Portal Straßen
Von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße
Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen
Straßennamen sind wichtige Orientierungshilfen sowohl für die in der Stadt lebenden Menschen als auch für ihre Besucher. So findet Enkel Willi den Weg zu Oma Hilde in Röhlinghausen eben so problemlos wie Spediteur Meyer den Betriebshof der Firma Neumann im Gewerbegebiet Friedrich-der-Große. Darüber hinaus kann der Name einer Straße dem Menschen auch einen Teil der Identität geben, die ihn mit seiner Stadt verbindet, denn Straßen sind nicht wertfrei benannt worden: Namen wie Schloß-Strünkede-Straße oder Rathausstraße, Straße des Bohrhammers oder Dickebankstraße, Blücher- oder Edmund-Weber-Straße weisen auf unterschiedliche Epochen, wechselnde politische Verhältnisse oder veränderte wirtschaftliche Entwicklungen hin. Sie dokumentieren damit einen Teil der vielfältigen Stadtgeschichte und des Selbstverständnisses ihrer Bürger. Eine Straßen(um)benennung - durch den Rat der Stadt oder durch eine der vier Bezirksvertretungen beschlossen findet auch heute noch ein lebhaftes Echo in der Bevölkerung und in den Medien. In dem jetzt vorliegenden Nachschlagewerk wurden alle Straßennamen hinsichtlich ihrer Entstehung und Bedeutung erläutert. Dieses bietet nicht nur einen historischen Überblick, sondern ist zugleich auch ein Angebot an die Bürger, sich über die Vergangenheit der Stadt zu informieren und bei der Gestaltung ihrer Zukunft mitzuwirken. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern eine kurzweilige Lektüre dieser Dokumentation, die eine wertvolle Quelle für alle an der Stadtgeschichte Interessierten darstellt. Wolfgang Becker Oberbürgermeister und Dr. Roland Kirchhof OberstadtdirektorHerne - Die StraßenArtikel zum Thema
"... Schließlich sei noch darauf hingewiesen, dass das Stadtarchiv Herne auch weiterhin jederzeit an Informationen, schriftlichen Quellen und Literatur zum Thema "Straßennamen" interessiert ist, die in diese Veröffentlichung keinen Eingang gefunden haben. Herne, im Januar 1994 Manfred Hildebrandt und Ralf Frensel" Zitat aus obigem BuchVeröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Stadt Herne
Buchstaben sparen!Gelsenkirchen liegt links von Wanne-Eickel. Ein Bewohner der Nachbarstadt heißt „Gelsenkirchener“. Auch in einer Herkunftsbezeichnung heißt es „Gelsenkirchener“. Barock, zum Beispiel. Und wenn eine Kommune wie zum Beispiel Essen oder Bochum ihrer Nachbarstadt eine Straße widmet, heißt diese natürlich auch „Gelsenkirchener Straße“. Nur nicht in Wanne-Eickel, dort wurde die Chaussee zum Nachbarn „Gelsenkircher Straße“ genannt und heißt auch heute noch so. Ein Versehen? Eine Panne auf dem Straßenschild, einfach zwei Buchstaben vergessen? Mitnichten. Die Wanne-Eickeler Eigenart der Namensverkürzung hat System. Da gibt’s z.B. auch die „Recklinghauser Straße“. Wobei es den „Recklinghauser“ natürlich ebenso wenig gibt wie den „Gelsenkircher“. Also ebenfalls zwei Buchstaben gespart, um das Straßenschild zu verkürzen? Noch nicht mal, denn die Wanne-Eickeler Straßenbenenner haben hier gerade mal zwei Pünktchen eingespart, korrekt würde es nämlich „Recklinghäuser Straße“ heißen. Und so heißt sie denn auch in etlichen anderen Kommunen, die der Vest-Metropole eine Straße gewidmet haben. Gut, mag mancher jetzt einwenden, das waren die uralten traditionellen Bezeichnungen, die hatte man einfach übernommen, ohne sie zu korrigieren. Falsch, denn im alten Amt Wanne hieß die „Gelsenkircher Straße“ ganz korrekt „Gelsenkirchener Straße“. Und die „Oeynhauser Straße“ ist genauso eine Nachkriegserfindung wie die Dahlhauser Straße. Die Wanne-Eickeler machten mit ihrer Verballhornung der Straßennamen noch nicht einmal vor ihren eigenen Stadtteilen Halt. Wie sonst lässt sich eine „Holsterhauser Straße“ oder eine „Röhlinghauser Straße“ erklären? Was immer auch die Wanne-Eickeler getrieben haben mag, die restlichen Buchstaben einfach wegzulassen: Kostendämpfung durch kürzere Straßenschilder können es nicht gewesen sein. Da hätte es nämlich noch einiges an Sparpotenzial gegeben: „Dorster Straße“ oder „Herter Straße“, zum Beispiel. Oder den „Eicker Bruch“ ...
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