Heinrich Kämpchen
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Heinrich Wilhelm Kämpchen (geboren am 23. Mai 1847 in Essen-Burgaltendorf, gestorben am 6. März 1912 in Bochum-Linden), war ein Bergmann und sozialkritischer Arbeiterdichter.
Leben
Heinrich Kämpchen wurde 1847 als Sohn eines Bergmanns in Altendorf an der Ruhr geboren und wuchs dort mit einem Bruder und zwei Schwestern auf. Eine schulische Ausbildung über die Volksschule hinaus ist nicht belegt, aber er verfügte später über Kenntnisse, die auf privaten Unterricht hindeuten.[1]
Er begann um 1865/66 seine Arbeit auf der Zeche Hasenwinkel in Linden, nach etwa 24 Jahren wurde er Ende 1889 oder Anfang 1890 entlassen. Die offizielle Begründung lautete ein Arbeitsunfall; tatsächlich war sein politisches Engagement beim Streik der Ruhrbergarbeiter 1889 ausschlaggebend dafür.[2][3]
Schon früh politisch aktiv, war Kämpchen vom Einfluss Ferdinand Lassalles geprägt, stand der SPD nahe und wurde nach Inkrafttreten des Sozialistengesetzes 1878 polizeilich überwacht.[4] Im Streik von 1889 war er Sprecher der Streikenden auf Hasenwinkel; anschließend wurde er auf der “Schwarzen Liste” geführt, verlor seine Stelle und lebte fortan von einer geringen Invalidenrente sowie Einnahmen aus Veröffentlichungen in der Bergarbeiter-Zeitung und dem Wahren Jakob.[5][6][7]
Kämpchen blieb zeitlebens unverheiratet und lebte ab circa 1877 als Kostgänger in Linden.[8] Am 6. März 1912 verstarb er in Linden und wurde auf dem katholischen Friedhof beigesetzt. Tausende nahmen an seiner Beerdigung teil - ein Ausdruck seines Ansehens als „Sänger des Proletariats“.[9] == Literarisches Schaffen ==
Kämpchen verfasste sozialkritische Gedichte aus dem eigenen Arbeitermilieu, die Sorgen und Nöte der Bergleute spiegelten sich in seinen Versen, ebenso wie seine Aufforderung zur Solidarität.[10] Politisch war er von Lassalle beeinflusst; seine ersten Veröffentlichungen erschienen ab 1889 regelmäßig in der Deutschen Bergarbeiter-Zeitung.[11] Besonders bekannt wurde sein Text für das „Internationale Knappenlied“, das in sozialistischen Kreisen weit verbreitet war.[12]
Neben politischen Themen widmete er sich auch Naturgedichten – vor allem dem Ruhrgebiet, das er in seinen Werken liebevoll beschrieb.[13]
Ein markantes Beispiel ist das Gedicht „Lumpenparade“ (erschienen 1899), in dem er die aufrührerische Stimmung der Streikbewegung gegen Streikbrecher schilderte.[14]
Werke
- Aus Schacht und Hütte. Gedichte. Bochum 1899.
- Neue Lieder. Gedichte. Bochum 1904.
- Was die Ruhr mir sang. Bochum 1909.
- Aus der Tiefe. Hrsg. Wilhelm Helf. Bochum 1931.
- Das Lied des Ruhrkumpels. Berlin 1960.
- Durch Nacht zum Licht. Bochum 1962.
- Seid einig, seid einig – dann sind wir auch frei. Oberhausen 1984.
- Lesebuch Heinrich Kämpchen. Zusammengestellt und mit einem Nachwort von Joachim Wittkowski. Als: Nylands Kleine Westfälische Bibliothek 41. Aisthesis, 2013. ISBN 978-3-89528-911-8
Ehrungen
Nach Kämpchen wurden zahlreiche Straßen benannt – unter anderem in Bochum-Linden, Bottrop-Fuhlenbrock, Essen-Burgaltendorf, Hattingen-Welper und Herne-Eickel.[15] In Bochum-Linden trägt eine Hauptschule seinen Namen, und an seinem Wohnhaus befindet sich eine Gedenktafel.[16] Seit 1989 würdigt eine Gedenktafel von Tisa von der Schulenburg auf seinem Grab die Erinnerung an ihn, eingebunden in die Route der Industriekultur.[17]
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Verwandte Artikel
Einzelnachweise
- ↑ „...Am 23. Mai 1847 wurde Heinrich Kämpchen... geboren... hatte einen Bruder und zwei Schwestern. Über seine Kindheit ist wenig bekannt. Sicher ist, dass er die Volksschule besuchte. Ob er darüber hinaus noch einige Jahre Privatunterricht genoss, ist denkbar, aber unbelegt.“ – Stadtarchiv Bochum
- ↑ „...als etwa 18- oder 19-Jähriger auf der Zeche eingestellt... nach 24 jähriger Tätigkeit dort Ende 1889 oder Anfang 1890 entlassen...“, Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren
- ↑ „Wahrscheinlicher ist... Entlassung ... weil er 1889 am Streik… teilgenommen hatte“, Stadtarchiv Bochum
- ↑ Stadtarchiv Bochum
- ↑ Stadtarchiv Bochum
- ↑ „...Teilnehmer eines Delegiertentags... und später in den Kontrollausschuss des Verbandes gewählt.“ – Stadtarchiv Bochum
- ↑ „...seine Gedichte in der Bergarbeiterzeitung oder dem ‚Wahren Jakob‘ veröffentlicht.“ – Stadtarchiv Bochum
- ↑ Stadtarchiv Bochum
- ↑ Stadtarchiv Bochum
- ↑ „...sozialistischen Dichter... mit großer Emotionalität die Sorgen und Nöte der Bergarbeiter thematisierte... mahnte sie eindringlich zur Solidarität...“, Wikipedia-Artikel
- ↑ Wikipedia-Artikel
- ↑ Wikipedia-Artikel
- ↑ Wikipedia-Artikel
- ↑ „Lumpenparade ist... sozialkritisches Gedicht... erschienen in ... Aus Schacht und Hütte (1899). ... Mit solchen und ähnlich aufrüttelnden Werken wurde... bekannt.“ – Wikipedia-Artikel »Lumpenparade«
- ↑ Wikipedia-Artikel
- ↑ Wikipedia-Artikel
- ↑ Wikipedia-Artikel

