Eine Gesellenprüfung in der guten alten Zeit: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
K (Textersetzung - „padding:1.2em 6.8em 1.2em 6.8em;“ durch „padding:2em 2em 2em 2em;“) |
||
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
__NOTOC__ | __NOTOC__ | ||
<div class="inhalt" style="background-color:#FFFFFF;border-style: ridge; margin-bottom:1em; padding: | <div class="inhalt" style="background-color:#FFFFFF;border-style: ridge; margin-bottom:1em; padding:2em 2em 2em 2em;font-size:17px;max-width:1000px;text-align:justify"> | ||
Im Archiv der [[Kreishandwerkerschaft|Kreishandwerkerschaft Herne]] findet sich ein bisher unveröffentlichter Bericht eines unbekannten Autors aus dem Jahr 1953 über eine Gesellenprüfung vor 1900 in Holsterhausen. | Im Archiv der [[Kreishandwerkerschaft|Kreishandwerkerschaft Herne]] findet sich ein bisher unveröffentlichter Bericht eines unbekannten Autors aus dem Jahr 1953 über eine Gesellenprüfung vor 1900 in Holsterhausen. | ||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
<big>Eine Gesellenprüfung in der guten alten Zeit</big> | <big>Eine Gesellenprüfung in der guten alten Zeit</big> | ||
Obwohl seinerzeit die Schuhmacher noch der Gelsenkirchener Innung angehörten, wurden die Gesellenprüfungen bei Nottebaum abgehalten. Die Prüfungskommission kam aus Gelsenkirchen und machte sich ein Vergnügen daraus, den weg zu Fuß zurückzulegen. Zechen und Industrie waren noch in der Entwicklung begriffen, die Landwirtschaft herrschte noch vor. Wo heute Siedlungen und Häuser stehen, war damals noch Feld, Wald und Wiese. Der Verkehr war gering, Autos gab es kaum. also ging es auf Schuhmachers Rappen nach Holsterhausen.<br /> | Obwohl seinerzeit die Schuhmacher noch der [[Kreishandwerkerschaft Wanne-Eickel|Gelsenkirchener Innung]] angehörten, wurden die Gesellenprüfungen bei Nottebaum abgehalten. Die Prüfungskommission kam aus Gelsenkirchen und machte sich ein Vergnügen daraus, den weg zu Fuß zurückzulegen. Zechen und Industrie waren noch in der Entwicklung begriffen, die Landwirtschaft herrschte noch vor. Wo heute Siedlungen und Häuser stehen, war damals noch Feld, Wald und Wiese. Der Verkehr war gering, Autos gab es kaum. also ging es auf Schuhmachers Rappen nach Holsterhausen.<br /> | ||
Vorerst wurde einmal gefrühstückt. Nottebaums Schlachtungen regten dazu mächtig an und der benachbarte Hülsmann lieferte die beliebten "Kurzen".<br /> | Vorerst wurde einmal gefrühstückt. Nottebaums Schlachtungen regten dazu mächtig an und der benachbarte Hülsmann lieferte die beliebten "Kurzen".<br /> | ||
Nachdem man sich ordentlich gestärkt und den Geist hinreichend angeregt hatte, besann man sich auf die in der Kellerwerkstatt schwitzenden Lehrlinge. Mit Würde und strenger Amtsmiene wurden die Arbeiten geprüft und kritisiert, gelobt und getadelt.<br /> | Nachdem man sich ordentlich gestärkt und den Geist hinreichend angeregt hatte, besann man sich auf die in der Kellerwerkstatt schwitzenden Lehrlinge. Mit Würde und strenger Amtsmiene wurden die Arbeiten geprüft und kritisiert, gelobt und getadelt.<br /> |
Aktuelle Version vom 19. Januar 2018, 17:29 Uhr
Im Archiv der Kreishandwerkerschaft Herne findet sich ein bisher unveröffentlichter Bericht eines unbekannten Autors aus dem Jahr 1953 über eine Gesellenprüfung vor 1900 in Holsterhausen.
Eine Gesellenprüfung in der guten alten Zeit
Obwohl seinerzeit die Schuhmacher noch der Gelsenkirchener Innung angehörten, wurden die Gesellenprüfungen bei Nottebaum abgehalten. Die Prüfungskommission kam aus Gelsenkirchen und machte sich ein Vergnügen daraus, den weg zu Fuß zurückzulegen. Zechen und Industrie waren noch in der Entwicklung begriffen, die Landwirtschaft herrschte noch vor. Wo heute Siedlungen und Häuser stehen, war damals noch Feld, Wald und Wiese. Der Verkehr war gering, Autos gab es kaum. also ging es auf Schuhmachers Rappen nach Holsterhausen.
Vorerst wurde einmal gefrühstückt. Nottebaums Schlachtungen regten dazu mächtig an und der benachbarte Hülsmann lieferte die beliebten "Kurzen".
Nachdem man sich ordentlich gestärkt und den Geist hinreichend angeregt hatte, besann man sich auf die in der Kellerwerkstatt schwitzenden Lehrlinge. Mit Würde und strenger Amtsmiene wurden die Arbeiten geprüft und kritisiert, gelobt und getadelt.
wenn alles gut geklappt hatte, wurde noch einer gekippt. Dann trennte man sich wohlgemut und trat zufrieden den Heimweg an in dem stolzen Bewusstsein, seiner Pflicht genügt zu haben. Das waren noch Zeiten!