Bladenhorster Straße: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Bladenhorsterstraße Gerd Biedermann 2015.jpg|250px|thumb|left|Bladenhorster Straße 2015 <ref name="GB">Foto: Gerd Biedermann †</ref>]] | |||
==Historie== | ==Historie== | ||
* Mittelstraße (Benennung am 21. August 1901) | * Mittelstraße (Benennung am 21. August 1901) | ||
Der erste Wortbestandteil könnte mit dem Verb „blarren“ (heute: plärren) zusammen hängen und sich auf das Schreien von Hochwild beziehen. Die Silbe horst oder hurst bedeutet Gebüsch, Strauchwerk, Gehölz. Diese Namenserklärung – frei übertragen als Wildforst – stimmt mit dem Charakter der Feldflur überein. | |||
Schloss Bladenhorst in seiner heutigen Form ist ein Bauwerk des 16. Jahrhunderts; der Baubeginn fällt in die Zeit um 1530. Als älteste bekannte Vertreter der Ritter von Bladenhorst erscheinen 1266 „Theodericus et Rutgerus de Blarnhurst“. | Schloss Bladenhorst in seiner heutigen Form ist ein Bauwerk des 16. Jahrhunderts; der Baubeginn fällt in die Zeit um 1530. Als älteste bekannte Vertreter der Ritter von Bladenhorst erscheinen [[1266]] „Theodericus et Rutgerus de Blarnhurst“. | ||
„Blarenhorst“ wird vor 1220 in der „kleinen ,älteren’ Vogteirolle“ des Stiftes Essen erstmals erwähnt. 1338 bekundet Rutger von Dungellen, dass er dem Grafen Dietrich von Kleve Haus und Hof gen. die Blarenhorst, sein Eigen, aufgetragen und von diesem als Mannlehen und Offenhaus gegen jedermann erhalten hat. In der Türkensteuerliste von 1542 erscheint „Blarenhorst“ als eigene Bauerschaft mit acht Grundbesitzern. | „Blarenhorst“ wird vor 1220 in der „kleinen ,älteren’ Vogteirolle“ des Stiftes Essen erstmals erwähnt. 1338 bekundet Rutger von Dungellen, dass er dem Grafen Dietrich von Kleve Haus und Hof gen. die Blarenhorst, sein Eigen, aufgetragen und von diesem als Mannlehen und Offenhaus gegen jedermann erhalten hat. In der Türkensteuerliste von 1542 erscheint „Blarenhorst“ als eigene Bauerschaft mit acht Grundbesitzern. | ||
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Nach dem Ausscheiden der Gemeinde Hiltrop 1902 und der Eingemeindung von Baukau und Horsthausen nach Herne am 1. April 1908, schlossen sich die Gemeinden Pöppinghausen und Bladenhorst zur Landgemeinde Bladenhorst zusammen und bildeten das Restamt Baukau und danach das Amt Bladenhorst, das vom 1. April 1926 an der neuen Stadt Castrop-Rauxel zugeordnet wurde. | Nach dem Ausscheiden der Gemeinde Hiltrop 1902 und der Eingemeindung von Baukau und Horsthausen nach Herne am 1. April 1908, schlossen sich die Gemeinden Pöppinghausen und Bladenhorst zur Landgemeinde Bladenhorst zusammen und bildeten das Restamt Baukau und danach das Amt Bladenhorst, das vom 1. April 1926 an der neuen Stadt Castrop-Rauxel zugeordnet wurde. | ||
1824 wohnten in den 20 Hausstätten Bladenhorsts 139 Menschen, 1849 waren es 159; 1965 zählte man 2.041 Einwohner. <ref>[[Bentheim-Tecklenburg-Rheda 1968]], S. 34, Nr. 10.</ref> <ref>[[Borgmann 1936]], S. 32.</ref> <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997 | 1824 wohnten in den 20 Hausstätten Bladenhorsts 139 Menschen, 1849 waren es 159; 1965 zählte man 2.041 Einwohner. <ref>[[Bentheim-Tecklenburg-Rheda 1968]], S. 34, Nr. 10.</ref> <ref>[[Borgmann 1936]], S. 32.</ref> <ref>"HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997</ref> <ref>[[Schleidgen 1983]], Nr. 233.</ref> <ref>[[WUB VII 1908/1975]], Nr. 1241.</ref> | ||
==Likteratur== | ==Likteratur== | ||
* [[Bollerey/Hartmann 1980]], S. 274 ff. | * [[Bollerey/Hartmann 1980]], S. 274 ff. | ||
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* [[Schneider 1936]], S. 18. | * [[Schneider 1936]], S. 18. | ||
* [[Steinen 1757]], S. 720 f. | * [[Steinen 1757]], S. 720 f. | ||
== | ==Lesen Sie auch== | ||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
<references /> | <references /> | ||
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Aktuelle Version vom 1. November 2021, 14:10 Uhr
Der Straßenname geht wahrscheinlich auf eine alte Feldflurbezeichnung zurück.
