Hof Jäger (Altenhöfen)

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Hof Jäger †
1626-Luftbild-Hof-Jaeger-Altenhöfen.png
Bildinfo: Ausschnitt aus einem Luftbild von 1926 auf geoportal.ruhr
Erbaut: vor 1800
Stadtbezirk: Herne
Ortsteil: Süd
Kartengitter: e4
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Letzte Änderung: 11.12.2021
Geändert von: Andreas Janik

Ehemalige Lage: Altenhöfener Straße 119

Die Hypothekenbücher berichten: „Bauerschaft Herne, Fol. 31.| Jaeger | ein Land, worin das Vorder Land zur Halbschrid 20 duci wart worden, 2 ¾ Scheffel und 98 ruthen und 98 fuß. Haus, Hof und garten. | Besitzer: das Haus Strünckede und Hauß Giesenberg, je Zur Halbschie. Den Anteil des Haußes Strünckede hat der Georg Jaeger sub hasta publicion erstanden.
Caspar Crum| ein Häußgen | der Grund gehört zu Jaegers guth.[1]
Es lagen seit dem 28. April 1735 Schulden auf dem Strünkedeschen Anteil."[2]

Ausschnitt aus dem Artikel „Altenhöfen, eine Fränkische Siedlung" von Leo Reiners. Herner Anzeiger Nr. 93 vom 20. April 1935 mit Einzeichnung des Westbaches.

"Der Kotten Jäger hat aber, wie die Karte zeigt, 1823 näher am Wasser gelegen. Das jetzige Gebäude entstand an etwas höher gelegener Stelle im Jahre 1858. Das bezeugt die Inschrift über dem Deelentor, die (nach Angabe der alten Frau Jäger, die Buchstaben sind gegenwärtig schlecht lesbar) lautet:

Herschaue vom Himmel herab von deiner himmlischen Wohnung und segne den Volk Heinrich Spanier Lisette Jäger, Eheleute, Juni 1858.

Die Familie Jäger ist hier schon sehr lange ansässig. Sie wird bereits im Feuerstättenverzeichnis von 1664 erwähnt. Der Kotten gehörte damals den Häusern Strünkede und Gysenberg, Pächter war „der Jäger“, woraus hervorgeht, dass es sich offenbar ursprünglich um einen wirklichen Jäger der Strünkeder und Gysenberger gehandelt hat.
Zur Zeit der Kartenaufnahme gehörte der Kotten Johann Georg Jäger, der 1761 geboren war [gestorben 1834] und 1790 eine Maria Elisabeth Gartmann [1762-1841] aus Gelsenkirchen geheiratet[3] hatte. Ihr ältester Sohn Johann Georg [1793-1865][4] heiratete 1824 eine Helene Sophia Fleigenschmidt [Vierhaus gt. Fleigenschmidt 1800-1878]. Die meisten ihrer sieben[5] Kinder starben sehr früh, es blieben nur drei Mädchen, von denen die älteste, die 1826 geborene Anna Lisette [gestorben 1902], den Heinrich Spanier [1823-1898] heiratete, der das jetzige Haus errichten ließ. Spanier stammte aus Mennighüffen im Landkreis Herford und kam nach seinen Militärjahren nach hier, um als Bergmann auf Zeche Engelsburg (Herne hatte noch keinen Bergbau) tätig zu sein. Da die Ehe kinderlos blieb, ging das Besitztum auf Friedrich Jäger [geb. 1853. unehelicher Neffe] über, dessen Witwe Alwine geborene Hesse [* 1858] (von der Wieschermühle, der Großvater stammte vom Hesse-Hof in Altenhöfen) noch heute [1935] in dem Hause wohnt.“[6]

Der Hof wurde anfang der 1950er Jahre abgerissen, das Grundstück geteilt und die Ketteler Wohnungsbaugenossenschaft baute 1952 an der Altenhöfener Straße ihre noch vorhandene Wohnbebauung Haus Nr. 113-121. Der dahinterliegende Teil gehört nun zu den Grundstücken der Eiselenstraße.


Siehe auch


Einzelnachweise

  1. Caspar Jodokus Krum, 1692-1760.
  2. Hypothekenbücher Gericht Strünkede Direktlink
  3. Vgl: https://ofb.genealogy.net/famreport.php?ofb=herne&ID=I353&nachname=J%C3%A4ger&lang=de
  4. Vgl.: https://ofb.genealogy.net/famreport.php?ofb=herne&ID=I354&nachname=J%C3%A4ger&lang=de
  5. es waren insgesamt 10. s.u.
  6. Leo Reiners: Altenhöfen, eine frankische Siedlung?. Herner Anzeiger Nr. 93 vom 20. April 1935.