Schadeburg: Unterschied zwischen den Versionen

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117 Morgen groß war der Besitz, zu dem noch sieben Bauernhöfe und Kotten gehörten. Der Hagener Landrichter Pütter nahm es Anfang des 19. Jahrhunderts in Besitz. Juliane Wülfing aus Hagen und dann der Landrat Reinhard David Wiethaus aus Hamm waren die nächsten Besitzer. Die Freifrau von der Recke aus Duisburg verkaufte das Anwesen schließlich 1907 an den Bochumer Verein, der kurz darauf die Siedlung Teutoburgia darauf errichten ließ. Trotzdem standen einige Gebäude der Burg noch längere Zeit. Doch auch sie fielen schließlich 1960 anderen Plänen zum Opfer.
117 Morgen groß war der Besitz, zu dem noch sieben Bauernhöfe und Kotten gehörten. Der Hagener Landrichter Pütter nahm es Anfang des 19. Jahrhunderts in Besitz. Juliane Wülfing aus Hagen und dann der Landrat Reinhard David Wiethaus aus Hamm waren die nächsten Besitzer. Die Freifrau von der Recke aus Duisburg verkaufte das Anwesen schließlich 1907 an den Bochumer Verein, der kurz darauf die Siedlung Teutoburgia darauf errichten ließ. Trotzdem standen einige Gebäude der Burg noch längere Zeit. Doch auch sie fielen schließlich 1960 anderen Plänen zum Opfer.


[[Datei:Haus Schadeburg.jpg|350px|thumb|Haus Schadeburg, Postkartenansicht]]
==Genealogienetz==
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===Einleitung===
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Version vom 24. Februar 2015, 09:17 Uhr

Die Schadeburg, auch Haus Schadeburg und Emscherschloss genannt, war eine Wasserburg in der Nähe der Emscher im Herner Stadtteil Börnig. Die Anlage befand sich dort, wo heute die evangelische Kirche Börnigs steht. Bei den Bauarbeiten für den Kirchenbau sind Grundmauern der alten Burg entdeckt worden. Außer diesen nicht kenntlich gemachten Fundamenten, ist von der ritterlichen Schadeburg nichts mehr erhalten. Nur die Straßenbezeichnung „Schadeburgstraße“ erinnert noch daran, genauso wie das "Stadion an der Schadeburg" des ansässigen Fußballvereins VfB Herne-Börnig 1919 e.V..

Geschichte

Die wechselvolle Geschichte der Schadeburg zeigt, dass sie nicht, wie man dies zunächst vermuten konnte, schon im Dreißigjährigen Krieg zerstört wurde, sondern noch lange stand und erst Anfang des 20. Jahrhunderts unter den Abrisshammer kam.

Die Anlage besaß mehrere Türme, wobei ein Turm polygonal gewesen zu sein scheint, während der vordere Turm ein Rundturm war.

Die Schadeburg wurde in der 880 bis 890 geschriebenen Werdener Urbar-Handschrift als Abgabenpflichtiger erwähnt.

Die ersten Besitzer der einstigen Niederungsburg waren die Herren von Düngellen aus Castrop, zu dem Börnig gehörte, bis es 1928 mit der Landgemeinde Sodingen nach Herne eingemeindet wurde. Bernhardus von Schadeburg de Düngeln wurde 1320 erwähnt. An der Grenze zur Grafschaft Mark brauchte das Erzbistum Köln die Hilfe der Düngelen. Zu den Grenzfesten zählten unter anderem auch die Henrichenburg, Haus Bladenhorst, Haus Goldschmieding und die Wasserburg Gysenberg, die um 1500 zum Schloss umgebaut wurde.

Johann von Alstede, Herr zur Schadeburg, wurde 1545 urkundlich erwähnt. Seine Familie war mit den Herren von Gysenberg verwandt. Der Adelssitz gelangte danach zunächst an die vestische Familie von Raesfeld, dann an die Herren von Pieck und von Syburg zu Wieschlingen, bevor er um 1750 durch Heirat an die Familie von Pallant gelangte.

117 Morgen groß war der Besitz, zu dem noch sieben Bauernhöfe und Kotten gehörten. Der Hagener Landrichter Pütter nahm es Anfang des 19. Jahrhunderts in Besitz. Juliane Wülfing aus Hagen und dann der Landrat Reinhard David Wiethaus aus Hamm waren die nächsten Besitzer. Die Freifrau von der Recke aus Duisburg verkaufte das Anwesen schließlich 1907 an den Bochumer Verein, der kurz darauf die Siedlung Teutoburgia darauf errichten ließ. Trotzdem standen einige Gebäude der Burg noch längere Zeit. Doch auch sie fielen schließlich 1960 anderen Plänen zum Opfer.

