Kriegswahrzeichen zum Benageln während des Ersten Weltkrieges: Unterschied zwischen den Versionen

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Text: Jürgen Hagen
Text: Jürgen Hagen
Fotos: Stadtarchiv Herne
Fotos: Stadtarchiv Herne



Version vom 25. Juni 2015, 09:26 Uhr

Erinnerungsblatt an die Nagelung des Kriegswahrzeichens des Amtes Wanne, 1916

Eine aus heutiger Sicht skurrile Form der Propaganda im Ersten Weltkrieg war das 1915 und 1916 in Mode gekommene Benageln von Kriegswahrzeichen. Von Gemeinden und karitativen Organisationen wurden aus Holz gefertigte Figuren (z. B. Ritter und Soldaten) beziehungsweise regionale und nationale Symbole (wie etwa Stadtwappen, Eiserne Kreuze, Säulen) aufgestellt. Gegen Entrichtung einer Mindestspende durften die Bürger einen Nagel in diese Objekte schlagen. An den Nagelungen wurden alle Bevölkerungsschichten im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen mit feierlichem Charakter zur Teilnahme aufgerufen. Ein eiserner Nagel kostete 25 oder 50 Pfennige und konnte auch von denjenigen erworben werden, die zu anderen Kriegssammlungen wie z. B. „Gold gab ich für Eisen“ nichts beitragen konnten.

Die eingenommenen Gelder dienten zur Unterstützung von Kriegsopfern, wie Hinterbliebene und Verwundete. Dabei waren die Einnahmen nicht unbedingt entscheidend für den Erfolg der Nagelungen. Weit bedeutender war ihre propagandistische Wirkung, da sie den Patriotismus und das Gemeinschaftsgefühl der Menschen ansprachen und so zur Stärkung der „Heimatfront“ beitrugen.

Auch in Herne und im damaligen Amt Wanne wurden Kriegswahrzeichen zum Benageln aufgestellt. Für den vor dem Herner Rathaus am 28. November 1915 eingeweihten „Eisernen Ritter Konrad von Strünkede“ wurde eigens ein Lied komponiert.


Text: Jürgen Hagen

Fotos: Stadtarchiv Herne

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