Unser Wald (Monno)
Originaltexte und Bilder von Karl-Heinz Monno. Für das Wiki bearbeitet von Andreas Janik.
Unser Wald
Die Stadt Herne hat nun einmal den Ruf in ihrer Größe die waldärmste Stadt in Europa zu sein. Trotz Bemühungen hat sich daran nicht viel geändert. Frei werdende Flächen, von der Landwirtschaft nicht mehr benötigte oder im Besitz der Stadt befindliche, die nicht bebauungswürdig sind werden z. T. aufgeforstet. In einer dicht besiedelten Stadt, mitten im Ruhrgebiet, einem Ballungsraum gelegen kann das nur der berühmte Tropfen auf den heißen Stein sein. Für den Gedanken des Umweltschutzes, für bessere klimatische Bedingungen, für die Erholung der Menschen wäre das Anlegen von Wald schon wichtig. Noch wichtiger wäre es, die Gehirnstrukturen der Menschen in Bezug auf den Wald und wie er zu behandeln ist, zu ändern. Der Erfolg brauchte nicht zu sein, dass man den früheren Romantikern nacheifert. Wenn es auch nicht schaden könnte. Es genügte schon, wenn man erkennen würde, dass der Wald ein großes kompliziertes Lebewesen ist, das wir Wald-Ökosystem nennen. Genau so kompliziert wie der Mensch. So wie der Mensch behandelt werden will, so sollte man auch die Lebensgemeinschaft Wald behandeln. Doch der Egoismus der Menschen will es anders. Jeder will den Wald in Anspruch nehmen, wie er es will. Da wird Sport getrieben, die Waldwege mit Montainbyking strapaziert. Es wird gerannt, geritten und anderer Unsinn gemacht. Der beobachtende stille Wanderer, auf den wird keine Rücksicht genommen. Der Schutz der Tiere bezieht sich nicht auf die Waldbewohner, sondern auf die eigenen Hunde, die frei Laufen müssen, da sie sonst frustriert sind. Jedes dumme Gerede muss herhalten um die eigene Dummheit zu rechtfertigen.
Andere sehen den Wald nur als Einnahmequelle, schaffen zu diesem Zweck sogar Gesetze, die ihnen Recht geben sollen. Waldwege werden mit Fremdmaterial, sogar mit Asphalt ausgelegt, um trockene Wege zu schaffen. Auch die Einflüsse der modernen Gesellschaft wirken auf den Wald ein. Saurer Regen, die vielen schädlichen Einflüsse aus der Luft schaden ihm, schaden dem Waldboden indem die für die Bäume wichtigen Bodenlebewesen abgetötet werden. So wird der Wald vielfältig malträtiert. Da wundern wir uns, dass er immer erbärmlicher immer kranker wird. Im Wald laufen nicht nur die Hunde, der Wald geht wie man sagt, vor die Hunde. Mit der Meinung dass es so ist stehe ich nicht alleine. Allerdings werden die jährlichen Schadensberichte unterschiedlich diskutiert und interpretiert.
Wäldern in NRW geht es schlecht - Böden versauern
WAZ Düsseldorf. Dem Wald in NRW geht es so schlecht wie noch nie seit Beginn der Erhebungen vor 16 Jahren. Derzeit wiesen 30 % des Waldbestandes deutliche Schäden auf, sagte Umweltministerin Höhn (Grüne) bei der Vorstellung des Waldschadensberichts. 52 % der Buchen seien als deutlich geschädigt eingestuft worden. Zudem versauerten die Böden immer mehr. Verkehr, Industrie und Landwirtschaft bleiben Hauptquellen der Belastungen. Waldschaden 2002
Aus LÖBF Mitteilungen 4 / 02
WAZ 14. 7. 03 Ministerin Künast erklärt das Waldsterben jetzt für beendet: „Wir haben den Trend umgekehrt“.
