Kaiserstraße 5

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Kaiserstraße 5
Herne Kaiserstraße 5.jpg
Bildinfo: Arnoldinus 2014[1]
Erbaut: 1911
Stadtbezirk: Herne-Mitte
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Letzte Änderung: 05.03.2024
Geändert von: Andreas Janik

Das Haus Kaiserstraße 5 wurde am 13. September 2006 unter der Nr. 692 in die Liste der Baudenkmäler der Stadt Herne eingetragen.

DENKMAL NR. 692
■ Wohnhaus
■ Kaiserstraße 5, Herne-Mitte
■ Erbaut: 1911
■ Architektur: Baukauer Baugeschäft Ewald Drücke[2]
■ Details: Die freistehende Villa wurde für Herrn Heinrich Koppenberg genannt Sehrbruch (1847-1911) errichtet. Der repräsentative Putzbau mit Quaderputzsockel wurde zweigeschossig mit teilweise ausgebautem Dachgeschoss ausgeführt. Der seitlich gelegene Eingang wird durch einen laubenartigen Vorbau mit darüberliegendem Balkon überdeckt. Die Frontseite dominiert ein zweigeschossiger Seitenrisalit mit Balkon im Dachgeschoss. In gleicher Achse erhebt sich darüber ein geschwungener Dacherkergiebel mit Voluten und Muschelornamentik. Der Putzbau zeigt Ornamente aus dem Jugendstil ebenso wie Gestaltungselemente des Neubarock. Das Gebäude ist bedeutend für die Stadt Herne, weil es als qualitätvolle Villa das anspruchsvollere Wohnen in Herne um die Jahrhundertwende bezeugt.

Objektbeschreibung

Die freistehende Villa wurde im Jahre 1911 für Herrn Heinrich Koppen­berg (genannt Sehrbruch) errichtet. Planung und Bauausführung lagen bei dem Baukauer Baugeschäft Ewald Drücke.

Der repräsentative Putzbau mit Quaderputzsockel wurde 2-geschossig mit teilweise ausgebautem Dachgeschoss errichtet.

Der seitlich gelegene Eingang wird durch einen laubenartigen Vorbau mit darrüberliegendem Balkon überdeckt. Die Frontseite dominiert ein zweigeschossiger Seitenrisalit mit Balkon im Dachgeschoss. In gleicher Achse erhebt sich darüber ein geschwungener Dacherkergiebel mit Voluten und Muschelornamentik.

Beide Seitenfassaden werden ebenfalls durch Risalite gegliedert, die in mächtigen abgerundeten Dacherkergiebeln ihren Abschluss finden.

An der rechten Seitenfassade wurde zunächst ein eingeschossiger Anbau mit Balkon errichtet, welcher nachfolgend geschlossen und überdacht wurde.

Der Putzbau zeigt Ornamente aus dem Jugendstil ebenso wie Gestaltele­mente des Neubarock. Auffallend ist das weitausladende Traufgesims mit darunter angeordneter umlaufender Blendbalustrade. Straßenseitig zieren Kassetten die Brüstungsfelder des ersten Obergeschosses. Die Gebäudeecken werden vertikal durch Lisenen betont.

Die Fenster wurden teilweise erneuert, zeigen jedoch noch überwiegend die historische Flügelteilung.

Das Dach wurde als Vollwalmdach ausgebildet.

Trotz einiger Um- und Anbauten, speziell aus den Jahren 1929 und 1937 durch den Herner Architekten Ernst Meier für die Erben Koppenberg, vor allem aber im Jahre 1984 durch Einteilung in mehrere Wohneinheiten besitzt das Gebäude Denkmalwert.

Obwohl die wesentliche Einteilung des Gebäudes ablesbar geblieben ist, beschränkt sich der Denkmalwert jedoch auf das Äußere des im Jahre 1911 errichteten Wohnhauses.

Denkmalwert sind die Außenmauern und die Dachflächen des Gebäudes. Die innerhalb dieses Denkmalumfanges liegenden Fenster, welche er­neuert wurden, sind der Gestaltung des Hauses angepasst und mindern daher den Denkmalwert nicht.

Nicht denkmalwert sind damit das Innere des Gebäudes, der gesamte Wintergarten sowie die rückwärtig errichtete Hauserweiterung.

Begründung des Denkmalwertes:

Das Gebäude ist bedeutend für die Stadt Herne, weil es als qualitätsvolle Villa das anspruchsvollere Wohnen in Herne um die Jahrhundertwende bezeugt. Für seine Erhaltung und Nutzung liegen Gründe der Architekturgeschichte vor, sowie in ganz erheblichem Maße auch städte­bauliche Gründe, weil es als Bestandteil der Reihung von Villen die Kaiserstraße charakterisiert und prägt. Durch seine Lage gegenüber der geschlossenen historischen Wohnhausreihe ergibt sich eine besondere städtebauliche Bedeutung.

Im Anhörungsverfahren wurden von Seiten des Eigentümers Bedenken gegen die beabsichtigte Listeneintragung geäußert. Die Bedenken konnten nicht ausgeräumt werden

Da hier ein öffentliches Interesse hinsichtlich wissenschaftlicher, architekturgeschichtlicher, stadtgeschichtlicher, künstlerischer sowie städtebaulicher Gründe besteht, liegen die Voraussetzungen in die Denkmalliste vor.

Bewohner

  • Koppenberg gen. Sehrbruch (1847-1911), vormals im Haus Bismarckstraße 90 ansässig. 1914 bewohnt die Rentnerin Anna Marta Witwe Koppenberg, geborene Masthof gen. Fleige (1846-1916) , das Gebäude. Auch ihr Sohn, der Rechtsanwalt Friedrich Koppenberg (1882-1949) wohnt ab da hier im Haus und übernimmt es nach dem Tode der Mutter. Besitzerin ist seine Schwester Emilie (1870-1955).
  • 1950 bewohnen, neben Emilie Koppenberg, die Witwe ihres Bruders Helene Koppenberg geb. Müller (1903-1968) und deren Kinder Hannelore (Bürogehilfin) und Hans-Jürgen (cand.jur.), der Arzt Dr. Helmut Claas (Ehemann der Tochter Gisela Koppenberg (1924-1996)), der Studienrat Wilhelm Reuther, die Witwe Berta Minnich, die Ehefrau Brunhilde Trom, die Hausgehilfin Ursula Bembenneck das Haus.
  • 1954 ist Hans-Jürgen Referendar und Besitzer des Hauses. Seine Tante Emilie ist noch gemeldet, wie seine Mutter Helene und seine Schwester Hannelore verheiratetet Kraft (1927-2008). Auch Dr. Claas bewohnt, neben dem Grafiker Otto Thiem das Haus.
  • 1959/60 wohnt es sich wieder etwas weiter. Hans-Jürgen Koppenberg (1923-1995) als Besitzer, seine Mutter Helene, Dr. Claas und die Hausdame Annemarie Neuenkirch.
  • 1974 bewohnen der Kürschnermeister Rudi Boer, der Stukkateur Paul Hesse, Pastor Goetz Kratzenstein, Johannes Kratzenstein, die Witwe Hedwig Meister, und Friedhelm Dobberstein das Haus.

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Einzelnachweise