Johann von Sodingen
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Johann von Sodingen – Stadtschreiber und Bürgermeister im frühneuzeitlichen Bochum und steht hier für die Mitglieder der Richterfamilie gleichen Namens
Johann von Sodingen war eine bedeutende Persönlichkeit im Bochum des frühen 17. Jahrhunderts.
Johann war der Sohn des Richters zu Herbede und Prokurators zu Bochum Berndt von Sodingen, 1569 schon in einer Urkunde mit Herner bezug als Zeuge erwähnt, der 1571 in Bochum eingebürgerte und dort rasch zu Ansehen kam. Mit den Springorums war er verwandt. Johann ist lange Haushofmeister (praeceptor) der Grafen von Bentheim gewesen, und als solcher hat er die Universitäten Herborn (1586), Heidelberg (1591) und Genf besucht.
Seine Karriere in Bochum begann am 14. März 1615, als er den Eid als Gerichtsschreiber ablegte, nachdem er zuvor seit 1611 bereits provisorisch in diesem Amt tätig gewesen war, aber aus konfessionellen Gründen erst später vereidigt wurde.[1]
Erst 1626 ließ er sich die Bürgerschaft aufnehmen und kam dort bald zu Ehren. Oft wird er als Ratsherr genannt, 1628, 1630, 1631, 1633 und 1636 war er Bürgermeister.[2]
Im Jahr 1631 wurde Johann von Sodingen vom Schultheiß zum Gerichtsschreiber seines Gerichts bestellt. Nach dem Tod von Sibertus Springorum im Jahr 1636 wurden die Ämter des Stadtschreibers und Gerichtsschreibers vorübergehend getrennt. Zum Stadtschreiber wurde Johann Wirich Schmedden ernannt, während Röttger Sölling das Amt des Gerichtsschreibers übernahm.
Die Familie von Sodingen war bereits im 16. Jahrhundert in juristischen und städtischen Angelegenheiten aktiv. So wurde Bernhard von Sodingen 1585 gemeinsam mit Johann Springorum zum Vormund der minderjährigen Margarete Berswordt bestellt. Sie verkauften 1589 für ihr Mündel an die Eheleute Dietrich und Anna Püttmann in Altenbochum „das oberste und niederste Breloh“.
Johann von Sodingens Wirken als Stadtschreiber und Bürgermeister fällt in eine Zeit des Wandels und der Herausforderungen für Bochum. Seine juristische Expertise und sein Engagement in der Stadtverwaltung trugen wesentlich zur Entwicklung der Stadt bei. Sein Lebensweg steht exemplarisch für die Bedeutung lokaler Amtsträger in der frühneuzeitlichen Stadtgeschichte des Ruhrgebiets.
Ein weiterer Johann von Sodingen war von 1543 - 1558 Richter von Hagen und Ahne des Geschlecht Söding.[3] Bernhard von Sodingen war 1583 Richter in Herbede.
Die Herkunft lässt sich vermutlich auf unsere Bauerschaft Sodingen zurückführen, die erstmals um 1150 als "de Sothinkge" erwähnt wurde. Im Jahr 1293 erscheint urkundlich ein Everhardus de Sodinge und 1315 ein Adam dictus de Sodinge, denen das ehemalige Rittergut Haus Sodingen gehörte.
Literatur
Wappen
Quelle des Bildes: Von Walter K.B.Holz aus dem Buch : Ein Jahrtausend Raum Hagen
Lesen Sie auch
Einzelnachweise
- ↑ Brinkmann 1936, s. 38
- ↑ Brinkmann 1936, s. 39
- ↑ [1]

