Karl Kurzreuther (1875-1960): Unterschied zwischen den Versionen

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<big>Friedrich '''Karl Kurzreuther'''</big> ([[2. Oktober]] [[1875]] Ratzeburg, † [[22. Dezember]] [[1960]] Herne) war ein Herner Bautechniker und Stadtbaumeister
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Kurzreuther war ein Sohn des Bauführers Friedrich Kurzreuther und seiner Frau Wilhelmine Unger und wurde in Ratzeburg geboren. Über seine Schulbildung (Lauenburgischen Gelehrtenschule?) bzw. beruflichen Werdegang ist z.Zt. noch nichts bekannt. 1906 wird er in Herne mit der Bauleitung der „Höheren Mädchenschule“ - der heutigen GS Kunterbund, an der [[Neustraße 16]] - betraut. Dazu wurde er (Kurzreuter-Karlsruhe)<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10943425?query=Kurzreuter General-Anzeiger für Dortmund etc. vom 29. Juni 1906. Online auf Zeitpunkt.nrw]</ref> – bei einem Gehalt von 275 MK monatl. – bei der Stadt Herne angestellt. <ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/953976?query=Kurzreuther Dortmunder Zeitung vom 29. Juni 1906. Online auf Zeitpunkt.nrw.]</ref>  
Kurzreuther war ein Sohn des Bauführers Friedrich Kurzreuther und seiner Frau Wilhelmine Unger und wurde in Ratzeburg geboren. Über seine Schulbildung (Lauenburgischen Gelehrtenschule?/Technischen Hochschule Karlsruhe) bzw. beruflichen Werdegang ist z.Zt. noch nichts bekannt. 1906 wird er in Herne mit der Bauleitung der „Höheren Mädchenschule“ - der heutigen GS Kunterbund, an der [[Neustraße 16]] - betraut. Dazu wurde er (Kurzreuter-Karlsruhe)<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10943425?query=Kurzreuter General-Anzeiger für Dortmund etc. vom 29. Juni 1906. Online auf Zeitpunkt.nrw]</ref> – bei einem Gehalt von 275 MK monatl. – bei der Stadt Herne angestellt. <ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/953976?query=Kurzreuther Dortmunder Zeitung vom 29. Juni 1906. Online auf Zeitpunkt.nrw.]</ref>  


==Rathaus Herne==
==Rathaus Herne==
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* 1928 Versorgungsheim (Altenheim) [[Koppenbergs Hof]] (nicht erhalten)
* 1928 Versorgungsheim (Altenheim) [[Koppenbergs Hof]] (nicht erhalten)
* 1928 Sommerbad an der Bergstraße (Nicht erhalten)
* 1928 Sommerbad an der Bergstraße (Nicht erhalten)
* 1930 Stadtsparkasse (Einwohnermeldeamt). Zusammen mit dem Stadtbaurat Heinrich Knöll und Architekt Dirks.
* 1928-1930 Stadtsparkasse (Einwohnermeldeamt). Zusammen mit dem Stadtbaurat [[Heinrich Knöll]] und Architekt Bernhard Dierks.<ref>[https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/1077413?query=Kurzreuter Online auf Zeitpunkt.nrw.]</ref>


Kurzreuther wohnte seit 1912 in dem damals neuen Haus auf der [[Hermann-Löns-Straße]] 35. Am 3. Mai 1910 heiratete er in der Haupt[Kreuz-]kiche die am 1. Mai 1882 in Wanne geborene Bertha Mumme.<ref>Ihre Eltern waren Heinrich Mumme und Caroline Rembert.</ref>  
Kurzreuther wohnte seit 1912 in dem damals neuen Haus auf der [[Hermann-Löns-Straße]] 35. Am 3. Mai 1910 heiratete er in der Haupt[Kreuz-]kiche die am 1. Mai 1882 in Wanne geborene Bertha Mumme (gestorben am 12. Mai 1932 in Herne).<ref>Ihre Eltern waren Heinrich Mumme und Caroline Rembert.</ref>  


Ihr Sohn Helmut Kurzreuther (1923 – 2011) war ein Herner beliebter Lehrer, Rektor und Vorsitzender der Ortgruppe der ''Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft''.
Ihr Sohn Helmut Kurzreuther (1923 – 2011) war ein Herner beliebter Lehrer, Rektor und Vorsitzender der Ortgruppe der ''Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft''.
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Aktuelle Version vom 23. Juni 2023, 11:26 Uhr


Friedrich Karl Kurzreuther (2. Oktober 1875 Ratzeburg, † 22. Dezember 1960 Herne) war ein Herner Bautechniker und Stadtbaumeister

Kurzreuther war ein Sohn des Bauführers Friedrich Kurzreuther und seiner Frau Wilhelmine Unger und wurde in Ratzeburg geboren. Über seine Schulbildung (Lauenburgischen Gelehrtenschule?/Technischen Hochschule Karlsruhe) bzw. beruflichen Werdegang ist z.Zt. noch nichts bekannt. 1906 wird er in Herne mit der Bauleitung der „Höheren Mädchenschule“ - der heutigen GS Kunterbund, an der Neustraße 16 - betraut. Dazu wurde er (Kurzreuter-Karlsruhe)[1] – bei einem Gehalt von 275 MK monatl. – bei der Stadt Herne angestellt. [2]

Rathaus Herne

1908 wurde ein erster Wettbewerb für „Entwürfe nebst Schaubildern für die Gestaltung des Marktplatzes nebst Rathaus“ ausgelobt. Es wurde kein 1. Preis vergeben, aber die Entwürfe von Engelhardt & Kurzreuther wurden angekauft.