Haus Schadeburg, Postkartenansicht

Genealogienetz

Einleitung

Das älteste, um 900 verfasste Verzeichnis der Höfe des Klosters Werden erwähnt den Hof: „In villa Dungilahon Gerolf Xl mo. avene, XII den. Heriscilling; in eadem Wulfric quondam nobilis 1 solidum nunc noster litus est“ („In der Bauernschaft Dungilahon (zahlte) Gerolf 40 Scheffel Hafer, 12 Denare (Pfennige) Heerschilling; in derselben (Bauernschaft zahlte) Wulfric, einst ein Edelherr, 1 Schilling, jetzt ist er unser Höriger").

An der Grenze zwischen der Altstadt Castrop und der Bauernschaft Behringhausen lag bis zum 29. Jhdt. Der alte Hof „Düngelmann".

Familie von Düngelen

  • 1204-1258 Macharius von Düngelen;
  • 1272 Rütger und Diedrich von Düngelen;
  • 1264-1282 Rütger mit seinen Töchtern Gerberga und Elisabeth, Ministerialinnen des Stifts Essen,;
  • 1284-1293 Heinrich von Düngelen, Kanoniker an dem Soester Patroklusstift;
  • 1284-1307 Bernhard; sein Sohn Arnold (1288);
  • 1280-1298 Wennemar von Düngelen, Knappe, dann Ritter,; sein Sohn Macharius, freier Ministeriale des Grafen von Kleve, dann des Erzstifts Köln, (1283).
  • 02.11.1319 Wilhelm Holtwick entsagt vor dem Gericht zu Castrop (Richter: Hermann Beldink) auf alle Ansprüche an die Äcker de Loberret bei dem Hof Vosnacken, die schon sein Vater dem Kloster Sterkrade verkauft hatte. - Zeugen: Sweder de Ekelo, Rutger von Dunkelen, Bernhard von Dunkelen, Bernhard, Sohn des Ritters Arnold von Dunkelen, Anton von Dunkelen, Cesarius von Gisenberge, Gerlach van der Langwat, Hermann, Schultheiß zu Castrop.Sequenti die omnium sanctorum.
  • 1320, 1329, 1332 Bernhardus von Schadeburg de Düngeln (Sohn des Ritters Arnold von Düngelen), auf dem Siegel steht allein Bernhardus de Düngelen
  • Henrich von Düngelen zu Schadeburg
  • Kunigund von Düngelen zu Schadeburg
  • 29 Mai 1399: Herman van Monster, seine Gattin Mettele, Engelbrecht ihr Sohn und die anderen Kinder versetzen vor dem Gericht zu Castorp (Richter Johan van dem Gysenberghe, genannt Errewalt) Gost van Dungelen die vronewysche mit allen Nutznießungen myt name dat varow dat plesseken an dem Borniker broke und dat lant dat belegen is by der scaedborch für 150 Mark Dortmunder Pfennige.Zeugen: Johan van Dunghelen, Henke van Eyclo, Arnd van Dunghelen, Lambart van Overencastorp, Goswin van Eyclo, Goswin Hals, Diderich Swaef, Johan van dem Gysenberge, genannt Errewalt, der alte Fronbote zu Castorp. Quelle: Gesamtarchiv von Romberg - Urkunden, Nr. 129
  • 29. Mai 1399: Herman van Monster, seine Gattin Mettele, sein Sohn Engelbrecht und seine übrigen Kinder verkaufen vor dem Gericht zu Castorp (Richter Johan van dem Gysenberge, genannt Errewalt) für eine Geldsumme Gostyn van Dunghelen die Herrnwiese mit allen Nutznießungen, nämlich dat garow un dat wyscheken dat gelegen is by Borniker Broke und dat lant dat belegen is by der stadborch. Zeugen: Johan van Dungelen, Henke van Eyclo, Arnd van Dunghelen, Lambart van Overencastorpe, Goswyn van Eyclo, Goswyn Hals, Dyderich Swaef, Johan van dem Gysenberghe, genannt Errewald, der alte Frone zu Castorpe. Quelle: Gesamtarchiv von Romberg - Urkunden, Nr. 131

Erbfolge

Wattenscheid/Kalandbruderschaft-adelige Mitglieder: Item Hinrici et Rutgeri de Dungelen

  • Henrich von Düngelen zu Schadeburg oo N., Kinder:
    • Rütger von Düngelen erbaute sich auf dem Hofe in Bladenhorst eine Wasserburg (1338/1345).
    • Bernt von Düngelen übernahm Haus Henrichenburg
      • Hannemann von Düngelen blieb auf der Schadeburg (1345)

