Schaeferstraße 16

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Schaeferstraße 16
Bildinfo: Das Haus im März 2024. Bild: Andreas Janik
Erbaut: vor 1907
Stadtbezirk: Herne-Mitte
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Letzte Änderung: 25.08.2024
Geändert von: Andreas Janik

Das Wohn-, Kanzlei- und Praxenhaus Schaeferstraße 16 liegt auf der südlichen Straßenseite zwischen Schulstraße (Straßenecke) und Bahnhofstraße.

Das Haus wurde, wie die benachbarten Häuser Schaeferstraße 18, 20 und 22, zwischen 1903 und 1907 errichtet.

Bauherr und Eigentümer war der Bauunternehmer Franz Kröger aus der Von-der-Heydt-Straße 14.

Kröger war am 4. Dezember 1858 in Marsberg-Heddinghausen als 5. Sohn des Maurers Franz Kröger geboren und kam um 1885 nach Herne. Hier eröffnete er ein Bauunternehmen, welches sich auf Bahnarbeiten spezialisiert hatte. Dadurch zu großem Reichtum gelangt, zog er Anfang der 1910er Jahren nach Bad Godesberg wo er auch am 4. März 1931 verstarb.[1]

Die neuen Gebäude bildeten einen passenden Hintergrund zum Herner Kaiser Wilhelm I. Denkmal, welches dort von 1903 bis 1942 stand. Es hatte einen Erkervorbau zur Straßenkreuzung, der heute nicht mehr vorhanden ist und nurnoch durch die abgeschrägte Gebäudewand erfahrbar ist.

Die Häuser Schaeferstraße 16-24 mit dem Kaiser Wilhelm Denkmal um 1910

Bewohner

  • 1908 Hauptmieter ist lange Jahre der Zahnarzt Emil Voigt, es kommen dazu der Rechnungsführer (Hauptkassierer der Zeche Mont-Cenis von 1900 bis 1927) Max Wedel[2], der Lehrer Anton Erb, der Architekt Karl Kurzreuther, der Kaufmann Heinrich Buse und die Maschinentechniker Franz Honer und der Bankbeamter Hubert Goihl. Natürlich mit Dienstboten.
  • 1910 ist fast alles beim Alten, nur der Baueleve Louis Knappmann wohnt vermutlich bei Kurzreuther.
  • 1914 Kurzreuther ist nun etwas weiter gezogen, Erb, Buse, Honer und Goihl sind verzogen. Neu sind der Schneidermeister Hermann Mlitz mit Familie der Kaufmann Wilhelm Lindemann und der Kaufmann Julius Löwe.
  • 1916 lässt sich hier Dr. med. Muszkat als HNO Arzt nieder.
  • 1920 sucht Frau Sanitätsrat Schulte am Esch für sich in der 1. Etage ein „Älteres, zuverlässiges Mädchen für alle Hausarbeiten“.
  • 1926 gehört das Haus dem Arzt Dr. med. Heinrich Köhle. Bewohnt wird es nun vom Amtsgerichtsrat Wilhelm Schlechter, Dr. med. dent. Emil Voigt, Sanitätsrat Dr. Wilhelm Kraus und dem Assist.-Arzt Josef Deupmann.
  • 1929 Nichts neues, nur der Assistenzarzt heißt nun Dr. Albert Buscher.
  • 1934 Nun ist die Witwe Josefine Frische Eigentümerin des Gebäudes und im gesamten Haus sind neben Dr. Voigt und dem Sanitätsrat Kraus nur noch eine Helferin Gertrud Schimetzek erwähnt. Diese heiratet 1941 den damaligen Chefarzt einer Marine-Zahnstation im Felde Dr. Max Müller aus München.
  • 1938 seit 30 Jahren ist Dr. med. Dent Emil Voigt ansässig. Weitere gemeldete Personen sind: die Ehefrau Gertrud Hackenberg (geb. Kraus), die Hausgehilfin Elly Heidel, die Angestellte Helene Köhler und die Witwe Bertha Kraus geb. Niehoff.
  • 1939. Am 18. August wird in den Hinterräume mit Eingang von der Schulstraße aus, die Rechtsberatungsstelle der NS DAF (Deutschen Arbeiter Front) eröffnet. Sie wurde von Kreisabteilungswalter Assessor Fricke geleitet.
  • 1963 ist der Sportjournalist Walter Rüb hier ansässig, der Artikel für die Herner Zeitung schrieb.
  • 1967 ist Dr. Schroeter im Haus.

Ein kurzer Sprung ins Jahre 1993.

  • 1993, mit Ende der Adressbücher ist hier nur Hannelore Ulbrich gemeldet.

Auch die Neuhaus Dental-Technik GmbH war früher hier ansässig.

Heute sind hier die KWR Rechtsanwälte und Notare Rainer Kubitza, Berna Cohn-Mondri, Axel Kolbe, Hermann Weidenbach und Michael Röchner und die Zahnärztin Lidia Vidator beheimatet.

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Einzelnachweise