Kriegstote beider Weltkriege auf dem Herner Südfriedhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Oktober 1914 wurde beschlossen, für die Gefallenen der Stadtgemeinde Herne ein eigenes Feld auf dem Kommunalfriedhof einzurichten. Es waren anfänglich 50 Stellen geschaffen worden.<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20298115 Herner Anzeiger vom 20. Oktober 1914, online auf Zeitpunkt.Nrw]</ref><ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20298140 Herner Anzeiger vom 24. Oktober 1914, online auf Zeitpunkt.Nrw]</ref><br><ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/20298319 Herner Anzeiger vom 25. November 1914, online auf Zeitpunkt.Nrw]</ref>
Auf dem Ehrenfriedhof für gefallene deutsche Soldaten beider Weltkriege (234 Gräber), dem Gräberfeld auf dem [[Südfriedhof]] an der [[Wiescherstraße]], wurde am 25. Februar [[1934]] ein Denkmal enthüllt, das der Herner Architekt Edmund Göbel entworfen hatte. Den Sakophagartigen Unterbau schuf die Werkstatt Heinrich Rings jr. den Bronzeadler der Künstler Wilhelm Hahn (* 23. Juni [[1908]] in Herne; † 27. September [[1961]] in Herne). Der Adler wurde von der Münchener Firma A. Brandstetter gegossen. <ref>Vgl. Herner Anzeiger vom 28. Juli 1933. [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21228646 Online auf Zeitpunkt.nrw].</ref>
Auf dem Ehrenfriedhof für gefallene deutsche Soldaten beider Weltkriege (234 Gräber), dem Gräberfeld auf dem [[Südfriedhof]] an der [[Wiescherstraße]], wurde am 25. Februar [[1934]] ein Denkmal enthüllt, das der Herner Architekt Edmund Göbel entworfen hatte. Den Sakophagartigen Unterbau schuf die Werkstatt Heinrich Rings jr. den Bronzeadler der Künstler Wilhelm Hahn (* 23. Juni [[1908]] in Herne; † 27. September [[1961]] in Herne). Der Adler wurde von der Münchener Firma A. Brandstetter gegossen. <ref>Vgl. Herner Anzeiger vom 28. Juli 1933. [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21228646 Online auf Zeitpunkt.nrw].</ref>



Version vom 14. Januar 2024, 13:31 Uhr

Herner Anzeiger 26.02.1934, Ausschnitt

Im Oktober 1914 wurde beschlossen, für die Gefallenen der Stadtgemeinde Herne ein eigenes Feld auf dem Kommunalfriedhof einzurichten. Es waren anfänglich 50 Stellen geschaffen worden.[1][2]
[3]

Auf dem Ehrenfriedhof für gefallene deutsche Soldaten beider Weltkriege (234 Gräber), dem Gräberfeld auf dem Südfriedhof an der Wiescherstraße, wurde am 25. Februar 1934 ein Denkmal enthüllt, das der Herner Architekt Edmund Göbel entworfen hatte. Den Sakophagartigen Unterbau schuf die Werkstatt Heinrich Rings jr. den Bronzeadler der Künstler Wilhelm Hahn (* 23. Juni 1908 in Herne; † 27. September 1961 in Herne). Der Adler wurde von der Münchener Firma A. Brandstetter gegossen. [4]

Bereits durch Beschluss der Stadtgarten- und Friedhof-Deputation vom 15. Oktober 1929 wurde dem Kreis-Kriegerverband die Erlaubnis erteilt, auf dem Südfriedhof "ein Kriegerehrenmal ohne besondere Bedingungen" zu errichten. Zu einer Ausführung während der Zeit der Weimarer Republik kam es aber nie. Diesen Umstand machten sich die Nazis zunutze und ermöglichten aus Anlass des zum "Heldentag" umfunktionierten Volkstrauertages die Errichtung dieses Denkmals.

Das Denkmal zeigt einen bronzenen Adler, der sich mit ausgebreiteten Schwingen auf einem quadratischen, sarkophagähnlichen Sockel aus Stein niederlässt oder von diesem aufsteigt. Beide Deutungen sind möglich.

Die Inschriften lauten:

Vorderseite:
1914 - 1918
1939 - 1945
Rückseite:
UNSEREN GEFALLENEN KAMERADEN KREISKRIEGERVERBAND HERNE

Dieses Denkmal wurde 1993 in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne eingetragen.

Schülerinnen und Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums machten 2011 im Rahmen einer von der Stadt Herne initiierten Gedenkveranstaltung auf den nationalsozialistischen Hintergrund des Denkmals aufmerksam. Als eine Reaktion hierauf wurde 2012 die Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag verlegt. Eine kontroverse Debatte war die Folge.

Seit 2013 wird die zentrale Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag an der Kapelle des Südfriedhofs abgehalten. Mit der Aufstellung einer Infotafel am 08. Mai 2015, dem 70. Jahrestag nach Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde die Diskussion um das Denkmal versachlicht.

Verwandte Artikel

Quellen

Stadtarchiv Herne:

Dokumentationsbibliothek: Sammlung Denkmäler

Archivbibliothek: "...bey den spätesten Nachkommen in beständig gutem Andenken zu erhalten..."-Denkmäler in Herne und Wanne-Eickel, Manfred Hildebrandt, Der Emscherbrücher Band 14 (2008/09), Seiten 57 bis 77, herausgegeben von der Gesellschaft für Heimatkunde Wanne-Eickel e. V., Herne 2008

Zeitungsarchiv: Bestand Herner Anzeiger

Weblinks

Infotafel macht Denkmal zum Denk Mal

Geschichte des Volkstrauertages