Siegfried Grams: Unterschied zwischen den Versionen

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Siegfried Grams (* 13. November 1942; 13. Mai 2014 in Meinerzhagen) war ein deutscher Fußballspieler.
Siegfried Grams (geboren 13. November 1942; gestorben 13. Mai 2014 in Meinerzhagen) war ein deutscher Fußballspieler.
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==Nur ein Spiel in Königsblau: Siegfried Grams==
==Nur ein Spiel in Königsblau: Siegfried Grams==



Aktuelle Version vom 28. Januar 2018, 17:27 Uhr

Siegfried Grams (geboren 13. November 1942; gestorben 13. Mai 2014 in Meinerzhagen) war ein deutscher Fußballspieler.

Siegfried Grams und Friedel Rausch 1974
Siegfried Grams 2011
Siegfried Grams 2013
Siegfried Grams gegen Willi Koslowski (S04)

Friedhelm Wessel [1]

Nur ein Spiel in Königsblau: Siegfried Grams

An den 22. Mai 1955 erinnert sich Siegfried Grams noch ganz genau. Damals fungierte der damals 13-Jährige als Balljunge in der Schalker Glückauf-Kampfbahn. Auf dem Platz, rund 60.000 Zuschauer waren im Stadion, standen sich der SV Sodingen und der 1. FC Kaiserslautern im Vorrundenspiel um die Deutsche Fußballmeisterschaft gegenüber. „Ich gehörte 1955 der sehr erfolgreichen Schülermannschaft aus Sodingen an, daher wurden die Mannschaft als Belohnung zum Spiel in Gelsenkirchen eingeladen. Doch als ich die Zuschauermassen sah, bekam ich richtig Angst,“ erzählt der spätere Fußballprofi aus dem Herner Vorort.

Sieben Jahre nach dem denkwürdigen Ereignis in der Glückauf-Kampfbahn titelte die Herner Westdeutsche Allgemeine (WAZ) sogar : „Grams erschießt den BVB“, denn Siegfried Grams gehörte inzwischen dem Oberliga-Kader der Grünweißen an. Bereits als Schüler und Jugendspieler hatte der Kicker bereits auf sich aufmerksam gemacht. So erfolgten Berufungen zu Lehrgängen nach Kaiserau, wo er zusammen mit den späteren Fußball-Legenden Reinhard „Stan“ Libuda, Wolfgang Overath und Jürgen Sundermann kickte.

In Sodingen lief es recht gut für den jungen Kicker, der den Beruf eines Feinblechners erlernte, und nach der Arbeit zum Trainingsplatz hetzte. „Einmal musste ich sofort meine Arbeitsstelle verlassen, weil ich überraschend für eine Auslandsreise des Vereins nach Tunesien nominiert wurde. Ich war damals der jüngste Spieler um Kader und teilte mir auf dieser Reise im Juni 1961 das Zimmer mit der SV-Legende Hennes Adamik, dem ältesten Kicker des Teams,“ erinnerte sich Siegfried Grams.

Der Trainer der benachbarten Westfalia, Fritz Langner, wurde auf den torgefährlichen Stürmer aufmerksam. Als der „eiserne Fritz“ vom Schloss Strünkede in Herne zum Böckelberg nach Mönchengladbach wechselte, nahm er den jungen Sodinger mit. „Eine interessante und spannende Zeit, denn hier spielte und trainierte ich unter anderem mit Jupp Heynckes, Günter Netzer und Horst Höttges,“ verriet der längst in Meinerzhagen heimisch gewordene Kicker. Besonders Horst Höttges sollte ihm später einmal das Fußballerleben sehr schwer machen.

Zwei Jahre gehörte Siegfried Grams dem Team aus Mönchengladbach an, konnte sich aber nie richtig durchsetzen. So folgte er schließlich Trainer Fritz Langner nach Gelsenkirchen, wo er zum Kader um Manfred Kreuz gehörte. Bei den Königsblauen kam Siegfried Grams zunächst bei den Amateuren oder bei Turnieren zum Einsatz. „Einmal gastierten wir in Düsseldorf und ich wusste nicht wie ich nach Hause kommen sollte, da nahm mich Meisterspieler Günter Siebert in seinem Sportwagen mit nach Gelsenkirchen. Für mich als jungen Spieler eine besondere Ehre.“

In seiner Schalker-Zeit freunde sich „Siggi“, wie der Stürmer aus Sodingen einst von Freunden und Bekannten gerufen wurde, mit Hannes Becker, Friedel Rausch, Karl-Heinz Bechmann an. Besonders gerne erinnert sich der ehemalige Bundesligaspieler an Friedel Rausch, mit dem er bei Trainingslagern das Zimmer teilte.

Dann kam der 5. März 1966. Siegfried Grams stand erstmals in der Startelf der Knappen. Zu Gast war in diesem Tag die Mannschaft von Werder Bremen. Hier hatte in den vergangenen Jahren ein beinharter Abwehrspieler auf sich aufmerksam gemacht, den Bundesligadebütant Grams schon vom Bökelberg kannte: Horst „Eisenfuß“ Höttges. „Der spielte mich schwindelig. Nach dem Spiel hatte ich Blut in den Schuhen“, erinnerte sich Siegfried Grams. Diese Begegnung ging natürlich verloren. Werder gewann 6:1 und beim Eisenern Fritz, bei dem der Herner fünf Jahre trainierte, fiel er in Ungnade. Hinzu kam noch Verletzungspech. Seine Karriere setzte Grams zunächst beim Oberligisten TSV Marl-Hüls fort, um dann ins Sauerland, nach Meinerzhagen zu wechseln. Hier beendete der Kicker, der einst den „BVB erschoss“ 1974 seine aktive Laufbahn. An seine Zeit in Schalker erinnerte sich Grams sehr gerne, so hat er einmal seinen ehemaligen Mitspieler und späteren langjährigen Ex-S04-Präsidenten Günter Siebert auf Gran Canaria besucht. Da gab es natürlich viel zu erzählen. In der Elf, die am 5. März gegen Bremen verlor, stand ein weiterer Herner: Alfred Pyka, der damals ebenfalls für die Königsblauen kickte.

Kurz nach Einweihung des Parkstadions in Gelsenkirchen im Jahre 1974 tauschte Siggi Grams alte Fußballerinnerungen mit Stan Libuda, Klaus Fichtel und Friedel Rausch aus. Später zog sich Grams für eine Benefizspiel in Meinerzhagen noch einmal das Trikot über. Zu Gast war die Traditionsmannschaft der Schalker, der unter anderem Klaus Senger, Hermann Erlhoff und der „Schwatte“ Willi Koslowski eingehörte. Und mit Koslowski hatte sich Grams bereits zu Oberligazeiten spannende Zweikämpfe im heimischen Glückauf-Stadion und der Schalker Glückauf-Kampfbahn geliefert. [2]

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Quellen

  1. Dieser Text wurde von Friedhelm Wessel zur Verfügung gestellt. Der Text darf nicht ohne Genehmigung verändert oder weitergegeben werden.
  2. Ein Artikel von Friedhelm Wessel