Nach einer Meldung (9. August 2003) der Stiftung Wald in Not im Oktober 2003 hat sich der Waldzustand in den letzten 20 Jahren nicht gebessert. Waldsterben - vor zehn, fünfzehn Jahren war es ein Aufregerthema erster Güte. Doch es verschwand immer mehr aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit. Nur noch im alljährlichen Ritual des Waldschadensberichts kehrte das Thema in die Medien zurück. Der Wald stirbt, gottlob jedoch langsam und damit hatte man sich fast abgefunden. Jetzt aber verkündet Bundeslandwirtschaftsministerin Renate Künast (Grüne) das Ende des Waldsterbens. „Wir haben den Trend umgekehrt", sagte sie. Der Wald wachse wieder gesünder, die Flächen würden zunehmen, die Holzwirtschaft habe eine gute Zukunft. Das erstaunt. Noch 1990 hatten Wissenschaftler aus Ost und West von einem „rasanten Verfall" der europäischen Wälder gesprochen. 80 Prozent der Nadel- und 40 Prozent der Laubwälder seien bedroht. Die Deutschen, denen eine spezielle Beziehung zum Wald nachgesagt wird, sind besorgt.
Über die Ursachen des Waldsterbens, das man seit den 60er Jahren beobachtete, wurde heftig gestritten. Waren es die Schwefelabgase der Industrie, Autoabgase, saurer Regen, oder Ozon? Käfer, Pilze oder Bakterien? Diese Fragen hatten häufig politische Dimensionen. Ging es zum Beispiel um die hohen Schwefelablagerungen, wurde schnell die Industrie der damaligen DDR und Polens als Verursacher ausgemacht. Die Forschung kam einer Erklärung für das Waldsterben lange nicht näher. Die Möglichkeiten, die die NRW-Landesanstalt für Immissionsschutz 1987 diskutierte, offenbaren die ganze Ratlosigkeit:
„1. Wir wissen nicht, wovon wir reden.
2. Pflanzen sind stärker von der Umwelt abhängig als Mensch und Tier.
3. Luftverunreinigungen haben überhaupt keinen Einfluss, und wir jagen einem Phantom nach.
4. Die Untersuchungsmethoden haben sich als unzulänglich erwiesen, die erforderlichen Beweise zu erbringen."
Spätere Analysen ergaben, dass eine Vielzahl von Faktoren für das Sterben der Bäume verantwortlich ist. Doch trotz Katalysatoren und Entschwefelungsanlagen blieb der Anteil geschädigter Bäume hoch.
Der jüngste Waldzustandbericht 2002 hatte noch keinen Anlass für Künasts aktuellen Optimismus erkennen lassen. Zwar habe sich der „Kronenzustand" der Wälder stabilisiert, doch weise rund ein Fünftel der Waldfläche deutliche Schäden auf. Für eine Entwarnung sei es zu früh hieß es. CHO
Nach Angaben der Landesumweltministerin Höhn gibt es keine Entwarnung für den Wald. Er hat sich weiter verschlechtert. Vor 20 Jahren waren 60 % des Waldes gesund und 10 % geschädigt. Heute (Oktb. 2003) sind nur 30 % gesund und 25 % krank.
Auch Bürger, die in Bäumen und Wald immer eine Gefahr sehen, schaden durch ihre Hinweise und Quengeleien dem Wald. Oft ist die „Gefahr“ schon die Arbeit mit dem herbstlichen Laubfegen. Anstatt diese Bürde auf sich zu nehmen und damit seinen Körper zu stärken, läuft man lieber mit hängender Zunge als Jogger durch den Wald um seine angefressenen Pfunde abzutrainieren. Die Wohlfahrtswirkungen für den Menschen, die von Bäumen ausgehen wollen Ignoranten nicht sehen.
Waz Novb. 2000
Rentner sieht Gefahren am Wegrand
Herbert Engelke hat im Auto und bei Spaziergängen oft ein ungutes Gefühl.
Wenn Bäume aus dem Stadtbild verschwinden, regt sich in der Öffentlichkeit vielfach Unmut. Aber es gibt auch den „umgekehrten" Fall.
