Engel Apotheke: Unterschied zwischen den Versionen

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==Die Engel Apotheke==
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Die '''Engel Apotheke''' in der [[Bochumer Straße]] 27 besteht seit dem 01.04.1904, zuerst betreut von H. Rotermund. Ihn löste um etwa 1916 Karl Freericks ab, dem am 1. Juli 1930 Dr. Vinzenz Timmermann folgte. Doch am 3. Mai 1932 muss die Engel Apotheke ohne ihren Schutzengel gewesen sein: Schon seit längerem lag Dr. Timmermann mit dem Käufer seiner früheren Apotheke auf dem Lande wegen der Apothekeneinrichtung im Streit. An dem genannten Tage nun kam es wiederum zu einem erregten Wortwechsel zwischen den Kontrahenten, '''in dessen Verlauf der Kollege seinen Vorgänger erschoss'''. <ref>[[Herner Anzeiger 04.05.1932]]</ref> Am 9. Juni 1932 wechselte die Engel Apotheke ihren Herrn: Alfred Zumbusch verwaltet sie seitdem. Seit dem 1. Oktober 1936 ist er Pächter und im Februar 1951 hat er die Apotheke als Eigentümer übernommen. <ref>Herne - unsere Stadt, Nummer 12, Dezember 1965.</ref> Seit Januar 1991 leitet Frau Angela Zumbusch die Apotheke.
|Name=Bochumer Straße 27
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<ref>Eintragung der Wohnhäuser Altenhöfener Straße 18, 24; Bochumer Straße 27, 32, 40, 43 und Hermann-Löns-Straße 64 Stadtbezirk Herne-Mitte, in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne gemäß § 3 Denkmalschutzgesetz - 17.03.2004 und 25.11.2004- Vorlage - 2004/0361 http://herne.ratsportal.net/bi2/vo020.asp?VOLFDNR=742#allrisBV</ref>


Das Haus ist im Teil A der Denkmalliste der Stadt Herne unter der Nummer 683 eingetragen. <ref>[[Wikipedia:Liste_der_Baudenkmäler_im_Stadtbezirk_Herne-Mitte#B|Wikipedia]]</ref>
==Objektbeschreibung==
Das Gebäude wurde im Jahre [[1902]] für den Bremer Apotheker H. Rotermund errichtet.


