Wilhelm Lindemann

Aus Hist. Verein Herne / Wanne-Eickel
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Wilhelm Lindemann
Lindemann Förster Gysenberg.jpg
Geboren am: 1. Juli 1881
Geboren in: Eckerresse
Gestorben am: 24. Februar 1961
Gestorben in: Herne
Beruf: Förster
Letzte Adresse: Kirchstraße 79
Letzte Änderung: 22.10.2024
Geändert von: Andreas Janik


Wilhelm Lindemann, (geboren am 1. Juli 1881 in Gelsenkirchen Resse; gestorben am 24. Februar 1961 in Börnig, war der letzte Gräflich Westerholt-Gysenberger Förster des Gysenberger Forstes.

Wilhelm Heinrich Lindemann wurde am 1. Juli 1881 im Forsthaus Eckerresse (zwischen Westerholt und Resse gelegene Bauerschaft) als Sohn des dortigen Försters geboren. Schon sein Großvater war dort Förster und so wurde auch er ab 1895 bei der Reichs- und Burggräflichen Försterei zu Westerholt-Gysenberg als Forsteleve aufgenommen.

Seinen Wehrdienst leistete er 1900 bis 1902 im Garde-Schützen-Bataillon zu Berlin-Lichterfelde ab. Seine Schießkunst brachte ihm 1901 den „Kaiserpreis“ und einen „goldenen Hirschkopf“ ein.

Nach 13 Jahren wurde er zum 1. Oktober 1908 zum Gysenberger Forst versetzt. Dienst- und Wohnort wurden das alte „Forsthaus“ mit der Postadresse „Gysenberg 2“.

Das Forsthaus vor dem Dienstantritt Lindemanns

1914 musste er zu den Waffen und wurde Ende des Jahres 1916 verwundet. Die darauf angeordnete Dienstuntauglichkeit konnte er in seinem Gysenberg verleben, bevor er 1917 wieder zu den Waffen musste. Während seines Dienstes im Jahre 1917 wurde im Gysenberg der letzte Bock geschossen, das Hochwild war gänzlich verschwunden.

Nach 33 Jahre im adeligen Dienst wechselte er in den städtischen Verwaltungsdienst, da die Stadt Herne den Gysenberger Forst angekauft hatte.
Unter seiner Leistung wurden Wanderwege angelegt, Sitzmöglichkeiten die Arbeiten an den Ostbachteichen geplant und tausende von neuen Bäume und Sträuchern gepflanzt.

Tierpark Gysenberg 1.jpg

Neben seiner Tätigkeit als Waldhüter wurde er zu einem bedeutenden Förderer und erster Hüter des 1934 eröffneten Wildgatters im Gysenberg. Auch den Zoo förderte er ehrenamtlich. Zahlreichen Besuchern, Groß und Klein, zeigte er seine Tiere, den Wald und Feld und Flur. Aber auch neue Tiere wurden unter seiner „Fachmännischen“ Hilfe angeschafft. Das die damals erworbenen Löwen und Bären nicht den modernen Vorstellungen von Tierhaltung war damals noch nicht ins Bewusstsein durchgedrungen. Anziehungskraft besaßen sie aber. Da seine Ehefrau Cläre hier im Forsthaus ein gut besuchtes Ausflugslokal betrieb, förderte das natürlich auch den Umsatz.

Anzeige aus dem Herner Anzeiger vom 11. August 1934.

Seit 1935 war er Mitglied der SA (Res. Scharführer) und DAF, seit 1936 im NSV, seit 1937 in der Deutschen Jägerschaft und seit Herbst 1937 in der NSDAP. Offizielle Ämter hatte er nicht inne. In der Entnazifizierung wurde er in die Kategorie V eingeteilt.[1] [2]

Nach dem Krieg ging er in den Ruhestand und zog er in das Haus Kirchstraße 79 in Börnig. Am 24. Februar 1961 starb der letzte Förster.

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Quellen