Heinrich August Schulte zu Sodingen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Heinrich August Schulte zu Sodingen''', weithin nur als ''Heinrich August Schulte'' bekannt, (geboren am [[10. Februar]] [[1869]] in Herne-Sodingen, gestorben 1920) war Gründer eines der wichtigsten Stahlhandelshauses Deutschlands.
'''Heinrich August Schulte zu Sodingen''', weithin nur als ''August Schulte-Sodingen'' bekannt, (geboren am [[10. Februar]] [[1869]] in [[Hof Schulte-Sodingen|Herne-Sodingen]], gestorben am [[25. Februar]] [[1920]] in Hörde<ref>[https://dfg-viewer.de/show/cache.off?tx_dlf%5Bpage%5D=177&tx_dlf%5Bid%5D=https%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Ostwestfalen-Lippe%2FP6%2FP6-06%2F~036%2FP6-06_03621%2Fmets.xml&tx_dlf%5Bdouble%5D=0&cHash=c24453a2b9c3c0992ad066df2cfdf139# Sterbeurkunde Landesarchiv NRW. Abteilung Ostwestfalen-Lippe, P 6 / 6 (Standesämter Stadt Dortmund), Nr. 3621 Nr. 174] </ref>) war ein ev. Pastor.


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Geboren als zweites Kind des Landwirtes Heinrich Schulte zu Sodingen und dessen zweiter Ehefrau Elisabeth Grümer im zu Herne gehörigen linksseitigen [[Hof Schulte-Sodingen|Schultenhof]] am Ostbach. Erwähnt ist seine Schülerschaft am Burg-Gymnasium zu Essen.<ref>[https://books.google.de/books/content?id=Epl-AAAAIAAJ&hl=de&pg=PA167&img=1&pgis=1&dq=schulte-sodingen&sig=ACfU3U2iPLX95DeMreDesUvnWT3kRZnGew&edge=0 Festschrift zur Jahrhundertfeier des Gymnasiums am Burgplatz in Essen]</ref>
Geboren als zweites Kind des Landwirtes Heinrich Schulte zu Sodingen und dessen zweiter Ehefrau Elisabeth Grümer gen. Vortmann im zu Herne gehörigen linksseitigen [[Hof Schulte-Sodingen|Schultenhof]] am Ostbach. Nach seiner Schulzeit in Herne wechselt er auf das Burg-Gymnasium zu Essen.<ref>[https://books.google.de/books/content?id=Epl-AAAAIAAJ&hl=de&pg=PA167&img=1&pgis=1&dq=schulte-sodingen&sig=ACfU3U2iPLX95DeMreDesUvnWT3kRZnGew&edge=0 Festschrift zur Jahrhundertfeier des Gymnasiums am Burgplatz in Essen]</ref>, wo er 1890 sein Abitur ablegte. Schon dort nannte er die Geistliche Laufbahn als Berufswunsch.
Am 5. Februar 1896 wird von ihm seine kleine Eisenhandlung in der Dortmunder Kielstraße 10 in dortige Handelsregister eintragen. Aus ihm formt er einer der wichtigsten Stahlhändler des Ruhrgebiets. Aus ihr geht die ''Heinrich August Schulte Eisen-Aktiengesellschaft'' hervor, die unter dem Namen '''thyssenkrupp Schulte GmbH'''<ref>https://www.thyssenkrupp-schulte.de/de/unternehmen/historie/</ref> eine Tochter der thyssenkrupp AG ist.
[[Datei:26-02-1920-Do-Ztg-TA-Schulte-Sod..png|mini|rechts|Traueranzeige aus der Dortmunder Zeitung vom 26. Februar 1920.]]
Nach seinem Studium in Halle/Saale, Berlin und Bonn und zuletzt in München, wechselte er zum Prediger Seminar nach Soest. Nach einer kurzen Hauspredigerstelle in Haßlinghausen wurde er Seelsorger und Lehrer in Siegen-Weidenau und dort besonders in der sozialen Frage aktiv. Dort hatte er am 28. August 1902 mit einigen wenigen Männern die Arbeiterwohnungsgenossenschaft zu Weidenau gegründet.<ref>https://www.wgh-siegen.de/die-genossenschaft/ueber-uns/historie</ref> Auch war er langjähriger Vorsitzender des Siegerländer Kreisverbandes der evgl. Arbeiterbewegung.<ref>Vgl.: Busch, Helmut: Die Stoeckerbewegung im Siegerland: Ein Beitrag zur Siegerländer Geschichte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Siegen 1968, S. 136</ref>


