Friedrich Struckmeier

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
Friedrich Struckmeier
Geboren am: 13. April 1900
Geboren in: Herne
Gestorben am: 20. Oktober 1944
Gestorben in: München-Stadelheim
Letzte Änderung: 26.09.2025
Geändert von: Andreas Janik


Friedrich „Fritz“ Struckmeier (* 13. April 1900 in Herne; † 20. Oktober 1944 in der JVA München-Stadelheim) war Bergmann und Mitglied beziehungsweise Unterstützer der Widerstandsgruppe um Franz Zielasko und wurde als Opfer der NS-Justiz in München-Stadelheim hingerichtet.

Erinnerung
Ehret die Opfer
Benennt die Täter

Nie wieder Faschismus
Nie wieder Krieg

Friedrich Carl Struckmeier wurde als Sohn des Hauers Karl Christian Friedrich Struckmeier (1866-?) und dessen Ehefrau Maria Dorothea Luise Schnieder (1861-?) auf der Cranger Straße 52/127b in Baukau geboren.

Friedrich Struckmeier war in Herne in der Wiesenstraße 36 wohnhaft. 1943 wurde Franz Zielasko von der Sowjetunion aus mit dem Fallschirm im besetzten Polen abgesetzt und reiste von dort ins Ruhrgebiet, um dort eine Widerstandsgruppe gegen das nationalsozialistische System zu etablieren. Bereits nach kurzer Zeit flog die Gruppe auf und im August 1943 zerschlug die Gestapo den Widerstand. Es kam zu mehreren Festnahmen. Die Zahlen schwanken zwischen 44 beziehungsweise 56 Verhafteten in mehreren Städten des Ruhrgebiets. Auch Fritz Struckmeier war unter ihnen. Am 2. Juli 1944 verurteilte der Volksgerichtshof Struckmeier wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung: "Hilfestellung für einen sowjetischen Fallschirmagenten" zum Tode.

Seine Ehefrau versuchte noch am 28. August 1944 über ein Gnadengesuch an Hitler eine Umwandlung der Todesstrafe zu erreichen. Sie schrieb:

"Mein Führer!

Mein Ehemann, der Bergmann Friedrich Struckmeier aus Herne, Wiesenstr. 36 z.Zt. in München im Strafgefängnis München-Stadelheim, Stadelheimerstr. 12, ist durch Urteil des Volksgerichtshofes zum Tode verurteilt. Ich bin mir selbst nicht klar darüber, weswegen mein Mann eigentlich zum Tode verurteilt ist. Aber ich bitte um Gnade und bitte, das Todesurteil in eine andere Strafe umzuwandeln. Mein Mann war noch niemals vorbestraft.

Unsere beiden Söhne sind Soldaten. Der älteste war in Rußland, wir haben von ihm seit sieben Monaten keine Nachricht, wir wissen nicht, ob er gefallen ist oder sich in Gefangenschaft befindet. Der zweite Sohn hat sich freiwillig bei der Kriegsmarine gemeldet und ist bei ihr angenommen.

Mein Mann wie auch ich selbst haben unsere beiden Söhne ganz im nationalsozialistischen Sinne erzogen. Beide waren auf unsere Veranlassung eifrige Mitglieder der H.-J.

Mein Führer, ich bitte um Gnade.

Auguste Struckmeier Herne, Wiesenstraße 36"[1]

Ohne Erfolg!

Am 20. Oktober 1944 wurde er mit weiteren Mitgliedern der Gruppe Zielasko mit dem Fallbeil in Stadelheim hingerichtet.[2]

Struckmeier war mit Auguste Struckmeier verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei Söhne.

Ihr selber wurde in beiden Herner Tageszeitungen im Januar 1941 Lebensmittelkartenmißbrauch vorgeworfen. "Die Ehefrau Auguste Struckmeier, geb. Kurkamp. wohnh. in Herne, Wiesenstr. 36. hat die Lebensmittelkarten für ihren Ehemann den Hilfsarbeiter Friedrich Struckmeier, der an einer Gemeinschaftsverpflegung in Watenstedt teilnimmt, hier für die Zeit vom 21.10.1940 bis 12. Januar 1941 unberechtigt in Empfang genommen und benutz."[3]

Literatur
Irene Stuiber: Hingerichtet in München-Stadelheim, Landeshauptstadt München Kulturreferat, Books on Demand, München 2004, S. 40, 41 und 43, ISBN 3-8334-0733-6. PDF-Datei

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Quelle