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Historie
- Mittelstraße (Benennung am 21. August 1901)
Der erste Wortbestandteil könnte mit dem Verb „blarren“ (heute: plärren) zusammen hängen und sich auf das Schreien von Hochwild beziehen. Die Silbe horst oder hurst bedeutet Gebüsch, Strauchwerk, Gehölz. Diese Namenserklärung – frei übertragen als Wildforst – stimmt mit dem Charakter der Feldflur überein.
Schloss Bladenhorst in seiner heutigen Form ist ein Bauwerk des 16. Jahrhunderts; der Baubeginn fällt in die Zeit um 1530. Als älteste bekannte Vertreter der Ritter von Bladenhorst erscheinen 1266 „Theodericus et Rutgerus de Blarnhurst“.
„Blarenhorst“ wird vor 1220 in der „kleinen ,älteren’ Vogteirolle“ des Stiftes Essen erstmals erwähnt. 1338 bekundet Rutger von Dungellen, dass er dem Grafen Dietrich von Kleve Haus und Hof gen. die Blarenhorst, sein Eigen, aufgetragen und von diesem als Mannlehen und Offenhaus gegen jedermann erhalten hat. In der Türkensteuerliste von 1542 erscheint „Blarenhorst“ als eigene Bauerschaft mit acht Grundbesitzern.
Die Bauerschaft Bladenhorst gehörte seit dem 13. Jahrhundert zum klevischen Gericht Castrop, während der napoleonischen Zeit (1808 bis 1814) zur Mairie Herne und danach zur Bürgermeisterei bzw. zum Amt Herne innerhalb des Kreises / Landkreises Bochum. Mit der Gründung der Stadt Herne am 1. April 1897 schlossen sich die Gemeinden Bladenhorst, Pöppinghausen, Horsthausen, Baukau und Hiltrop zum Amt Baukau zusammen.
Nach dem Ausscheiden der Gemeinde Hiltrop 1902 und der Eingemeindung von Baukau und Horsthausen nach Herne am 1. April 1908, schlossen sich die Gemeinden Pöppinghausen und Bladenhorst zur Landgemeinde Bladenhorst zusammen und bildeten das Restamt Baukau und danach das Amt Bladenhorst, das vom 1. April 1926 an der neuen Stadt Castrop-Rauxel zugeordnet wurde.
1824 wohnten in den 20 Hausstätten Bladenhorsts 139 Menschen, 1849 waren es 159; 1965 zählte man 2.041 Einwohner. [4] [5] [6] [7] [8]
Likteratur
- Bollerey/Hartmann 1980, S. 274 ff.
- Hartung 1973/1974, S. 18 ff., bes. S. 74 - 82.
- Hoeken 1963.
- Schaefer 1912, S. 11 f.
- Schneider 1936, S. 18.
- Steinen 1757, S. 720 f.
Lesen Sie auch
- 11. Mai (← Links)
- 1928 (← Links)
- 1908 (← Links)
- 26. Juni (← Links)
- Herner Straßennamen und heimatstädtische Struktur (← Links)
- Straßenumbenennungen M (← Links)
- Pöppinghausen (← Links)
- Türkspor Karadeniz Herne 79/89 e.V. (← Links)
- Wohnstätten im Amt Herne 1870 (← Links)
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Foto: Gerd Biedermann †
- ↑ StAH, Protokollbuch des Magistrats der Stadt Herne 1928, Blatt 145, TOP 19.
- ↑ Amtsblatt der Preuß. Regierung in Arnsberg 1928, Teil II, Stück 29, Nr. 563.
- ↑ Bentheim-Tecklenburg-Rheda 1968, S. 34, Nr. 10.
- ↑ Borgmann 1936, S. 32.
- ↑ "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
- ↑ Schleidgen 1983, Nr. 233.
- ↑ WUB VII 1908/1975, Nr. 1241.