Herbert Engelke, pensionierter Industriekaufmann aus dem Uhlenbruch, hat bei Spaziergängen und Fahrten mit dem Auto jüngst mehrere Dutzende Gefahrenstellen ausgemacht. Der Rentner fürchtet, dass zahlreiche Bäume umkippen könnten, wenn sich der Erdboden um sie herum während des nahenden Frühlings verstärkt „durchfeuchtet". „Ich befahre beispielsweise häufig die Wiescher- und die Waldstraße berichtet Herbert Engelke, „da gibt es Böschungen, auf denen Bäume mit beachtlichem Durchmesser erheblich schräg stehen". Das Wurzelwerk sei teilweise frei gewaschen. Engelke zur WAZ: „Ich kann nur mit einem unguten Gefühl daran vorbeifahren, erst recht bei Wind." Herbert Engelke, vor dessen Haus im Uhlenbruch selbst eine imposante Buche steht, sagt von sich, er kenne sich mit Bäumen aus. „Da entwickelt man ein feines Gefühl für solche Dinge. Deswegen achte ich besonders stark auf Baumwuchs und daher rührende Gefahren.
Das der Constantiner Wald an der Waldstraße, dort ist das Foto gemacht worden, in einem katastrophalen Zustand ist, darauf habe ich schon oft aufmerksam gemacht. Jedes Jahr gehen von den alten Buchen einige Bäume ein, stürzen um. Der Grund ist kaum das abschwemmen der Erde. Schaut man im Boden nach, so findet man kaum ein gesundes kräftiges Wurzelwerk. Es wurde von Säure zerfressen. Auch Verdichtungen des Bodens über dem Wurzelwerk werden von Buchen sehr schlecht verkraftet. Den Zustand der Bäume an der Waldstrasse kennend, habe ich vor Jahren einen Antrag auf Stilllegung der Waldstraße für den Autoverkehr auf einem Parteitag der Herner SPD gestellt. Der Antrag wurde mit Mehrheit angenommen. Aus der Umgebung gab es Proteste von Bürgern, die diese Abkürzung weiter nutzen wollten. Auch ein Pastor befürchtete ein Ausbleiben von „Kirchfahrern“. Die Partei setzte darauf ihren Beschluss nicht durch.
Am 21. 1. 04 wurde im Umweltausschuss die 18. Änderung des Landschaftsplans behandelt. An der vom Forstamtes Gevelsberg gemachten Anregungen kann man ersehen, wir die Grünröcke sich Demokratie und Mitarbeit im Waldschutz vorstellen Sie bestehen auf Waldwirtschaft nach Gutsherrenart.
Die untere Forstbehörde beim Forstamt Gevelsberg erhob Bedenken dagegen, dass Durchforstungsmaßnahmen in Schutzgebieten erst nach vorheriger Abstimmung mit der unteren Landschaftsbehörde durchgeführt werden sollen. Dies geht nach Ansicht des Forstamtes über die Festsetzungsmöglichkeiten hinaus, die das Landschaftsgesetz für forstliche Tätigkeiten bietet.
Die entsprechenden Passagen werden daher aus den jeweiligen Unberührtheitsklauseln, herausgestrichen (s. Anlage 1, S. 3 Punkt b, S. 16 Punkt b und S. 31, Punkt a).
Entsprechend der Anregung des Forstamtes Gevelsberg wurde eine Unberührtheits-Klausel für Kalkungen gegen neuartige Waldschäden aufgenommen (s. Anlage 1, S.
35, Punkt n).
Von den Stadtverordneten wurde die gesamte Vorlage der Verwaltung einstimmig angenommen. Wie hatte der oberste Umweltschützer der Stadt, Stadtbaurat Terhoven gesagt: Die Änderung des Planes erfolgt u. a. auf Grund von Problemen. Eine Generalüberholung mit dem wir das Recht korrigieren, damit wir in der Praxis keine Schwierigkeiten mehr haben.
Wie der Wald in Herne behandelt werden soll hatten die Gevelsberger schon dem Landschaftsbeirat in einer Sitzung deutlich gemacht. Vorrangig ging es um Holzungen im NSG Langeloh. Sie fordern die Herner Wälder nachhaltig? zu bewirtschaften, es geht um Verkehrssicherung, Schutz der Bäume gegen Schädlinge und vielem mehr. Die vorgetragenen Argumente, die man von den holzenden Förstern trotz anderer ökologischer Erkenntnisse immer noch hört. Auf meine Meinung wir hätten in den 80er Jahren etwas anderes in den Forstbetriebplan hineingeschrieben, danach sollten die Herner Wälder vorwiegend Erholungswald sein, gingen die Forstleute gar nicht ein.
