Ulrike Spohn
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Ulrike Spohn (geboren 1945 in Gräfeling, gestorben 2017 in Herne) war eine deutsche Künstlerin, die seit 1991 in Herne lebte und arbeitete.
Biografie
Ulrike Spohn wurde 1945 geboren und wuchs in Gräfeling und Gauting bei München auf. 1962 zog sie ins Ruhrgebiet und lebte ab 1991 in Herne. Nach einer Ausbildung als Bauzeichnerin und privatem Kunstunterricht absolvierte sie von 1986 bis 1990 ein Studium der Grafik und freien Malerei an der Universität Dortmund. Ulrike Spohn war Mutter von zwei Kindern und widmete sich nach ihrem Studium ganz ihrer künstlerischen Arbeit und ihrer Familie.
- 1962 Umsiedlung nach Bochum,
- 1968 nach Recklinghausen,
- 1991 nach Herne.
- Ausbildung als Bauzeichnerin.
- 1977 - 1979 Mal- und Kunstunterricht bei Ralph Herrmann, Maler und Bildhauer in Recklinghausen.
- 1979 - 1982 Teilnahme an Gemeinschaftsausstellungen in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets, Münster, Villach (Österreich), Bad Pyrmont und Worpswede.
- 1980 - 1991 Einzelausstellungen in verschiedenen Städten des Rhein-Ruhrgebiets, Müchnen, Köln, Schmalkalden.
- 1989 Teilnahme an der Quiltschule im Schloß Nordkirchen.
- 1986 - 1990 Studium an der Universität Dortmund, Grafik und freie Malerei bei Prof. Schuber und Prof. Kampmann und Ingo Dussa, Fr. Stanley.
- 1994 Ausstellung im Dortmunder Rathaus, in Leeds (England) und Ausstellung mit Bildern in Castrop-Rauxel.
Künstlerisches Schaffen
Ulrike Spohn arbeitete in verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen, darunter Zeichnungen, Holzschnitte, Acrylmalerei und Textilarbeiten. Ihre Aktskizzen zeichnen sich durch einen lockeren Strich aus, während ihre Landschaftsdarstellungen detailreich und hingebungsvoll gestaltet sind. Besonders bemerkenswert ist ihr Werk Hof Schulte Mausbeck, ein Winterpanorama, in dem sie durch geschickte Schattierungen verschiedene Weißtöne erzeugte.
Holzschnitte
In ihren Holzschnitten kombinierte Spohn natürliche und industrielle Elemente. Sie integrierte bewusst die Holzstruktur – einschließlich Maserung und Astlöchern – in ihre Drucke, was den Werken eine besondere Tiefe verlieh. Große Holzschnitte druckte sie sowohl auf Papier als auch auf Stoff, was ihren Arbeiten eine zusätzliche Dimension gab.
Malerei
Spohns Malerei, meist mit Acrylfarben ausgeführt, war naturalistisch geprägt. Ihr thematisches Spektrum reichte von Landschaften ihrer Hochzeitsreise über Katzenbilder bis zu persönlichen Darstellungen wie ihrem Selbstporträt, das durch surreale Elemente wie die Darstellung ihrer Großmutter auf dem Totenbett und ein brennendes Haus ergänzt wurde.
Textilkunst
Ab 1989 erweiterte Spohn ihr künstlerisches Repertoire um Textilarbeiten. Sie besuchte Kurse an der Quiltschule in Nordkirchen sowie in Quilt-Art-Gruppen in Dortmund und Witten. Spohn nutzte Stoffe nicht nur als Hintergrund, sondern integrierte figürliche Elemente und setzte geschwungene Nähte als gestalterische Linien ein. Viele ihrer Textilserien überschreiten traditionelle Quilttechniken und wirken wie Nadelzeichnungen.
Eine besondere Serie ihrer Textilkunst trägt den Titel Vernähte Erinnerungen (2014, vhs-galerie Herne-Wanne). Hier vernähte sie Briefe, insbesondere Feldpostbriefe ihres Onkels, mit Stoffen, um Erinnerungen an vergangene Zeiten zu thematisieren. Die Wahl von Materialien wie Schürzenstoffen und das Einarbeiten kleiner Objekte wie eines Steins verstärken die symbolische Dimension ihrer Arbeiten.
Nachlass
Ulrike Spohn hinterließ ein vielfältiges künstlerisches Werk, das durch seine Ausdrucksstärke und thematische Vielfalt beeindruckt. Ihr Schaffen bleibt als bedeutender Beitrag zur deutschen Kunstlandschaft in Erinnerung. [1] [2]
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Lesen Sie auch
Einzelnachweise
- ↑ Angelika Mertmann in: Der Emscherbrücher Bd. 20 (2025/26), Künstlerinnen in Herne - Versuch der Erinnerung an sechs starke Frauen
- ↑ Solbach 1995 Herner Künstlerhandbuch 1995