Aus den Büro- und Warenräumen in einem einfachen Fachwerkschuppen, expandierte des Unternehmens erfolgreich und wechselte zur Dortmunder Nordstraße. Kurz nach seinem Tode wurde die Firmenzentral in die Hansastraße 2 verlegt, dem noch äußerlich erhaltenen "Stahlhof/Löwenhof", heute Sitz der Volkshochschule Dortmund<ref>https://vhs.dortmund.de/index.php?id=159</ref>.
Dieses Lebensthema blieb auch auf seiner letzten Pastorenstelle in Dortmund-Hörde (1913-1920) so, wo er tatkräftig die Siedung in Loh unterstütze.<ref>Vgl. [https://de.wikipedia.org/wiki/Loh_(Dortmund) wikipedia.de]</ref><br>
Auch in Dortmund-Wellinghofen wurde er 1919 Mitgründer der Wohnungsgenossenschaft „Eigenheim“, die 36 Häuser in Selbsthilfe zwischen der Wichlinghofer Markstraße, der Selbsthilfstraße und der Straße Am Heisterbach baute.<ref>Vgl.: [http://www.wichlinghofen.de/geschichte-wichlinghofens/ Wichlinghofen.de]</ref>


Seine Firma gehörte 1918 zu den Gründer der Dortmunder Gemeinützigen Siedlungsgesellschaft<ref>https://www.dogewo21.de/katalog/jubibuch-2018/25/</ref>.  
Schulte-Sodingen wurde Opfer der Spanischen Grippe und war seit dem 1. Mai 1900 (Herne) mit Ottilie Partmann gen. Bohnenkamp (geb. am 26. November 1870 in Herne) verheiratet und hatte drei Töchter.


==Ehrungen==
==Ehrungen==
*Heinrich-August-Schulte-Straße in Dortmund
* Schultestraße, Sodingenstraße und der Schulte-Sodingen Platz in Siegen-Weidenau<ref>https://wirsiegen.de/2011/08/historische-strassennamen-ins-gedaechtnis-gerufen/11100/</ref>.
* Schultestraße, Sodingenstraße in Siegen-Weidenau<ref>https://wirsiegen.de/2011/08/historische-strassennamen-ins-gedaechtnis-gerufen/11100/</ref>. Der Schulte-Sodingen Platz ist nach den gleichnamigen Pastor Schulte zu Sodingen benannt.
*Schulte-Sodingen-Straße in Dortmund-Hörde (Mit Gedenktafel)
==Literatur==
*Flender, Hans-Martin: Pastor Schulte-Sodingen und die Rentengutskolonie Vogelsang in Weidenau (Sieg). In: Um den Rabenhain. - 1 (1986), S. 22-31
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Aktuelle Version vom 6. März 2022, 13:10 Uhr

Heinrich August Schulte zu Sodingen, weithin nur als August Schulte-Sodingen bekannt, (geboren am 10. Februar 1869 in Herne-Sodingen, gestorben am 25. Februar 1920 in Hörde[1]) war ein ev. Pastor.

Geboren als zweites Kind des Landwirtes Heinrich Schulte zu Sodingen und dessen zweiter Ehefrau Elisabeth Grümer gen. Vortmann im zu Herne gehörigen linksseitigen Schultenhof am Ostbach. Nach seiner Schulzeit in Herne wechselt er auf das Burg-Gymnasium zu Essen.[2], wo er 1890 sein Abitur ablegte. Schon dort nannte er die Geistliche Laufbahn als Berufswunsch.

Traueranzeige aus der Dortmunder Zeitung vom 26. Februar 1920.

Nach seinem Studium in Halle/Saale, Berlin und Bonn und zuletzt in München, wechselte er zum Prediger Seminar nach Soest. Nach einer kurzen Hauspredigerstelle in Haßlinghausen wurde er Seelsorger und Lehrer in Siegen-Weidenau und dort besonders in der sozialen Frage aktiv. Dort hatte er am 28. August 1902 mit einigen wenigen Männern die Arbeiterwohnungsgenossenschaft zu Weidenau gegründet.[3] Auch war er langjähriger Vorsitzender des Siegerländer Kreisverbandes der evgl. Arbeiterbewegung.[4]

Dieses Lebensthema blieb auch auf seiner letzten Pastorenstelle in Dortmund-Hörde (1913-1920) so, wo er tatkräftig die Siedung in Loh unterstütze.[5]
Auch in Dortmund-Wellinghofen wurde er 1919 Mitgründer der Wohnungsgenossenschaft „Eigenheim“, die 36 Häuser in Selbsthilfe zwischen der Wichlinghofer Markstraße, der Selbsthilfstraße und der Straße Am Heisterbach baute.[6]

Schulte-Sodingen wurde Opfer der Spanischen Grippe und war seit dem 1. Mai 1900 (Herne) mit Ottilie Partmann gen. Bohnenkamp (geb. am 26. November 1870 in Herne) verheiratet und hatte drei Töchter.

Ehrungen

  • Schultestraße, Sodingenstraße und der Schulte-Sodingen Platz in Siegen-Weidenau[7].
  • Schulte-Sodingen-Straße in Dortmund-Hörde (Mit Gedenktafel)

Literatur

  • Flender, Hans-Martin: Pastor Schulte-Sodingen und die Rentengutskolonie Vogelsang in Weidenau (Sieg). In: Um den Rabenhain. - 1 (1986), S. 22-31

Verwandte Artikel

Quellen