Landschaftsbeirat Sondersitzung 4. 11. 2003 wg. Holzungen
Top 1 Wirtschaftsplan der Stadt Herne für den Bereich des Naturschutzgebietes Langeloh für das Jahr 2004.
Top. 2 Grundlagen der Nutzungsplanung und Bewirtschaftungsgrundsätze für die stadteigenen Waldbereiche aus Sicht des Forstamtes Gevelsberg.
Ich bin nicht hingegangen, wollte mich draußen im kalten nicht noch ärgern. Ich habe aber der Vorsitzenden gesagt, dass es wohl keine Sitzung sei. So etwas Wichtiges solle man nicht draußen so nebenbei behandeln. Sitzung am Ich habe noch mal darauf hingewiesen. Das nach dem früher einmal beschlossenen Forstbetriesplan die Herne Wälder keine Wirtschaftwälder wären sondern ausdrücklich Erholungswälder seinen. Der Gysenberg sollte innerhalb von 40 Jahren verbessert werden mit Einhieben von Femeln nicht größer als 500 m2. Außerdem sollten Rückepferde genutzt werden. Der Förster wies auf eine Nachhaltigkeit auch in wirtschaftlicher Hinsicht hin. Das entspräche forstwirtschaftlichen Grundsätzen und Pferde gäbe es kaum noch.
Kahlschlag rückt Langeloh verstärkt in den Blickpunkt
So der Titel in der waz am 13. 11. 2003. Der Landschaftsbeirat traf sich mit Leuten vom Forstamt Gevelsberg und dem zuständigen Mann vom Optimierten Betrieb Stadtgrün. In diesem Jahr sollen die Baumfällungen sparsam durchgeführt werden, so wurde gesagt. Ein 30-jähriger Mischbestand aus Rotbuchen und Eichen soll reguliert werden. Die Bäume würden sich sonst stangenmäßig entwickeln. Die, nicht heimischen Roteichen würden nach weiteren 10 Jahren verfault sein. Nach Adam Riese wären sie dann 40 Jahre alt. Ich habe es vorgezogen, an der mehrmals vertagten „Sitzung“ nicht teilzunehmen. Derartige Dummheiten habe ich mir zur Genüge schon anhören müssen. Hiltrud Buddemeier sprach die Hoffnung aus, „dass alle nach diesem Tag etwas gelernt haben.“
Nichts gelernt haben in vielen Jahren die Herner Politiker. Ich hatte es vorgezogen an einer SPD-Veranstaltung am gleichen Tag teilzunehmen, bei der es um Kommunalpolitik ging. Das Thema Waldbehandlung im NSG Langeloh, LSG Obere Vöde und an der Friedhofstraße nahm ich zum Anlass darauf hinzuweisen, das man in der waldärmsten Stadt Deutschlands auch noch Pantoffelgrün vor der Haustür brauche. Der Ausdruck wurde vorher vom Referenten erwähnt, als es darum ging. Gutes aus seinem Programm zu vermelden. Er meinte die Erholungsgebiete unserer Bevölkerung lägen im Sauerland und der Haard. Wie Behinderte, Alte und Arbeitslose es körperlich und finanziell schaffen sollen, weit entfernte Gebiete zu erreichen, sagte er nicht. Politik muss ja nicht durchdacht sein. Von den anwesenden Behinderten und Alten gab es keine Kritik.
Neu ist diese Politik allerdings nicht. Als in den 80er Jahren des 19. Jahrh. ein höherer Verwaltungsbeamter genau die gleiche Aussage machte, gab es in den Ortsvereinen der SPD noch heftige Kritik. Umweltschutz war damals noch nicht „OUT“.
Forsten im NSG Im Langeloh
Stadt lässt Pappeln und Buchen fällen so titelt die .waz am 3. 2. 03)
Bei einer der üblichen Durchforstungen auf der Waldfläche im Langeloh sollen mehrere Pappeln gefällt werden. Auch sechs 186 Jahre alte Buchen müssen weichen, weil sie von Pilzen befallen sind und unter Stammfäule leiden. Die Untere Forstbehörde, so die Stadtverwaltung in einer Mitteilung, habe ihre Zustimmung zum Fällen der Bäume gegeben. Auch das Forstamt Gevelsberg habe keine Einwände erhoben. Und so wird es von der Zeitung angekündigt.