1909 wurde er im zweiten Wettbewerb – gemeinsam mit Architekten Baumann – mit einem 3. Preis, und 1910 im finalen Wettbewerb, schon als besoldeter Vorsteher des Neubaubüros der Stadt Herne, neben Giesbert von Teuffel einern 1. Preis zur Errichtung des neuen Herner Rathauses. Mit dabei waren zwei seiner Mitarbeiter[3] [4][5]: Neben dem Stadtbaurat Lampe (Tiefbau) leitete er die Entstehung des Gebäudes.

Bei der Eröffnung des Rathauses wurde er „auf Grund seiner Leistungen als bauleitender Architekt beim Rathausneunbau“ zum Stadtbaumeister ernannt. [6]

Weitere Tätigkeiten

In seiner weiteren Tätigkeit für die Stadt Herne, plante und erstellte er zahlreiche Bauten mit öffentlichen, aber auch mit privaten Charakter.

Mit nur 58 Jahren wurde er von der NS-Administration Hernes ins berufliche Abseits gestellt.

Der kommissarische Oberbürgermeister hat zur Vereinfachung der Verwaltung den Stadtbaumeister Kurzreuther zum 1. Mai d. J. in den Ruhestand versetzt. Diese Verfügung erfolgt lediglich, um eine Ersparnis an Personalkosten zu erzielen, da die Stellen der Stadtbaumeister überbesetzt sind.[7]

„Stadtkreis Herne:
Stadtbaumeister Kurzreuther in den Ruhestand versetzt. Der kommissarische Oberbürgermeister A. Meister hat die Stadtverordnetenversammlung zu Dienstag, 2. Mai, nachmittags.30 Uhr, zu einer Sitzung eingeladen. Bei der Stadtverwaltung wurden gestern Vormittag 12 Beamte wegen politischer Unzuverlässigkeit sofort gekündigt. Stadtbaumeister Kurzreuther wurde zwecks Einsparung der Stadtbaumeisterstelle mit Pensionierung in den Ruhestand versetzt.[8][9]

Bauten (Auswahl)

  • In der Regel federführender Architekt und Bauleiter bei allen Gebäuden des Stadtbauamtes bzw. des Städtisches Hochbauamt Herne
    • z.B.: Hermann-Löns-Straße 56 (ehem. Direktorenvilla)
  • 1909 Trauerhalle des Südfriedhofes
  • Wohnhaus eines Friedhofsgärtners am Südfriedhof (2020 abgerissen)
  • Schulgebäude Diedrichstraße (nicht erhalten)
  • 1928 Versorgungsheim (Altenheim) Koppenbergs Hof (nicht erhalten)
  • 1928 Sommerbad an der Bergstraße (Nicht erhalten)
  • 1928-1930 Stadtsparkasse (Einwohnermeldeamt). Zusammen mit dem Stadtbaurat Heinrich Knöll und Architekt Bernhard Dierks.[10]

Kurzreuther wohnte seit 1912 in dem damals neuen Haus auf der Hermann-Löns-Straße 35. Am 3. Mai 1910 heiratete er in der Haupt[Kreuz-]kiche die am 1. Mai 1882 in Wanne geborene Bertha Mumme (gestorben am 12. Mai 1932 in Herne).[11]

Ihr Sohn Helmut Kurzreuther (1923 – 2011) war ein Herner beliebter Lehrer, Rektor und Vorsitzender der Ortgruppe der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft.

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Verwandte Artikel

Quellen

  1. General-Anzeiger für Dortmund etc. vom 29. Juni 1906. Online auf Zeitpunkt.nrw
  2. Dortmunder Zeitung vom 29. Juni 1906. Online auf Zeitpunkt.nrw.
  3. Heinrich Möll (1879-?) und Adolf Haro, beide in Hannover. Dass der Preis nur an Kurzreuther ging, führte zu gewissen Befremdung.
  4. Vgl.: [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10951122?query=Kurzreuther Generalanzeiger für dortmund 7. Dezember 1912. Online auf Zeitpunkt.nrw
  5. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10951393?query=Kurzreuther dito am 28. Januar 1914. Online auf Zeitpunkt.nrw.
  6. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/10951393?query=Kurzreuther Generalanzeiger für Dortmund etc. am 28. Januar 1914. Online auf Zeitpunkt.nrw.
  7. Dortmunder Zeitung vom 25. April 1933. Online auf Zeitpunkt.nrw.
  8. https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/5936665?query=Kurzreuther Bochumer anzeiger etc. 25. April 1933. Online auf Zeitpunkt.nrw.
  9. Anmerkung: Das der Stadtbaumeister Lüttich und der Baukontrolleur Michelchen entlassen, ersterer sogar Inhaftiert wurden und das Vermögen eingezogen, zeigt, dass die Bauverwaltung von den neuen Machthabern politisch nicht für zuverlässig gehalten und beseitigt wurde. Ein Beamtenbestechungsverfahren wurde 1934 duchgeführt, welches aber zu einem Freispruch Lüttichs führte.
  10. Online auf Zeitpunkt.nrw.
  11. Ihre Eltern waren Heinrich Mumme und Caroline Rembert.