Haus Voss

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Das Haus Voss war eine Gaststätte in Constantin Mülhauser Straße 1, Ecke Landwehrweg.

Überblick
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Eröffnet: 1901
Inhaber: Heinrich Voss, Walter Voss, Christian Richter
Adresse: Mülhauser Straße 1
Geschlossen: 2020
Saal: Ja
Stadtbezirk: Sodingen
Ortsteil: Herne
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Letzte Änderung: 12.12.2023
Geändert von: Andreas Janik
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Auf dem Bild ist die Straßenbahnlinie C von Herne nach Gerthe zu sehen. Eröffnet 1910, führte sie an der Gaststätte Heinrich Voss und der Zeche Constantin der Große Schacht XI. vorbei.

Am 27. Juni 1901 erhielt der Landwirt Voss die Schankerlaubnis vom Magistrat der Stadt Herne und errichtete anschließend diese Wirtschaft.[1]


Originaltext aus: Westdeutsche Allgemeine Zeitung vom 11. Juni 2015[2]

Hier schlägt das Herz von Constantin

Herne. Das Haus Voss wurde 1901 errichtet, direkt gegenüber der Zeche. Zurzeit ist Sommerpause, danach zapft ein neuer Wirt.

Im Flur hängt ein Bild, es zeigt, dass Constantin früher zwei Herzen hatte: Die gleichnamige Zeche und die Kneipe direkt gegenüber des Fördergerüstes: Haus Voss. Seit der Schließung des Bergwerks besitzt die Siedlung nur noch ein Herz, und auch das steht zwischenzeitlich still. Wirt Christian Richter hat die Zapfhähne hochgedreht. Aber: Im September soll es weitergehen, der 41-Jährige hat einen Nachfolger gefunden für einen Treffpunkt, den es seit 114 Jahren gibt.

1901“, so steht es im Giebel des Hauses Voss. Das war die Blütezeit in Constantin, als die ersten Zechenhäuser für die Bergleute gebaut wurden, die nach der Arbeit im dunklen Loch durstig ans Tageslicht zurückkehrten. Damals war es nicht unüblich, dass der Hauer seinen Wochenlohn an der Kneipe gegenüber des Schachtes wieder verjubelte. Was Frau und Kinder dann gar nicht zum Jubeln fanden.

Fotos erinnern in der Gaststätte mit dem später angebauten Tanzsaal an goldene Zeiten. Mit dem Verschwinden der Zeche wurde es schwieriger, und zeitweilig, so erzählt Christian Richter, „hielten es meine Vorgänger nur ein Jahr lang durch.“ Immerhin, er schaffte es fünf Jahre.

Vereinsfeste, Familienfeiern oder Kleintierausstellungen lockten früher Besucher aus der Umgebung an, aktuell war es vor allem Thekenkundschaft, die Christian Richter die Treue hielt. „Das waren alte und junge Leute gleichzeitig, die haben sich hier gut verstanden. Ich weiß nicht, ob ich so etwas in einer anderen Gastwirtschaft noch einmal erleben werde“, sagt der Gastronom. Er legt jetzt erst einmal eine Sommerpause ein, wie jedes Jahr, und fährt mit Frau und drei Kindern in den Urlaub. Danach hat er etwas neues Gastronomisches im Auge. „Das ist aber noch nicht spruchreif“, sagt Richter. Man darf gespannt sein, wie es ab September weitergeht, wenn sich die Rollläden wieder öffnen im Haus Voss. Die Zeiten für die Kneipenlandschaft seien schwierig, bemerkt Richter. Besonders seit dem Raucherschutzgesetz überlegten es sich viele Stammgäste, ob sie ihre Zigarette lieber draußen im Regen oder zuhause rauchen.

Auch die hohen Gebühren für den Bezahlsender Sky – zuletzt berappte Richter 800 Euro monatlich – mache es den Wirten schwer, die Live-Fußball anbieten wollen. Aber trotzdem: Wer abends ein Gespräch sucht, ob über Fußball oder Tagespolitik, oder einfach Pfeile auf die elektronische Dartscheibe werfen will: Das Haus Voss ist noch eine Kneipe, die ihren Namen verdient. Das einzige Herz, das Constantin noch hat, schlägt hoffentlich noch lange.

Martin Tochtrop


Leserkommentare Ein Auszug aus einem Original-Leserkommentar:

"[...] Als der "Bauer" Walter Voss der Wirt war mit seiner Frau Hedwig als wunderbare Wirtin, mit Tante Lieschen in der Küche, als Sonntags abends die SCC-Fussballer im kleinen Saal sangen, hinten rechts in der Ecke der Taubenverein "Edeltaube II" saß, daneben ein paar Leute vom Skatverein, vom Schachverein, von den Kaninchenzüchtern.
Dreier-Reihen an der Theke: "Ey, Walla, mach noch einen!." Und gegen 19,00 Uhr kam der Anruf von der WAZ. Dann nahm einer die Fussballergebnisse auf, übertrug sie auf einen großen Bogen und hängte sie an die Wand. Dann konnte der Wirt erst mal 10 Minuten kein Bier verkaufen, weil alles erstmal auf die Ergbnisse schauten." [3]

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Quelle und Anmerkungen