Auch vom Landschaftsbeirat wurde die Maßnahme am 12. 12. 02 unter Top. 3 genehmigt. In der Forstabteilung E 10 im Langeloh sollen die Pappeln entnommen werden. Pawlicki Umweltamt und Köhler biologische Station befürworten die Maßnahme. HB. "„Pappeln gehören nicht in einen ordentlichen Forst. Weil Pappeln nicht in den Wald gehören wird der Fällung zugestimmt. In der Jahreshauptversammlung des BUND am 22. 2. 03 wird von einem Teilnehmer Klage darüber geführt, dass bei der Maßnahme der Boden, die Aue und der Roßbach von den eingesetzten schweren Fahrzeugenstark geschädigt worden seien. Wer haben eigentlich die Pappeln im Wald gestört? Warum dürfen in einem Naturschutzgebiet keine kranken Buchen stehen? Was sollte mit dem Fällen dieser Bäume verbessert werden? Kann man Wälder oder Waldteile nicht einfach mal so belassen wie sie sich entwickelt haben?
Naturnahe Wälder, Urwaldparzellen und viel mehr ökologischen Waldbau werden schon seit Jahrzehnten gepredigt. Im Umweltmagazin 4/2002 fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland mehr Wälder statt Forste und im Magazin 1/2003 Mehr Vielfalt mit bunten Bildern von natürlichem Wald und in den Waldlebenden Käfern. Die Pappeln sind in den Langeloh gepflanzt worden, als hier noch der Bergbau umging. Der Wald, dieses heutige Naturschutzgebiet ist kein Naturwald, wie kaum noch ein Wald in Mitteleuropa. Aber dieser Wald ist einer der schönsten und mit Bach und Bachaue einer der vielgestaltigsten in Herne. Sollte man ihm nicht etwas mehr Ruhe gönnen?
Am 10 3. fand im Rathaus eine Sitzung des Landschaftsbeirats. Von der Verwaltung waren das Umweltamt und der OR Stadtgrün und ein Mitarbeiter des Forstamtes Gevelsberg. Sie sollten Stellung nehmen zu den Holzaktionen im Langeloh und an der Friedhofstraße. OR und Forstamt begründeten ihr Verhalten mit dem Argument der Gefahrenabwehr und der Verkehrssicherheit. Sie betonten, dass sie eine besondere Verantwortung tragen. Die Bäume könnten auf den Friedhof stürzen, eine Telefonleitung zerstören oder Personen, vor allem Kinder könnten zu Schaden kommen. Vom Förster konnte man zum Langeloh noch erfahren, dass in unseren Wäldern die Eiche von der Buche verdrängt werde, mit den Holzungen möchte man der Eiche helfen. Diese Meinung und Maßnahme wurde von einer Anwesenden, die sich als Biologin vorstellte, begrüßt. Konkrete Fragen wurden von den beiden „Vertretern“ übergangen mit allgemeinen Erklärungen (s.o.).Auf meinen Vorwurf sie hätten entgegen dem Forstbetriebsplan gehandelt, die Öffentlichkeit nicht informiert und habe auch das zuständige Umweltamt und den Landschaftsbeirat nicht gehört, sind sie eingegangen mit dem Bemerken, Die Zeit habe gedrängt. Zufällig sei eine Firma zum holzen frei geworden, da habe man zugreifen müssen.
Eine späte „Rechtfertigung“ erschien am 17.4. 03 in der WaZ:
Riesiger Baum fällt plötzlich einfach um. Lebensgefahr: Weitere Buchen sofort gefällt
Von George Huneck
Wie von Geisterhand gefällt ist plötzlich im Langeloh eine mächtige Buche umgekippt und auf einen Spazierweg gestürzt.
