Sofie Mende
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Sofie Mende (geboren 27. April 1886 in Algringen (Algrange), Lothringen; gestorben 28. Juli 1971 war Politikerin der KPD.
Sofie Mende – Widerstand in Herne
Frühes Leben und Ankunft in Herne
Sofie Schlicht wurde am 27. April 1886 in Algringen (Algrange), Lothringen, geboren und wuchs mit neun Geschwistern auf. Im Jahr 1896 zog die Familie nach Herne, wo Sofie später heiratete, sich politisch engagierte und Widerstand leistete.[1]
1905 heiratete sie den Bergmann Karl Mende, mit dem sie fünf Kinder bekam. Nur eines überlebte: die 1907 geborene Tochter Sophie (später verheiratete Sophie Kaiser).[1]
Politisches Engagement und Widerstand in Herne
Bereits 1910 trat Sofie Mende der KPD bei. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten setzte sie – gemeinsam mit ihrer Tochter – ihre Arbeit als Kassiererin der KPD-Zelle in Baukau fort – trotz Verbot und zunehmender Repression.[1]
In Herne wurde sie 1924 Stadtverordnete der KPD und lebte später gemeinsam mit ihrer Tochter Sophie sowie deren Mann Ewald Kaiser in der Auguststraße 37. Diese Wohnung war ein Zentrum illegaler Aktivitäten der Widerstandsgruppe um August und Mimmi Schuster. Sie diente als Anlaufstelle für Kuriere, mehrfach kam es zu scharfen Haussuchungen durch die Gestapo.[1][2]
Verhaftung, Haft und Konzentrationslager
Im Mai 1935 wurde Sofie Mende vom Oberlandesgericht Hamm wegen „Vorbereitung des Hochverrats“ zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie verbüßte ihre Strafe in den Strafanstalten Ziegenhain und Hamm sowie im Zuchthaus Aichach. Während der Haft litt sie sowohl körperlich als auch seelisch; ein Antrag auf Strafnachlass wurde abgelehnt.[1]
Nach ihrer Haft – im November 1938 – geriet sie erneut in „Schutzhaft“ und wurde in das KZ Ravensbrück gebracht. Im Mai 1940 wurde sie freigelassen und verbrachte das Kriegsende in Nordrhein-Westfalen.[1]
Leben nach 1945
1953 zog Sofie Mende mit ihrer Tochter Sophie, deren Mann Ewald Kaiser nach Leipzig.[1] Sie verstarb am 28. Juli 1971.[1]
Bedeutung für Herne
- Sofie Mende war eine zentrale Figur des kommunistischen Widerstands in Herne, insbesondere als Stadtverordnete (1924) und Kassiererin der KPD-Zelle Baukau.
- Ihre Wohnung in der Auguststraße stellte einen wichtigen Knotenpunkt für illegale Widerstandsarbeit dar.[2]
- Ihre Verurteilung und Haft zeugen vom mutigen Engagement im Angesicht nationalsozialistischer Verfolgung.
- Sie steht stellvertretend für den antifaschistischen Widerstand von Frauen in Herne.
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