Hof Haverkamp (Baukau): Unterschied zwischen den Versionen
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<big>Der alte Kotten Haverkamp, auch Schulte-Haverkamp, befand sich in Baukau an der Forellstraße 135 bzw. vor 1908 an der Adresse Weidestraße 9.</big> | |||
Im Hypothekenbuch des Gerichts Strünkede Band I. fol. 263 heisst es: | |||
"Haverkamp | Ahn Land 4 1/2 Maltersahte, 82 ruthen und 5 1/2 Fuß. Haus, Hof und Garten | Freyherr Von und Zu Strünckede jetzo Frau Gerichts=Rath Homburg zu Castrop |Haverkamp ist Vormund über Serres Kind [...]"<ref>[https://dfg-viewer.de/show?tx_dlf%5Bdouble%5D=0&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Westfalen%2FGrafschaft_Mark_Gerichte_III%2F00037_01_Bd01%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bpage%5D=269&cHash=c90cfbfde6fa44c46289a1ae4051c2e4 Direkt zur Urkunde]</ref> | |||
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'''190 Jahre altes Haus abgerissen ''' | '''190 Jahre altes Haus abgerissen ''' | ||
An der Forellstraße verschwindet ein Stück vorn alten Herne | An der Forellstraße verschwindet ein Stück vorn alten Herne | ||
An der [[Forellstraße]] 135 a wird das alte Bauernhaus Haverkamp abgerissen. Weggeräumt ist bereits der geschwärzte Deelenbalken des schönen Fachwerks, auf dem eingeschnitten stand: ''Johann Wilhelm Schulte, genannt Haverkamp und Anna Maria Haverkamp, 27. Juni Anno 1780. Dieser Schulte Haverkamp hat den Bauernhof für 500 Reichstaler im Jahre [[1787]] von den stark verschuldeten Strünkedern abgekauft. Das Fachwerkhaus hatte geräumige Zimmer und besaß früher auch eine Räucherkammer, in welcher der Bauer seinen Schinken und den Speck aufbewahrte. Erst [[1920]] wurde die Räucherkammer bei Umbauarbeiten abgeschafft. Der behäbige Kamin konnte mit einer eisernen Tür verriegelt werden. [[1895]] haben sich die Bauersleute Haverkamp etwas weiter, an der Forellstraße 119, ein neues Haus gebaut, in das sie aber erst [[1901]] eingezogen sind. Von nun an bewirtschaftete den alten Hof der Fleischbeschauer Wilhelm Probst. Er hielt sich durchschnittlich drei Ziegen und zwei bis drei Schweine, neben Kaninchen und Geflügel. Weil er selbst keine Kühe hatte, holte er sich die Milch entweder nebenan von Haverkamp, von Arndt oder Lackmann. | An der [[Forellstraße]] 135 a wird das alte Bauernhaus Haverkamp abgerissen. Weggeräumt ist bereits der geschwärzte Deelenbalken des schönen Fachwerks, auf dem eingeschnitten stand: ''<big>Johann Wilhelm Schulte, genannt Haverkamp und Anna Maria Haverkamp, 27. Juni Anno 1780</big>. | ||
Dieser Schulte Haverkamp hat den Bauernhof für 500 Reichstaler im Jahre [[1787]] von den stark verschuldeten Strünkedern abgekauft. Das Fachwerkhaus hatte geräumige Zimmer und besaß früher auch eine Räucherkammer, in welcher der Bauer seinen Schinken und den Speck aufbewahrte. Erst [[1920]] wurde die Räucherkammer bei Umbauarbeiten abgeschafft. Der behäbige Kamin konnte mit einer eisernen Tür verriegelt werden. [[1895]] haben sich die Bauersleute Haverkamp etwas weiter, an der Forellstraße 119, ein neues Haus gebaut, in das sie aber erst [[1901]] eingezogen sind. Von nun an bewirtschaftete den alten Hof der Fleischbeschauer Wilhelm Probst. Er hielt sich durchschnittlich drei Ziegen und zwei bis drei Schweine, neben Kaninchen und Geflügel. Weil er selbst keine Kühe hatte, holte er sich die Milch entweder nebenan von Haverkamp, von Arndt oder Lackmann. | |||
Nach dem Tode von Probst ([[1924]]) versorgte der Rentner Heinrich Schäfer den alten Hof. [[1923]] wurde er zuerst an die Hafengesellschaft und von dieser später dann im Jahre [[1960]] an die Stadt Herne weiterverkauft. Nun wird das alte Bauernhaus abgerissen und mit ihm verschwindet ein Stück Baukauer Geschichte. | Nach dem Tode von Probst ([[1924]]) versorgte der Rentner Heinrich Schäfer den alten Hof. [[1923]] wurde er zuerst an die Hafengesellschaft und von dieser später dann im Jahre [[1960]] an die Stadt Herne weiterverkauft. Nun wird das alte Bauernhaus abgerissen und mit ihm verschwindet ein Stück Baukauer Geschichte. | ||
:[[Robert Grabski]] | :[[Robert Grabski]] | ||
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==Balkeninschrift== | ==Balkeninschrift== | ||
:'''Johann Wilhelm Schulte, genannt Haverkamp und Anna Maria Haverkamp, 27. Juni Anno 1780''' | :'''Johann Wilhelm Schulte, genannt Haverkamp und Anna Maria Haverkamp, 27. Juni Anno 1780''' | ||
==Aufsitzer== | |||
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! "Besitz !! " !! Name !! Lebensdaten !! Ehe !! Ehepartner !! Lebendaten | |||
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| || Jürgen Haverkamp || || || || | |||
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| || Anna Maria Haverkamp || 1702-1777 || oo 1730 || Rötger Fleige gen. Haverkamp || | |||
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| 1828-1856 || Johann Wilhelm Haverkamp || 1799-1856 || oo 1828 || Maria Catharina Knop || 1806-1874 | |||
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| 1856-1892 || Georg Heinrich Haverkamp || 1829-1892 || oo 1860 || Maria Catharina Elisabeth Lepler || 1825-1888 | |||
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| 1892-1901 || Neffe: Heinrich Wilhelm Haverkamp || 1865-1901 || oo 1891 || Lisette Voss || 1867-1951 | |||
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| 1901-1924 || Wilhelm Probst || 1848-1924 || oo 1867 || Anna Lisette Stemmermann || 1848-? | |||
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== Siehe auch == | |||
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== | == Quellen == | ||
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[[Kategorie:Bauernhöfe|Haverk]] | |||
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Aktuelle Version vom 22. November 2022, 23:59 Uhr
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Der alte Kotten Haverkamp, auch Schulte-Haverkamp, befand sich in Baukau an der Forellstraße 135 bzw. vor 1908 an der Adresse Weidestraße 9.