Gestern ist dort ein halbes Dutzend weiterer Bäume abgesägt worden - zur Abwendung von Lebensgefahr. „Baumfällungen - egal in welchem Umfang - werden immer sehr emotional begleitet", sagt Stadtsprecher Gerd Werner, „häufig wird der Zeitpunkt der Fällaktion als viel zu früh kritisiert". Was Werner mit vornehmer Zurückhaltung beschreibt, stellt sich nicht selten als „Aufschrei der Öffentlichkeit" dar, der oft in wüste Beschimpfungen auf die Stadtverwaltung mündet. Die jedoch ist verpflichtet, den Bürgern ein hohes Maß an Sicherheit zu gewährleisten und einmal erkannte Gefahren schnell zu beseitigen
Tückischer Pilz versetzt Buche +den Todesstoß
Von außen sah sie noch „gesund" aus
Rüdiger Raabe vom Fachbereich Stadtgrün: „Geschieht das nicht, muss ich unweigerlich mit Verfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung oder gar Tötung rechnen."
Raabe ist keiner, der Bäume aus Jux und Tollerei fällen lassen würde, beileibe nicht. Er bezeichnet sich selbst als „manchmal zu gutherzig", und von den Buchen, die gestern im Langeloh der Säge zum Opfer fallen mussten, spricht er als „wunderschönen, ehrwürdigen 120 Jahre alten Buchen".
Nun ist es passiert, eine von ihnen ist kollabiert, und sie war bereits als „Gefahrenbaum" bekannt. Raabe und Thomas Jansen vom Forstamt Gevelsberg haben einen Schwarzbrandpilz-Befall diagnostiziert, den jedoch selbst ein Laie auf den ersten Blick zu erkennen vermag. Im Stamm, der nun am Wegesrand liegt, sieht es tatsächlich aus, als habe jemand „Feuer darin angemacht". Und so riecht das auch, was einst Holz gewesen ist. Zum Glück war zum Zeitpunkt des Zusammenbruchs kein Mensch in der Nähe. Das Fatale: Von außen sieht man dem Baum die fortgeschrittene Krankheit nicht im Geringsten an. Deshalb, so Förster Jansen, war es jetzt allerhöchste Zeit, auch die übri¬gen Buchen zu fällen. Der Weg war vorübergehend gesperrt mit einem dicken Baumstamm. Trotzdem spielten gestern Kinder in dem Bereich. Von Rüdiger Raabe auf die Sperrung und vor allem die Gefahr aufmerksam gemacht, in der sie sich befanden, erklärten sie: „Haben wir nicht gesehen."
Die Aue des Langeloh nach der genehmigten Fällung.
Die Genehmigung des Landschaftsbeirat erfolgte wegen im Wald stehender Pappeln. Die Forstung wurde nicht in Natur in schonender Weise wie es Vorschriften vorsehen durchgeführt und einige „gefährliche Buchen“ wurden entfernt. Wie den Fachleuten aber oft Unrecht angetan wird, zeigt ihr Lamento im obigen Bericht. Können Fachleute einem Baum wirklich nicht eine Krankheit ansehen? Wie kann man dann dafür noch verurteilt werden?
Informative Forstbegehung
Die Waldgebiete in Herne werden entsprechend des Forstbetriebsplans gepflegt. Über Aus- und Aufforstungen im nächsten Jahr informieren Vertreter des Forstamtes Gevelsberg und des Fachbereichs „Stadtgrün" am Dienstag, 18. November. Treffpunkt ist um 11 Uhr die Straße „Am Ruhmbach“ Revierpark (Firmenschild „Haus Galland"). Die lehrreiche Forstbegehung mit Vertretern der bürgerschaftlichen Gremien steht allen interessierten Hernern offen. Forstmaßnahmen sind u. a. geplant an der Vöde- und Waldstraße, im Gysenberg, im Langeloh und in Unser Fritz.
Einschläge treffen Buchen und Eichen
Vornehmlich werden kranke Bäume gefällt
Bei einem Rundgang durch den Gysenberg hat Revierförster Thomas Jansen (Forstamt Gevelsberg) Mitglieder der Bezirksvertretung Sodingen und andere interessierte Bürger gestern über die für 2004 geplanten Einschläge in den Herner Wäldern informiert.
Der Hauplan für das kom¬mende Jahr sieht vornehmlich das Fällen kranker Rot- und Stieleichen, Buchen und Ahorn vor, die stark von Krebs oder Zimtscheibenpilz befallen sind. Zum Schlagen freigegeben sind darüber hinaus Bäume, die zu dicht stehen und deshalb kümmern oder die eine akute Gefahr für Spaziergänger darstellen. Gefällt werden insgesamt 571 Festmeter.
