Nahtstellen, fühlbar, hier: Mont-Cenis-Straße 251
Seit 2005 besteht in Herne das lokale Erinnerungsprojekt „Nahtstellen, fühlbar, hier…“. Mit dreizehn Gedenktafeln im Stadtgebiet erinnert es an die Geschichte des jüdischen Lebens, das durch die Shoah vernichtet wurde.
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Familie Frank Eine Schülergruppe des Abiturjahrgangs 2019 der Mont-Cenis-Gesamtschule beteiligte sich am Herner Erinnerungsprojekt „Nahtstellen, fühlbar, hier …“. Sie gestalteten eine Gedenktafel zur jüdischen Familie Frank aus Herne-Sodingen.
Am 11. November 2019 wurde die Tafel an der Ecke Mont-Cenis-Straße/Kantstraße aufgestellt. Familie Frank betrieb dort seit 1910 ein Textilkaufhaus, das ab 1933 von den Nationalsozialisten boykottiert wurde. Nach der Pogromnacht 1938 versuchte die Familie zu fliehen – vergeblich: Nur die Söhne Werner und Kurt konnten sich ins Ausland retten. Tochter Ruth starb im KZ Stutthof, Julie Frank im Ghetto Theresienstadt und Louis Frank im Vernichtungslager Treblinka.
Auf der Erinnerungstafel ist ein bewegendes Zitat von Werner Frank zu lesen, der 1947 als US-Soldat das ehemalige Wohnhaus seiner Familie besuchte.
Das Projekt wurde im Unterricht von Ralf Piorr und Céline Spieker erarbeitet. Unter der Leitung des Historikers Piorr entstehen seit Jahren dezentrale Erinnerungsorte an das jüdische Leben in Herne und Wanne-Eickel.
Bei der feierlichen Enthüllung dankte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda den engagierten Schüler/innen:
„Ihr tragt dazu bei, dass die Erinnerungskultur in unserer Stadt so lebendig bleibt.“
Weblinks
- http://www.herne.de/kommunen/herne/ttw.nsf/id/DE_Nahtstellen Nahtstellen - Website der Stadt Herne
- https://mcg-herne.de/verantwortung-uebernehmen
