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Am Geotag der Artenvielfalt im Juni [[2004]] wurde am Teich unterhalb des Industriegelände [[Zeche Friedrich der Große|Friedrich der Große]] Zelte aufgestellt. Vierzig Wissenschaftler der Ruhr-Uni rückten an, verstärkt mit vielen freiwilligen Helfern um das Gelände in der Umgebung zu erkunden. Das geschah bei schlechtem regnerischen Wetter. Trotzdem war Untersuchung ein Erfolg. Die Ortszeitung titelte: Im Storchengraben tummeln sich echte Raritäten. Der Herner Bereich mit dem Graben ist allerdings der kleinere Teil des Untersuchungsgebiet. Im Herner Bereich sind es die Flächen südlich der ehemaligen Zeche, der so genannte '''Storchengraben''' das Sumpfgebiet ''Lüttge Bruch'' und ein kleiner Teil der Regenrückhaltebecken des [[Landwehrbach]]. Der größte Teil der Becken so wie das des Untersuchungsgebiet liegt in Castrop. Es reicht bis zum Schloss Bladenhorst. Der Name Bladenhorst deutet auf einen Feuchtbereich hin. Die Silbe Blad soll nach Sprachforschern auf Feuchte, Wasser hindeuten, ein Horst ist ein mit holzigen Pflanzen bestandenes, so genanntes Gestrüpp. (Siehe auch [[Herner Landschaftsnamen (Monno)|Herner Landschaftsnamen]]) | Am Geotag der Artenvielfalt im Juni [[2004]] wurde am Teich unterhalb des Industriegelände [[Zeche Friedrich der Große|Friedrich der Große]] Zelte aufgestellt. Vierzig Wissenschaftler der Ruhr-Uni rückten an, verstärkt mit vielen freiwilligen Helfern um das Gelände in der Umgebung zu erkunden. Das geschah bei schlechtem regnerischen Wetter. Trotzdem war Untersuchung ein Erfolg. Die Ortszeitung titelte: Im Storchengraben tummeln sich echte Raritäten. Der Herner Bereich mit dem Graben ist allerdings der kleinere Teil des Untersuchungsgebiet. Im Herner Bereich sind es die Flächen südlich der ehemaligen Zeche, der so genannte '''Storchengraben''' das Sumpfgebiet ''Lüttge Bruch'' und ein kleiner Teil der Regenrückhaltebecken des [[Landwehrbach]]. Der größte Teil der Becken so wie das des Untersuchungsgebiet liegt in Castrop. Es reicht bis zum Schloss Bladenhorst. Der Name Bladenhorst deutet auf einen Feuchtbereich hin. Die Silbe Blad soll nach Sprachforschern auf Feuchte, Wasser hindeuten, ein Horst ist ein mit holzigen Pflanzen bestandenes, so genanntes Gestrüpp. (Siehe auch [[Herner Landschaftsnamen (Monno)|Herner Landschaftsnamen]]) | ||
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Der Lehrer H. Krüger beschreibt im „'''Heimatbuch der Stadt Herne'''“, Hrsg. Johannes | Der Lehrer H. Krüger beschreibt im „'''Heimatbuch der Stadt Herne'''“, Hrsg. [[Johannes Decker]], Rektor in Herne, Koethers & Rötsches Herne i.W. 1922<ref>[[Decker 1927/1980]]</ref> in einem Aufsatz der lautet: „Bilder aus der Pflanzenwelt Hernes und Umgebung“ einige Herner Pflanzen. Unter anderem beschreibt er das Das Sumpfgelände Bladenhorst. Es entspricht in etwa dem jetzigen Untersuchungsgebiet und erstellte eine Liste der dort lebenden Pflanzen.) | ||
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Mit der Kanalisierung der Bäche wurden die Feuchtwiesen mit hohen Deichen umgeben. Bei starken Regenfällen floss das über eine bestimmte Marke hinausgehende Wasser dort hinein, um das Hochwasser abzumildern. In den Becken siedelten sich Pflanzen an. Die zu sehenden Sträucher sind in der Regel Weiden. Verschiedentlich sehen sie aus, als wären sie in ihrer Jugend vom Wild geschoren worden. | Mit der Kanalisierung der Bäche wurden die Feuchtwiesen mit hohen Deichen umgeben. Bei starken Regenfällen floss das über eine bestimmte Marke hinausgehende Wasser dort hinein, um das Hochwasser abzumildern. In den Becken siedelten sich Pflanzen an. Die zu sehenden Sträucher sind in der Regel Weiden. Verschiedentlich sehen sie aus, als wären sie in ihrer Jugend vom Wild geschoren worden. <ref>Karl-Heinz Monno 2004</ref> | ||
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Monno-Storchengraben-3.jpg|Die höheren Bäume stehen an einer Bahnstrecke. Dahinter fließt der Landwehrbach. | |||
Monno-Storchengraben-4.jpg|Auf den Kahlen Stellen der Dammwege blüht der Mauerpfeffer, ein trockene Standorte liebendes Dickblattgewächs. | |||
Monno-Storchengraben-5.jpg|Es ist zu hoffen, dass die Becken nach der Renaturierung des Landwehrbaches erhalten bleiben. | |||
