu 40 Innungsmitglieder waren reine Backbetriebe. Bezogen auf die Einwohnerzahl stand Wanne-Eickel damit weit und breit einzigartig da und schmückte sich alsbald mit dem Attribut „Stadt des Brotes“. Im Deutschlandvergleich belegte Wanne-Eickel in der Brotproduktion einen respektablen vierten Platz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierten bald wieder neun Backfabriken in Wanne-Eickel, 1969 zählte man noch sechs Backfabriken sowie 38 backende Handwerksbetriebe. Heute bieten immerhin noch 15 Unternehmen in Wanne-Eickel eigene Backwaren, z.T. in Filialbetrieben. Von Großbäckereien gibt es nur noch zwei, von denen eine, nämlich Brinker, nach Herne gegangen ist. Hiesgen blieb und backt immer noch an der Gelsenkircher Straße.


Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors [1]
Der Text wurde für das Wiki redaktionell bearbeitet. Er stammt aus dem Jahr 2002

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Quellen

Die Stadt des Brotes