Christoph Wilhelm Natorp: Unterschied zwischen den Versionen

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Im Sterberegister der lutherischen Gemeinde Bochum ist zu lesen:
Im Sterberegister der lutherischen Gemeinde Bochum ist zu lesen:
  Christoph Natorp| Pensionierter Kreis….. Wittwer und Vater | geboren zu Bochum den 7tn December 1765 verehelichte sich mit der den 15ten July 1800 gestor-|benen Johanna Friedr. Helene Kipp aus Herne |Aus dieser Ehe eine majorne Tochter, verehelichte Justizräthin Bene | starb an Altersschwäche den dritten /3/ September | nachts 2 Uhr | alter 73 Jahre 8 Mon. 26 Tag. | beerdigt den 6ten Septbr. <ref>Bochum, Beerdigungen 1820 - 1846 Band 44 S. 180 Nr. 25/1838</ref>
  Christoph Natorp| Pensionierter Kreis….. Wittwer und Vater | geboren zu Bochum den 7tn December 1765 verehelichte sich mit der den 15ten July 1800 gestor-|benen Johanna Friedr. Helene Kipp aus Herne |Aus dieser Ehe eine majorne Tochter, verehelichte Justizräthin Bene | starb an Altersschwäche den dritten /3/ September | nachts 2 Uhr | alter 73 Jahre 8 Mon. 26 Tag. | beerdigt den 6ten Septbr. <ref>Bochum, Beerdigungen 1820 - 1846 Band 44 S. 180 Nr. 25/1838</ref>
 
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2021, 06:41 Uhr

Christoph Johann Wilhelm Karl Natorp (geboren 7. Dezember 1764 in Bochum; gestorben 3. September 1838 in Bochum) war ein preus. Verwaltungsbeamter und erster Maire der Bürgermeisterei Herne.


Die ersten Bürgermeister Herne wurden in der Napoleonischen Ära ernannt. Ihre Amtsbezeichnung lautete Maire, verwalteten sie doch die Munizipalität Herne. Doch ein kurzer Blick zurück: Bis 1807 besaßen die Landgemeinden durch das preußische Allgemeine Landrecht einige Rechte, aber keine Selbstverwaltung. Der Dorfschule und zwei Schöffen bekamen „Gebote“ des Gutsherren bzw. des Landrates vorgeschrieben, welche umgesetzt werden mussten.

In der durch Dekret des Großherzogs von Berge, des Marschall Joachim Murats am 13. Oktober 1807 erlassenen Munizipalverfassung werden am 15. März 1806 von Napoleons Gnaden neugegründete Großherzogtum Berg in Verwaltungsbereiche aufgeteilt. Dabei entstanden als unterste Ebene die Bürgermeisterein. Am 1. März 1808 wurde auch die Grafschaft Mark in das Großherzogtum einverleibt und die Verwaltung am 14. November 1808 angepasst. Seit dem 15. Juli 1808 war Napoleon selbst Herr des Großherzogtums geworden, obwohl sein Neffe Napoléon Louis Bonaparte titularer Großherzog war. Der Kaiser selber ordnete die Verwaltung des Großherzogtums per Dekret vom 18. Dezember 1808 in Feldlager vor Madrid.

Die Munizipalität/ Mairie Herne gehörte zum Arrondissement /Kanton Bochum der Präfektur Dortmund im Departement Ruhr. Mit Herne verbunden waren die Gemeinden Baukau, Bickern, Bladenhorst, Crange, Eickel, Hiltrop, Holsterhausen, Horsthausen, Pöppinghausen und Röhlinghausen. Horsthausen, Börnig, Holthausen etc. gehören zur Mairie Castrop im Kanton Dortmund.

Als Verwaltungsorgane fungierte der Maire mit - in den kleinen Gemeinschaften wie Herne - ein Beigeordneter (Adjoint). Der Maire hatte die gesamte Verwaltungsarbeit zu leisten, dazu noch staatliche Aufgaben vorzunehmen. Es gab noch einem Munizipalrat. Dieser in Herne aus acht Mitgliedern bestehende Rat versammelte sich jährlich ab Mitte September und berieten den Maire. Eingesetzt wurden sie zum 15. August 1809.

Ernannt wurden die Maires der kleinen Gebiete vom Präfekten. Und es liegt auf der Hand, dass es bewehrte Männer der alten Verwaltung gewesen sind, die dazu auserkoren wurden.

Ein Steuereinnehmer ist dabei erste Wahl!

Christoph Wilhelm Natorp

Zum erste Bürgermeister/Maire Hernes wurde Christoph Wilhelm Natorp ernannt.

Geboren wurde Christoph Johann Wilhelm Karl Natorp am 7. Dezember 1764 in Bochum. Seine Eltern waren der dortige Landgerichtsassessor Johann Diedrich Natorp (1734-1800) und die ihm angetraute Anna Juliana Kipp (1742-1784). Getauft wurde der Junge am 13. Dezember 1764 in der Bochumer evangelischen-Kirche.[1].

Eine sehr spärliche Eintragung:

„D 13. Christoph Johann Wilhelm Carl d Assessor Natorp Sohn“, 

später wurde von anderer, moderner Hand „Assessor Natorp“ hinzugeschrieben. Die Familie Natorp war im ganzen Ruhrgebiet beheimatet und zählte zu den niedrigen Beamten und Geistlichen der lutherischen Kirche. Bedeutenste Mitglieder der Familie waren der Schulreformer Bernhard Christoph Ludwig Natorp (1744-1846) und sein Sohn Gustav Ludwig Natorp (1797-1864) [Anm.: Der Autor ist über ihre Großmutter bzw. Mutter mit ihnen verwandt] Wie sein Großvater und Vater studierte er Jura und wurde in den Staatsdienst übernommen. Am 16.August 1795 heiratete er in der Herner Dionysius Kirche die gleichaltrige Johanna Christina Friederice Helena Kipp – seine Cousine! (getauft am 28.06.1764 in Herne, verstorben am 16.07.1800 in Bochum) Mit zwei Kindern war die Ehe gesegnet, wovon das zweite –Carl Ludwig Moritz Wilhelm Henrich kein Jahr alt wurde. (15.09.1799-21.04.1800). Sein Schwiegervater war der Receptor und Gerichtsschreiber von Strünkede Johann Kipp (1737-1818), seine Schwiegermutter Charlotte Valefeld (1727-1796).

Als Steuereinnehmer wirkte er im Gericht Alt- und Neugericht Strünkede und Eickel seit 1797 und verwaltete ab 1809 die Maire Herne. Doch schon ein Jahr später übergab er das Mandat an einen Einwohner.

Über sein weiteres Wirken ist nicht bekannt.

Im Sterberegister der lutherischen Gemeinde Bochum ist zu lesen:

Christoph Natorp| Pensionierter Kreis….. Wittwer und Vater | geboren zu Bochum den 7tn December 1765 verehelichte sich mit der den 15ten July 1800 gestor-|benen Johanna Friedr. Helene Kipp aus Herne |Aus dieser Ehe eine majorne Tochter, verehelichte Justizräthin Bene | starb an Altersschwäche den dritten /3/ September | nachts 2 Uhr | alter 73 Jahre 8 Mon. 26 Tag. | beerdigt den 6ten Septbr. [2]

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Quellen

  1. Band 2, 1751-1772, S.62 http://www.archion.de/p/c82ba0444f/
  2. Bochum, Beerdigungen 1820 - 1846 Band 44 S. 180 Nr. 25/1838

Autor

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