Margarete Henkel: Unterschied zwischen den Versionen
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Geboren als älteste Tochter des Elektrikers Josef Henkel und seiner Ehefrau Johanna Katzenich auf der Amalienstraße 11<ref>Laut Geburtsurkunde Nr. 230/1933</ref>wird sie für die Bewohner der Stadt Herne in schwierigen Zeiten eine Sensation: Sie ist der 100.000ste Einwohner der Stadt. Allerleih Geschenke brachte das mit sich: Von den "Henkel"-Werken aus Düsseldorf gab es Persil, Sekt, Essbestecke u.a.m. Blumen häuften sich. Von der Stadt Herne gab es ein Sparbuch mit 100 Mark, von den Mitarbeitern der Stadt gesammelte 14 Mark dazu.<ref>Die Westfälische Rundschau berichtete am 14. März 1952, dass der Betrag durch Zins und Zinseszinz stolze 177,09 Mark wert wären, es jedoch durch die Währungsreform nur noch 17,70 DM wären.</ref> Am 27. März 1933 war der Spuk vorbei. Durch Sterbefälle und Verzüge | Geboren als älteste Tochter des Elektrikers Josef Henkel und seiner Ehefrau Johanna Katzenich auf der Amalienstraße 11<ref>Laut Geburtsurkunde Nr. 230/1933</ref>wird sie für die Bewohner der Stadt Herne in schwierigen Zeiten eine Sensation: Sie ist der 100.000ste Einwohner der Stadt. Allerleih Geschenke brachte das mit sich: Von den "Henkel"-Werken aus Düsseldorf gab es Persil, Sekt, Essbestecke u.a.m. Blumen häuften sich. Von der Stadt Herne gab es ein Sparbuch mit 100 Mark, von den Mitarbeitern der Stadt gesammelte 14 Mark dazu.<ref>Die Westfälische Rundschau berichtete am 14. März 1952, dass der Betrag durch Zins und Zinseszinz stolze 177,09 Mark wert wären, es jedoch durch die Währungsreform nur noch 17,70 DM wären.</ref> Am 27. März 1933 war der Spuk vorbei. Durch Sterbefälle und Verzüge wa die Seelenzahl der Gemeinde wieder auf 99.993 geschrumpft.<ref>Es dauerte 14 Jahre bis es wieder 100.000 wurden.</ref><br /> | ||
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Die weiteren Jahre waren durch Kinderkrankheiten geprägt, durch Evakuiering nach Pommern und der Gesundheit zur Liebe nach Coesfeld und Paderborn. Die Familie verlor im Krieg zwei Häuser an der Bochumer Straße und siedelte zur Graeffstraße um. <br /> | Die weiteren Jahre waren durch Kinderkrankheiten geprägt, durch Evakuiering nach Pommern und der Gesundheit zur Liebe nach Coesfeld und Paderborn. Die Familie verlor im Krieg zwei Häuser an der Bochumer Straße und siedelte zur Graeffstraße um. <br /> |
Version vom 15. Februar 2016, 15:56 Uhr
'Margarete Henkel (* 13. März 1933 in Herne; † 1. Juni 2003 in Herne) war zwischen dem 13. bis zum 27. März 1933 die 100.000. Einwohnerin Hernes.
Leben
Geboren als älteste Tochter des Elektrikers Josef Henkel und seiner Ehefrau Johanna Katzenich auf der Amalienstraße 11[1]wird sie für die Bewohner der Stadt Herne in schwierigen Zeiten eine Sensation: Sie ist der 100.000ste Einwohner der Stadt. Allerleih Geschenke brachte das mit sich: Von den "Henkel"-Werken aus Düsseldorf gab es Persil, Sekt, Essbestecke u.a.m. Blumen häuften sich. Von der Stadt Herne gab es ein Sparbuch mit 100 Mark, von den Mitarbeitern der Stadt gesammelte 14 Mark dazu.[2] Am 27. März 1933 war der Spuk vorbei. Durch Sterbefälle und Verzüge wa die Seelenzahl der Gemeinde wieder auf 99.993 geschrumpft.[3]
Die weiteren Jahre waren durch Kinderkrankheiten geprägt, durch Evakuiering nach Pommern und der Gesundheit zur Liebe nach Coesfeld und Paderborn. Die Familie verlor im Krieg zwei Häuser an der Bochumer Straße und siedelte zur Graeffstraße um.
Nach der Volkschule arbeitete sie als Hausgehilfin bei den Schwestern der Barmherzigkeit in Nordkirchen und von 1949 bis 1952 in einem Haushalt an der Overwegstraße. 1954 führte sie den Haushalt des aus Herne stammenden katholischen Pfarrers Eberhard Spiering in Dortmund-Aplerbeck.
Am 25. Februar 1954 schrieb sie dem Oberbürgermeister Brauner einen kleinen Brief:
- Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister!
- Am 14. März 1933 habe ich Herne berühmt gemacht. Durch meine Geburt wurde Herne Groß.Stadt. Am 14. März feiere ich nun meinen 21. Geburtstag und ich habe den stillen Wunsch, daß die Stadtväter von Herne an ihre 100.000. Bürgerin des Jahres 1933 denken werden.
- Mit freundlichen Gruß
- Margarete Henkel - Herne Gräffstraße Nr, 80a''
- Am 14. März 1933 habe ich Herne berühmt gemacht. Durch meine Geburt wurde Herne Groß.Stadt. Am 14. März feiere ich nun meinen 21. Geburtstag und ich habe den stillen Wunsch, daß die Stadtväter von Herne an ihre 100.000. Bürgerin des Jahres 1933 denken werden.
Es folgte ein Schriftsatz aus dem Amt vom 12. März 1954:
Als Antwort gab es von der Stadt Herne eine Glückwunschkarte des Oberbürgermeisters und ein Briefchen:
- Geehrtes Fräulein Henkel!
- An anderer Stelle habe ich ihnen schon die Glückwünsche zu Ihrem 21. Geburtstag ausgesprochen. Hierdurch teile ich Ihnen mit, dass ich Ihr Sparguthaben bei der Sparkasse der Stadt Herne vom 14. März 1933, welches mit 15,- DM nach der Abwertung noch zu verbuchen steht, mit 100,- DM wieder aufgefrischt habe. Es stehen damit 115,- DM auf diesem Konto als Guthaben, über das sie verfügen können.
- Ich weiss allerdings nicht, ob das Ihrem "Stillen Wunsche" entspricht, hoffe aber, dass Sie darin unseren guten Willen anerkennen.''
Zum 25., 32 (!) und auch zum 60. Geburtstag wurde sie in der Presse gewürdigt. 22 Jahre ihres Lebens war sie auf der Flottmannstraße als Haushaltshilfe bei Dr. med. Rellensmann beschäftigt.
Sie starb zwischen dem 31. Mai und dem 1. Juni 2003 im Alter von 70 Jahren, unverheiratet und relativ unbeachtet in Herne.
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Quelle
- Stadtarchiv Herne, Dokumentensammlung Personen