Richard Bömke

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Richard Bömke
Platzhalter Mann.jpg
Geboren am: 22. März 1846
Geboren in: Essen
Gestorben am: 26. März 1907
Gestorben in: ssen
Beruf: Industrieller
Letzte Änderung: 23.03.2025
Geändert von: Andreas Janik


Kommerzienrat (Ernennung am 21. September 1898) Richard Bömke (geboren am 22. März 1846 in Essen, gestorben am 26. März 1907 in Essen) war von 1894 bis 1907 Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Gewerkschaft Friedrich der Große.

Während seiner Dienstzeit als Aufsichtsratsmitglied bzw. Vorsitzender wurden die Tagesanlagen der Schachtanlage 1 / 2 umgebaut, eine Teerdestillation neu errichtet und 1902 der Schacht 3 und 1903 Schacht 4 abgeteuft. Beide Schächte wurden 1907 fertig gestellt. 1904 wurde die Kokerei auf der Schachtanlage 1 / 2 erweitert (siehe auch „Friedrich der Große“).

Nachruf

General-Anzeiger für Essen und Umgegend am 27. März 1907:

Generalanzeiger Essen (27.03.1907) Bömke.jpg

„Kommerzienrat Bömke †.
Schon wieder hat der Tod einen hervorragenden und verdienten Mitbürger dahingerafft. Herr Kommerzienrat Richard Bömke ist am Dienstag früh. kurz vor 6 Uhr, gestorben. Eine Blinddarmentzündung hatte den rüstigen Mann vor wenigen Tagen aufs Krankenlager geworfen und das Schicksal hat es gewollt, dass er es nicht mehr verlassen sollte. Ein reich gesegnetes, der Arbeit und dem Gemeinwohle gewidmetes Leben ist damit erloschen. Der Verstorbene war Teilhaber der unter der Firma Bömke& Grevel bekannten Eisenwarenhandlung. Durch eisernen Fleiß baute er sich aus verhältnismäßig bescheidenen Anfängen heraus zu der einflussreichen und angesehenen Stellungg emporgearbeitet, die er in den letzten Jahrzehnten in Handel und Industrie einnahm. Sein Einfluss war viel größer und sein Wirken weitgreifender und vielseitiger als es nach außen hin den Anschein erweckte. Von Anfang an stellte er seine Fähigkeiten auch in den Dienst des Gemeinwohles. Seit dem 24. Nov. 1876 gehörte er dem Stadtverordneten=Kollegium an. Wenn wir nicht irren, war der Verstorbene nach der Amtsdauer das älteste Mitglied des Kollegiums. Seit fast dreißig Jahren wirkte er auch in den beiden großen und wichtigen Kommissionen, in der Finanz= und in der Baudeputation. Weiter gehörte er der Rechnungsprüfungskommission, der Sparkassendeputation, dem evangelischen Schulvorstande, dem Verwaltungsrate der Lürmannstiftung und von 1877 bis 1888 auch der Servis= und Einquartierungskommission an. Am 6. April v. Js. wählten ihn die Stadtverordneten zusammen mit Herrn Piekenbrock zum Mitgliede des Provinziallandtages. Den zahlreichen Verpflichtungen, die diese vielseitigen Ehrenämter mit sich brachten, kam er mit der ihm eigenen vorbildlichen Treue nach. Im Stadtverordnetenkollegium sprach er nur selten, wenn es aber einmal geschah dann hatte er auch immer etwas zu sagen, und das Kollegium lieh seinem Worte stets ein aufmerksames Ohr. Eine rege Tätigkeit entfaltete er in den Kommissionen. Besonders in der Finanzkommission, der Rechnungeprüfungskommission und in der Sparkassendepuation wird man den Rat des erfahrenen und kenntnisreichen Mannes schmerzlich vermissen, denn der Dahingeschiedene galt als Kapazität zu allen finanztechnischen Fragen. Sein Pflichtgefühl war so groß, dass er in den zahlreichen Sitzungen fast nie fehlte. War dies doch einmal der Fall, was in den 30 Jahren seiner Wirksamkeit nur sehr selten vorkam, so lag immer ein zwingender Entschuldigungsgrund vor. Schmerzlich wird sein Verlust auch von der evang. Kirchengemeinde empfunden. Jahrelang bekleidete er u. a. das Amt eines Presbyters. Er half hier wie überall nicht nur mit dem Rat, sondern auch mit der Tat. Den Bedürftigen war er ein Wohltäter, der nach dem Grundsatze handelte, alßt die rechte nicht wissen, was die Linke tut. Durch seine offene Hand aller wirklichen Armut und Bedrängnis gegenüber hat er sich im Herzen Vieler ein unvergängliches Denkmal geschaffen. Sein Andenken wird fortleben wie seine Arbeit fortlebt. Wenn in späteren Jahren einmal die Geschichte von dem großen Aufschwung unserer Stadt geschrieben und Derjenigen Erwähnung getan wird, die in besonderem Maße hierzu beigetragen haben, so wird auch sein Name genannt werden. – Herr Kommerzienrat Bömke war am 22. März 1907 zu Essen gestorben: er erreichte also nun ein Alter von 61 Jahren. Vermählt war er mit einer Tochter des Geheimen Justizrates Sack, unseres früheren nur schon längst gestorbenen Mitbürgers. An seiner Bahre trauert neben seiner Witwe der einzige Sohn. Die Beerdigung findet am Freitag nachmittag, 3 ½ Uhr statt.“

Ehrungen

• 31. August 1916. Bömkestraße in Horsthausen

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Quellen