Georg Albrecht Meyer

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel

Dr.-Ing. eh. Georg Albrecht Meyer (geboren 1862, gestorben am 27. Oktober 1937 in Potsdam) war 1891-1918 Bergwerksdirektor in Herne und einer der Väter des modernen Grubenrettungswesens.

G. A. Meyer im Jahre 1906

Lebenslauf

Nach seinem Studium des Bergfachs in Berlin und Clausthal erweiterte er als Bergreferendar zuerst im Oberschlesischen und nachfolgend im Westfälischen Bergbaurevier seine Ausbildung um diese mit einem Aufenthalt in den englischen Revieren abzuschließen.

1891 wurde Bergrat Carl Behrens auf ihn aufmerksam, als Meyer im Dienste der Bergbaubehörde bei einer Schlagwetterexplosion dienstlich eingriff. Kurz darauf, ab dem 6. Juli 1891, wechselte er in den Dienst der Bergbaugesellschaft Hibernia und wurde mit der Leitung der Schachtanlage Shamrock 1/2 betaut. Dazu bekam er das Haus Shamrockring 20 als Wohnhaus zugewiesen, welches er während seiner Dienstjahre in Herne bewohnte.

Damals zählte die Zeche Shamrock „infolge starker Schlagwetterentwicklung und häufiger Brande zu den gefährdetsten im Ruhrbezirk. Bei der Bekämpfung dieser Gefahren gewann Meyer die Erkenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiete des bergmannischen Rettungswesens, dem er fortan seine Hingabe und Tatkraft widmete. Damals begegnete die praktische Verwendungsfähigkeit der Gasschutzgerate noch erheblichen Zweifeln, und er war einer der ersten in Deutschland, die ihre Bedeutung erkannten und an ihrer Verbesserung arbeiteten.[1]

Als Weiterentwicklung des Pneumatophors Walcher - Gaertner, der als Selbstretter entwickelt wurde, wurde der Pneumatophor Typ Shamrock 1897/1898 vertrieben. Dieser wurde vom Meyer als Arbeitsapparat umgebaut und erheblich verbessert. Beide Geräte ( Mayer-Pilar und Shamrock 1897) warenallerdings nur eingeschränkt nutzbar, da die Pendelluft die Gefahr einer Kohlendioxidvergiftung bargen. […] Unter Weiterentwicklung des Gasschutzgerätes Shamrock 1897/1898 brachte Meyer das neue Mundatmungsgerät Type Shamrock 1902/03 auf den Markt. [2]

Als einer der ersten Anweisungen zur Grubenwehr verfasste 1899 eine „Anweisung zur Einrichtung und Unterhaltung von Rettungstruppen fur die Zechen der Bergwerksgesellschaft Hibernia“, welche Vorbild zahlreicher In- und Ausländischen Anweisungen dieser Art wurde.

Nach seinen Ideen und Vorschlägen wurde 1910 vom Verein für die bergbaulichen Interessen in Essen die „Hauptstelle für das Grundenrettungswesen“ errichtet.

Eine besondere Rolle war ihm beim Grubenunglück von Courrières zuteil, indem er die Rettungstruppen seiner Schachtanlage Shamrock, verstärkt durch weitere Wehrleute der Zeche Rheinelbe, Vorort leitete.

Meyer hatte als Werksleiter die Entwicklung der ihm unterstellten Zechen Shamrock 1/2 und später auch Shamrock 3/4 u. a. durch das Abteufen mehrerer Schachte soweit gefördert, das sich die Belegschaftszahl von 1891 bis 1914 nahezu verdoppelt hatte.

Ende 1918 schied Meyer nach 28jahriger Tatigkeit aus dem Dienste der bald darauf verstaatlichten Bergwerksgesellschaft Hibernia.

Ehrungen:

  • Ritterkreuzes der französischen Ehrenlegion
  • Roten Adlerorden IV. Klasse mit Krone
  • Ehrendoktor der Technischen Hochschule Berlin
  • Erinnerungszeichen für das Grubenrettungswesen
  • weitere Auszeichnungen von Organisationen des Bergbaus und des Rettungswesens im In- und Ausland

Weitere Tätigkeiten:

1911 bis 1918 gehörte Meyer dem Vorstand des Vereins für die bergbaulichen Interessen in Essen an.
Nach seiner Übersiedlung nach Potsdam, wo er als bergmannischer Gutachter tätig blieb, nahm er bei der Beratung der Sektion 2 der Knappschafts-Berufsgenossenschaft in Bochum auf den Gebieten der Unfallverhütung und der Ersten Hilfeleistung federführend teil.

Literatur / Weblinks

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Quellen