Das 2½-geschossige Wohn- und Geschäftshaus zeigt sich mit einer Putzfassade gestaltet in der Formensprache der Neurenaissance.
Das Obergeschoss ist symmetrisch aufgeteilt. In der Mittelachse domi­niert ein eingeschossiger, ornamentierter Erker mit Dreiecksgiebel und Glockenverdachung.
Der Erker setzt auf Volutenkonsolen auf. Darüber befindet sich, inner­halb der Walmdachfläche, ein veränderter Dacherker mit Dreicksgiebel.
An der freistehenden Seitenfassade zeigt der Dacherker noch den ur­sprünglichen Schweifgiebel.
Im ersten Obergeschoss sind je zwei Fenster durch eine gemeinsame Verdachung mit einem Dreiecksgiebel zusammengefasst. Die Giebelfelder sind mit plastischen Frauenköpfen geschmückt.
Im Erdgeschoss befindet sich jeweils außen ein aufwendig gestalteter Eingangsbereich mit einem Rundbogen. Er wird von ornamentierten Pilas­terauflagen mit Volutenkapitellen gefasst.
Darauf aufsetzend ein Architrav und ein bekrönender Dreiecksgiebel. Die Schlusssteine der Bögen bilden Löwenköpfe.
Der rechte Eingang führt in eine Apotheke mit großem Segmentbogenfens­ter mit mittlerem Steinkreuz und rundbogiger Ummauerung der Fensterflü­gel. Dieses Fenstermotiv wiederholt sich an der Seitenfassade.
Im Obergeschoss wird durch die vertikale Diamantquaderung an den Gebäudekanten das Objekt nochmals optisch gefasst.
Horizontal wird die Fassade durch ein umlaufendes Stockwerkgesims gegliedert.
Der Fassadenabschluss im Traufbereich ist mit einem, durch die Dacherker unterbrochenen, Kranzgesims mit dem Motiv des Eierstabes auf Konsolen verziert.
Die Haustüren und Fenster wurden teilweise erneuert.
Die Inneneinrichtung des Verkaufsraumes der Apotheke ist in den wand­festen Bestandteilen, also im Regal- und Schubladensystem, weitgehend aus der Zeit um 1902 erhalten. Aus dieser Zeit scheinen nach jetzigem Kenntnisstand auch einige Tresen zu stammen. Es handelt sich um teilweise recht aufwändige Holzeinbauten in der Formgebung des Jugendstils.
Einige Veränderungen im Dachbereich sowie an Fenstern und Türen beeinträchtigten zwar das Objekt, lassen jedoch den Denkmalwert des Gebäudes nicht untergehen.
Denkmalwert ist das Gebäude im Inneren und Äußeren, sowie insbesondere auch in der wandfesten Ausstattung des Verkaufsraumes der Apotheke.
Die Tresen in diesem Verkaufsraum sind denkmalwert, soweit sie der wandfesten Ausstattung zugehören.
;Begründung des Denkmalwertes
Das Gebäude ist bedeutend für die Stadt Herne, weil es als repräsenta­tives Gebäude an der Hauptstraße der Stadt mit zu den prägenden Bauten der Jahrhundertwende gehört.
Es bezeugt den Repräsentationsanspruch und den wirtschaftlichen Auf­schwung der Stadt Herne um 1900.
Für die Erhaltung und Nutzung des Gebäudes liegen wissenschaftliche Gründe hinsichtlich der Baugeschichte der Stadt Herne sowie insbesonde­re der Baugeschichte hinsichtlich des Bautypes "Apotheke" in der Zeit um 1900 vor.
Ferner sprechen für den Denkmalwert auch städtebauliche Gründe, da das Gebäude, als Bestandteil der einheitlich über den zweiten Weltkrieg erhalten gebliebenen historischen Bebauung an dieser Straße, das Erscheinungsbild charakterisiert.
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__NOTOC__
Die '''Engel Apotheke''' in der [[Bochumer Straße]] 27 besteht seit dem [[1. April]] [[1904]].
Zuerst wurde sie betreut von Heinrich Rotermund. Ihn löste um etwa [[1916]] Karl Freericks ab, dem am [[1. Juli]] [[1930]] Dr. Vincenz Timmermann folgte. Doch am [[3. Mai]] [[1932]] muss die Engel Apotheke ohne ihren Schutzengel gewesen sein: Schon seit längerem lag Dr. Timmermann mit dem Käufer seiner früheren Apotheke auf dem Lande<ref>Die "alte Apotheke" in Friduren/Ems, welche er von 1901 bis 1929 betrieben hatte. Der Nachfolger war Adolf Zwingmann aus Hannover. Vgl.: http://www.friduren.de/rund-um-friduren-tour/23-alte-apotheke</ref> wegen der Apothekeneinrichtung im Streit. An dem genannten Tage nun kam es wiederum zu einem erregten Wortwechsel zwischen den Kontrahenten, '''in dessen Verlauf der Kollege seinen Vorgänger erschoss und zusätzlich erstach'''. <ref>[[Herner Anzeiger 04.05.1932]] und [https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/21211928 Herner Anzeiger vom 31. Oktober 1932]</ref> Am [[9. Juni]] [[1932]] wechselte die Engel Apotheke ihren Herrn: Alfred Zumbusch verwaltet sie seitdem. Seit dem [[1. Oktober]] [[1936]] ist er Pächter und im Februar 1951 hat er die Apotheke als Eigentümer übernommen. <ref>[[Herne - unsere Stadt - Dezember 1965|Herne - unsere Stadt, Nummer 12, Dezember 1965]].</ref> Seit Januar [[1991]] leitet Frau Angela Zumbusch die Apotheke.
</div>
==Weblinks==
==Weblinks==
*http://engel-apotheke-herne.de/
*http://engel-apotheke-herne.de/
==Verwandte Artikel==
==Verwandte Artikel==
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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />

Aktuelle Version vom 11. Mai 2023, 11:27 Uhr

Bochumer Straße 27
Engel Apotheke Gerd Biedermann 20160823.jpg
Bildinfo: Engel Apotheke am 23.08.2016
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Letzte Änderung: 11.05.2023
Geändert von: Andreas Janik

Das Haus ist am 4. März 2005 unter der Nr. 683-63/DL-05 in die Denkmalliste der Stadt Herne eingetragen worden. Dazu folgender Begründungstext:

[1]

Objektbeschreibung

Das Gebäude wurde im Jahre 1902 für den Bremer Apotheker H. Rotermund errichtet.

Das 2½-geschossige Wohn- und Geschäftshaus zeigt sich mit einer Putzfassade gestaltet in der Formensprache der Neurenaissance.

Das Obergeschoss ist symmetrisch aufgeteilt. In der Mittelachse domi­niert ein eingeschossiger, ornamentierter Erker mit Dreiecksgiebel und Glockenverdachung.

Der Erker setzt auf Volutenkonsolen auf. Darüber befindet sich, inner­halb der Walmdachfläche, ein veränderter Dacherker mit Dreicksgiebel.

An der freistehenden Seitenfassade zeigt der Dacherker noch den ur­sprünglichen Schweifgiebel.

Im ersten Obergeschoss sind je zwei Fenster durch eine gemeinsame Verdachung mit einem Dreiecksgiebel zusammengefasst. Die Giebelfelder sind mit plastischen Frauenköpfen geschmückt.

Im Erdgeschoss befindet sich jeweils außen ein aufwendig gestalteter Eingangsbereich mit einem Rundbogen. Er wird von ornamentierten Pilas­terauflagen mit Volutenkapitellen gefasst.