Im Hypothekenbuch des Gerichts Strünkede Band I. fol. 263 heisst es:
"Haverkamp | Ahn Land 4 1/2 Maltersahte, 82 ruthen und 5 1/2 Fuß. Haus, Hof und Garten | Freyherr Von und Zu Strünckede jetzo Frau Gerichts=Rath Homburg zu Castrop |Haverkamp ist Vormund über Serres Kind [...]"[1]
190 Jahre altes Haus abgerissen
An der Forellstraße verschwindet ein Stück vorn alten Herne
An der Forellstraße 135 a wird das alte Bauernhaus Haverkamp abgerissen. Weggeräumt ist bereits der geschwärzte Deelenbalken des schönen Fachwerks, auf dem eingeschnitten stand: Johann Wilhelm Schulte, genannt Haverkamp und Anna Maria Haverkamp, 27. Juni Anno 1780.
Dieser Schulte Haverkamp hat den Bauernhof für 500 Reichstaler im Jahre 1787 von den stark verschuldeten Strünkedern abgekauft. Das Fachwerkhaus hatte geräumige Zimmer und besaß früher auch eine Räucherkammer, in welcher der Bauer seinen Schinken und den Speck aufbewahrte. Erst 1920 wurde die Räucherkammer bei Umbauarbeiten abgeschafft. Der behäbige Kamin konnte mit einer eisernen Tür verriegelt werden. 1895 haben sich die Bauersleute Haverkamp etwas weiter, an der Forellstraße 119, ein neues Haus gebaut, in das sie aber erst 1901 eingezogen sind. Von nun an bewirtschaftete den alten Hof der Fleischbeschauer Wilhelm Probst. Er hielt sich durchschnittlich drei Ziegen und zwei bis drei Schweine, neben Kaninchen und Geflügel. Weil er selbst keine Kühe hatte, holte er sich die Milch entweder nebenan von Haverkamp, von Arndt oder Lackmann.
Nach dem Tode von Probst (1924) versorgte der Rentner Heinrich Schäfer den alten Hof. 1923 wurde er zuerst an die Hafengesellschaft und von dieser später dann im Jahre 1960 an die Stadt Herne weiterverkauft. Nun wird das alte Bauernhaus abgerissen und mit ihm verschwindet ein Stück Baukauer Geschichte.
Balkeninschrift
- Johann Wilhelm Schulte, genannt Haverkamp und Anna Maria Haverkamp, 27. Juni Anno 1780
Aufsitzer
"Besitz | " | Name | Lebensdaten | Ehe | Ehepartner | Lebendaten |
---|---|---|---|---|---|---|
Jürgen Haverkamp | ||||||
Anna Maria Haverkamp | 1702-1777 | oo 1730 | Rötger Fleige gen. Haverkamp | |||
1777-1821 | Anna Maria Haverkamp | oo 1755 | Johann Wilhelm Schulte zu Holsterhausen | 1728-1821 | ||
1821-1828 | Johann Georg Schulte gen. Haverkamp | 1773-1828 | oo 1798 | Anna Maria Mausbeck gen. Petermann | 1778-1832 | |
1828-1856 | Johann Wilhelm Haverkamp | 1799-1856 | oo 1828 | Maria Catharina Knop | 1806-1874 | |
1856-1892 | Georg Heinrich Haverkamp | 1829-1892 | oo 1860 | Maria Catharina Elisabeth Lepler | 1825-1888 | |
1892-1901 | Neffe: Heinrich Wilhelm Haverkamp | 1865-1901 | oo 1891 | Lisette Voss | 1867-1951 | |
1901-1924 | Wilhelm Probst | 1848-1924 | oo 1867 | Anna Lisette Stemmermann | 1848-? |
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