„Grüß Gott“ anstelle von Heil Hitler (WAZ 15.09.2014): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. April 2015, 15:40 Uhr

Stadtteilreport WAZ 2014

15.09.2014
„Grüß Gott“ anstelle von Heil Hitler


Herne. Ruhrbischof Kardinal Franz Hengsbach erlebte mit den Baukauern den Untergang der Nazis.

Seine erste Stelle als Vikar hatte der spätere Ruhrbistumgründer und Kardinal Franz Hengsbach (*1910 - †1991) von 1937 bis 1946 in der Baukauer St. Marien-Gemeinde, lernte dort das harte Leben der Bergleute kennen und erlebte mit seinen Baukauern den Untergang des Dritten Reichs. Zudem verhandelte Hengsbach mit dem Kommandanten der einmarschierenden amerikanischen Truppen, um die Unversehrtheit der im Bunker Einsitzenden zu sichern.

Er erinnert sich an die Nazizeit: „In Baukau konnte wie in ganz Herne der Nationalsozialismus nicht sehr viel Fuß fassen, war doch die Stadt stark vom Bergbau geprägt.“ Allerdings musste auf der Straße mit „Heil Hitler“ gegrüßt werden, gab es doch „Aufpasser“.


Die rechte Hand ein wenig gehoben

So lag an der Bismarckstraße das Büro des Ortsgruppenleiters, zudem wohnte am Harpener Weg auch noch ein Mitglied der Gestapo. Damit standen die Baukauer fest unter NS-Kontrolle. Gleichwohl wurde der Nazigruß kurzerhand in einen christlichen umgewandelt – mit einem Trick.

Hengsbach: „Wir katholischen Geistlichen haben damals ein kleines Experiment gemacht. Wir hatten abgesprochen, dass wir in ziemlichem Abstand von den uns Begegnenden laut und vernehmlich sagen wollten: ,Grüß Gott“. Wobei dann möglicherweise die rechte Hand ein wenig grüßend gehoben wurde. Es dauerte ungefähr ein halbes Jahr, da wurden wir beiden katholischen Geistlichen sozusagen nur noch mit ,Grüß Gott’ begrüßt.“

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