Sohn Hannemann

  • Hannemann von Düngelen zu Schadeburg oo N.N., Kinder:
    • 1320 Johann von Düngelen begründete Haus Ickern

Alsteder Wohnungen im Amt Bochum

1453 Heinrich von Alstede mit dem Ostergut tho Bornick (Börnig) belehnt. 18.10.1552 Bericht des Christoffer vam Loe, Amtmann zu Bochum: Ingeseten vam Adell des Ampts Boickum sampt des Gerichts Castrop mit Anzeigunge oerer Wonungen:

  • Johann van Alstede ter Schaeberch = Johann van Alstede ther Schaborch ist ungerust.
    • Dat Ostergut tho Bornick, im gericht und kerspel Castrop gelegen, hefft Johann van Alstede ther Schaeborch.

Familie von Alstede

  • 1511 Johann von Alstede verkauft dem Adrian Sobbe sein Gut, der Lonys-Hof genannt, gelegen zu Ebbentorp.
  • 1546 Johann von Alstede, Herr von Schadeburg (E: Johann von Alstede (1501) oo N. von Vittinghoff) oo Anna von Boenen zum Oberfeld (E: Ludolf von Boenen oo N. von Meverden), Kinder:
    • Johann von Alstede
    • Enneke von Alstede (Nacherbin ihres Bruders Johannzu Schadeburg.) oo Johann von Raesfeld zur Schwanenburg
      • Hille von Alstede 1.oo Johann von der Porten, 2.oo Hermann von Hatzfeld
      • Margot von Alstede
      • Anna Mechtel von Alstede, heiratet Wilm von Hatzfeld

Schulte von Alstede

1591-1592 Der Schulte Rutger zu Alstedde und die Bauerschaften Sodingen und Holtahusen stritten mit Arndt und Johann van Giessenberg wegen der Ausübung von Huderechten.

Familie von Raesfeld

  • Johann von Raesfeld zur Schwanenburg 1.oo Enneke von Alstede (Nacherbin ihres Bruders Johann zu Schadeburg.), Kinder:
    • Anna von Raesfeld zu Schadeburg (Erbtochter) oo Arnold von Piek zu Schleburg
  • Johann von Raesfeld zur Schwanenburg 2.oo Margret von Senden zu Hengelborg (E: Joann oo Elis. von Wahle), Kinder:
    • Elisabeth von Raesfeld zu Schadeburg oo 13.01.1612 Goddert von Travelmann zu Bellering

Familie von Piek

  • Rittmeister Arnold Peick von Schlebuss zu Schadeburg (1618) 1.00. N., Kinder:
    • Sophie von Pieck (Wwe.. von Loe) (1639) verlangte Alimente aus den Schadeburgschen Gütern von ihrer Stiefmutter
  • Arnold von Piek zu Schleburg 2.oo Anna von Raesfeld zu Schadeburg (Erbtochter), Kinder:
    • Anna Sybilla von Pieck oo Heinrich Bertram von Palant.
    • Elisabeth von Pieck
  • Georg von Hatzfeld zu Schadeburg, Droste zu Blankenstein oo2. Anna von Raesfeldt (1639 Wwe. von Raesfeld)

Familie Palandt zu Schadeburg

von Berchem zu Schadeburg

  • 1761 Klage des Freiherrn von Berchem zu Schadeburg gegen mehrer Personen. ebd. Nr. IV.
  • 1765 Verkauf einiger Höfe in Börnig[2] und [3]
  • 09.12.1766 Verkaufsanzeige: Das Haus Schadeburg zu 25006 Rthl. 26 stüb. 6 pf.[4]
  • 06.01.1767 Verkaufsgenehmigung des Preussischen Königs zum Verkauf des Gutes Schadeburg im ganzen oder in Stücken an Adelige oder bürgerliche Käufer. ebd. Nr. I.
  • 04.08.1767 letzter Verkaufstermin [5]

Nachfeudal

  • (1826) 1847-1854 Zehntrente des Beg(s)iebing gen. Hausemann in Bladenhorst bzw. auf Gut Schadeburg in Börnig (Stadt Herne) und deren Ablösung. Landesarchiv NRW Abt. Westfalen zu Münster: B 481 Do Domänenrentamt Dortmund Akte 581

Literatur u. Quellen

  • Der Düngelmannhol bei Castrop. in: Kultur und Heimat (Castrop-Rauxel), 12. 4., 1957, Nr. 3/4, S. 132
  • Ritter v. Düngelen in Bladenhorst s. S. 83, in Ickern s S. 88 Abbildung des ehemaligen DüngelmannhOtes s S. 69

Weblinks