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Aktuelle Version vom 8. Juli 2017, 17:55 Uhr
Von Karl-Heinz Monno
Am Geotag der Artenvielfalt im Juni 2004 wurde am Teich unterhalb des Industriegelände Friedrich der Große Zelte aufgestellt. Vierzig Wissenschaftler der Ruhr-Uni rückten an, verstärkt mit vielen freiwilligen Helfern um das Gelände in der Umgebung zu erkunden. Das geschah bei schlechtem regnerischen Wetter. Trotzdem war Untersuchung ein Erfolg. Die Ortszeitung titelte: Im Storchengraben tummeln sich echte Raritäten. Der Herner Bereich mit dem Graben ist allerdings der kleinere Teil des Untersuchungsgebiet. Im Herner Bereich sind es die Flächen südlich der ehemaligen Zeche, der so genannte Storchengraben das Sumpfgebiet Lüttge Bruch und ein kleiner Teil der Regenrückhaltebecken des Landwehrbach. Der größte Teil der Becken so wie das des Untersuchungsgebiet liegt in Castrop. Es reicht bis zum Schloss Bladenhorst. Der Name Bladenhorst deutet auf einen Feuchtbereich hin. Die Silbe Blad soll nach Sprachforschern auf Feuchte, Wasser hindeuten, ein Horst ist ein mit holzigen Pflanzen bestandenes, so genanntes Gestrüpp. (Siehe auch Herner Landschaftsnamen)
Der Lehrer H. Krüger beschreibt im „Heimatbuch der Stadt Herne“, Hrsg. Johannes Decker, Rektor in Herne, Koethers & Rötsches Herne i.W. 1922[1] in einem Aufsatz der lautet: „Bilder aus der Pflanzenwelt Hernes und Umgebung“ einige Herner Pflanzen. Unter anderem beschreibt er das Das Sumpfgelände Bladenhorst. Es entspricht in etwa dem jetzigen Untersuchungsgebiet und erstellte eine Liste der dort lebenden Pflanzen.)
- Glockenheide, Erika tetralix
- Rundblättriger Sonnentau, Drosera rotundifolia
- Königsfarn, Osmunda regalis
- Froschlöffel, Alisma plantago-aquatica
- Igelskolben, Sparganium spez.
- Roßfenchel, Oenanthe fistulosa
- Wasserfenchel, Oenanthe aquatica
- Schmalblättrige Berle, Berula erecta
- Breitblättrige Berle, Sium latifolium ?
- Nabelkraut, Hydrocotyle vulgaris
- Gefleckt. Knabenkraut, Dactylorhiza maculata
- Wasserschwaden, Glyceria fluitans
- Geknieter Fuchsschwanz, Alopecurus geniculatus
- Gift Hahnenfuß, Ranunculus sceleratus
- Brennender Hahnenfuß, Ranunculus flamula
- Wasserstern, Callitriche palustris ?
- Wasserminze, Mentha aquatica
- Sumpf-Vergißmeinnicht Myosotis palustris
- Bachbungen-Ehrenpreis, Veronica beccabunga
- Wasserdarm, Stellaria aquatica
- kletternder Nachtschatten, Solanum dulcamara
- Blut-Weiderich, Lythrum salicaria
- Gilb-Weiderich, Lysimachia vulgaris
- Wolfstrapp, Lycopus europaea
- Sumpf-Garbe, Achillea ptarmica
- Sumpf-Ziest, Stachys palustris
- Braunwurz, Scophularia umbrosa ?
- Salweide, Salix caprea
- Moorbirken, Betula pubescens
- Wilder Schneeball, Viburnum opulus
- Pfeilkraut,. Sagittaria sagittifolia
Seit den 20er Jahren hat sich das Gelände stark verändert. Von dem großen Sumpfgebiet in der Niederung ist nicht sehr viel übrig geblieben. Ein großer Teil wurde mit der Gestaltung des Gewerbegebiets FdG vernichtet. Damals wurde die brennende Kohlensteinhalde auseinander gebreitet und zu einer größeren Ebene gestaltet. Für Naturfreunde war das damals unfassbar, die Vernichtung einer intakten Natur. Da blieb nur der schmale Streifen des Storchengraben im Herner Bereich übrig.
Die Aufzählung von Krüger wird keine Vollständige gewesen sein. Was kann ein einzelner Botaniker in seiner Freizeit schon auflisten. Einige von Krüger aufgelistete Pflanzen gibt es dort nicht mehr. Andere sind hinzugekommen. So fand sich dort die Breitblättrige Sumpfwurz, die Waldengelwurz und im Bereich der ausgebreiteten Halde hat sich das das Tausengüldenkraut, ein Enziangewächs angesiedelt. In den Regenüberlaufbecken breitet sich eine weitere Orchidee, das Breitblättrige Knabenkraut aus. Darunter befinden sich einige Albinos und eine Gruppe die einer Hybridform angehört. Die Forscher fanden am Geotag an einer Stelle eine Gruppe des seltenen Natternfarns.
Mit der Kanalisierung der Bäche wurden die Feuchtwiesen mit hohen Deichen umgeben. Bei starken Regenfällen floss das über eine bestimmte Marke hinausgehende Wasser dort hinein, um das Hochwasser abzumildern. In den Becken siedelten sich Pflanzen an. Die zu sehenden Sträucher sind in der Regel Weiden. Verschiedentlich sehen sie aus, als wären sie in ihrer Jugend vom Wild geschoren worden. [2]
Siehe auch
Quellen
- ↑ Decker 1927/1980
- ↑ Karl-Heinz Monno 2004