Darauf aufsetzend ein Architrav und ein bekrönender Dreiecksgiebel. Die Schlusssteine der Bögen bilden Löwenköpfe.

Der rechte Eingang führt in eine Apotheke mit großem Segmentbogenfens­ter mit mittlerem Steinkreuz und rundbogiger Ummauerung der Fensterflü­gel. Dieses Fenstermotiv wiederholt sich an der Seitenfassade.

Im Obergeschoss wird durch die vertikale Diamantquaderung an den Gebäudekanten das Objekt nochmals optisch gefasst.

Horizontal wird die Fassade durch ein umlaufendes Stockwerkgesims gegliedert.

Der Fassadenabschluss im Traufbereich ist mit einem, durch die Dacherker unterbrochenen, Kranzgesims mit dem Motiv des Eierstabes auf Konsolen verziert.

Die Haustüren und Fenster wurden teilweise erneuert.

Die Inneneinrichtung des Verkaufsraumes der Apotheke ist in den wand­festen Bestandteilen, also im Regal- und Schubladensystem, weitgehend aus der Zeit um 1902 erhalten. Aus dieser Zeit scheinen nach jetzigem Kenntnisstand auch einige Tresen zu stammen. Es handelt sich um teilweise recht aufwändige Holzeinbauten in der Formgebung des Jugendstils.

Einige Veränderungen im Dachbereich sowie an Fenstern und Türen beeinträchtigten zwar das Objekt, lassen jedoch den Denkmalwert des Gebäudes nicht untergehen.

Denkmalwert ist das Gebäude im Inneren und Äußeren, sowie insbesondere auch in der wandfesten Ausstattung des Verkaufsraumes der Apotheke.

Die Tresen in diesem Verkaufsraum sind denkmalwert, soweit sie der wandfesten Ausstattung zugehören.

Begründung des Denkmalwertes

Das Gebäude ist bedeutend für die Stadt Herne, weil es als repräsenta­tives Gebäude an der Hauptstraße der Stadt mit zu den prägenden Bauten der Jahrhundertwende gehört.

Es bezeugt den Repräsentationsanspruch und den wirtschaftlichen Auf­schwung der Stadt Herne um 1900.

Für die Erhaltung und Nutzung des Gebäudes liegen wissenschaftliche Gründe hinsichtlich der Baugeschichte der Stadt Herne sowie insbesonde­re der Baugeschichte hinsichtlich des Bautypes "Apotheke" in der Zeit um 1900 vor.

Ferner sprechen für den Denkmalwert auch städtebauliche Gründe, da das Gebäude, als Bestandteil der einheitlich über den zweiten Weltkrieg erhalten gebliebenen historischen Bebauung an dieser Straße, das Erscheinungsbild charakterisiert.

Herne Coat of Arms.svg.png
Veröffentlichung im Wiki der Herner Stadtgeschichte mit freundlicher Genehmigung der Stadt Herne, Untere Denkmalbehörde.

Die Engel Apotheke in der Bochumer Straße 27 besteht seit dem 1. April 1904.

Zuerst wurde sie betreut von Heinrich Rotermund. Ihn löste um etwa 1916 Karl Freericks ab, dem am 1. Juli 1930 Dr. Vincenz Timmermann folgte. Doch am 3. Mai 1932 muss die Engel Apotheke ohne ihren Schutzengel gewesen sein: Schon seit längerem lag Dr. Timmermann mit dem Käufer seiner früheren Apotheke auf dem Lande[2] wegen der Apothekeneinrichtung im Streit. An dem genannten Tage nun kam es wiederum zu einem erregten Wortwechsel zwischen den Kontrahenten, in dessen Verlauf der Kollege seinen Vorgänger erschoss und zusätzlich erstach. [3] Am 9. Juni 1932 wechselte die Engel Apotheke ihren Herrn: Alfred Zumbusch verwaltet sie seitdem. Seit dem 1. Oktober 1936 ist er Pächter und im Februar 1951 hat er die Apotheke als Eigentümer übernommen. [4] Seit Januar 1991 leitet Frau Angela Zumbusch die Apotheke.

Weblinks

Verwandte Artikel

Einzelnachweise

  1. Eintragung der Wohnhäuser Altenhöfener Straße 18, 24; Bochumer Straße 27, 32, 40, 43 und Hermann-Löns-Straße 64 Stadtbezirk Herne-Mitte, in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne gemäß § 3 Denkmalschutzgesetz - 17.03.2004 und 25.11.2004- Vorlage - 2004/0361 http://herne.ratsportal.net/bi2/vo020.asp?VOLFDNR=742#allrisBV
  2. Die "alte Apotheke" in Friduren/Ems, welche er von 1901 bis 1929 betrieben hatte. Der Nachfolger war Adolf Zwingmann aus Hannover. Vgl.: http://www.friduren.de/rund-um-friduren-tour/23-alte-apotheke
  3. Herner Anzeiger 04.05.1932 und Herner Anzeiger vom 31. Oktober 1932
  4. Herne - unsere Stadt, Nummer 12, Dezember 1965.