Möglich ist, wie Jansen erläuterte, das Schlagen der nachwachsenden Menge. Das sind in Hernes Wäldern zurzeit 745 Festmeter. Mit dem Hauplan 2004 bleibe das Forstamt deutlich unter der möglichen „Ernte", so Rüdiger Raabe vom Fachbereich Stadtgrün. Bestandspflege nennt das Forstamt die Fällaktion im Gysenberg, der ab Ende 2003/Anfang 2004 kranke Ahorn und Roteichen zum Opfer fallen. Buchen und Eichen lichten die Förster im Langeloh und an der Beimbergstraße, damit die verbleibenden Bäume einen ausreichenden Lebensraum haben.
Am Reitwegekonzept in Herne wird schon seit langem gearbeitet. Vor allem die Landwirte, die schon seit langem und fast alle Pferde als sogenannte Pensionspferde in ihren Ställen unterbringen, Reitställe und andere Reitanlagen unterhalten, wollen auf ihrem Gelände keine Reitwege anlegen lassen.
Zur Anlage des Reitweges im Gysenberg habe ich in einer Sitzung des Landschaftsbeirat meine Meinung gesagt. Ich meinte dieser Weg wäre mit seinem Blick ins darunter liegende Bachtal eines der schönsten im Wald und sollte nicht für die Fußgänger gesperrt werden. Außerdem äußerte ich Bedenken wegen voraus zu sehender Schäden am Waldboden. Da der Weg auf der höchsten Böschungskante verläuft, befürchte ich eine Zerstörung der Kante und damit ein Abschwemmen des Bodens nach unten. An vielen Stellen im Wald ist die einst starke Boden schicht aus Lösslehm und darüber liegenden Humus schon durch die Reitwege zerstört, der Castroper Höhenschotter liegt frei. Im Beirat wurden die Vorschläge abgelehnt.
Am 22.11. 2000 kommt die Angelegenheit in den Umweltausschuss. In der Verwaltungsvorlage heißt es: „Ein Rückgriff auf den bisher existierenden Reitweg ist ausgeschlossen, da dieser aufgrund seiner Hanglage bereits zu starken Erosionsschäden im Wald geführt hat und eine erhebliche Unfallgefahr für Reiter darstellt“. Und weiter „Die Anlage eines neuen Reitweges abseits der bereits bestehenden Wege wird aus ökologischer Sicht von den Naturschutzverbänden, der Forstbehörde und der Fachverwaltung abgelehnt.“ Aus dieser Sicht heraus lehne ich auch den neuen Vorschlag ab (s.o.) Pferde haben in unseren kleinen Waldparzellen nichts zu suchen. Es sind auch keine Waldtiere. Die Diskussion im Ausschuss dazu ist nur als kläglich zu bezeichnen. Obwohl es im vorletzten Absatz heißt: „Die jetzt angedachte Planung ---„ begrüßt Frau Wasmuth von der SPD die Maßnahme mit dem Bemerken, sie sei froh, das die Angelegenheit jetzt endlich geregelt ist. Auch die CDU (Janetzki) ist darüber froh. Der Vorlage wird einstimmig, auch mit dem Votum der Grünen zugestimmt. Warten wir ab, was danach kommt.
Auch in der Sitzung der BZV in Sodingen verläuft es nicht anders. Man mosert etwas darüber, dass den Joggern der Weg genommen wird, aber es wird einstimmig für den Reitweg votiert. Die CDU meint, da kann man zustimmen, eine gute Lösung und die Läufer haben genug andere Möglichkeiten. Frau Kohlenbach findet die Lösung sogar „ganz toll“. Von der Verwaltung erfährt man noch, dass der Reitweg mit Sand aus Spielplätzen gebaut wird. Das ist sehr kostengünstig. Geplant ist weiter eine Anbindung an Bochum. Da müsste man durch das Wäldchen an der oberen Vödestraße. Dann wird meiner Meinung auch dieses Wäldchen am Fuchsberg (Stemberg), das frühere LSG 3 stark beeinträchtigt. Was ich noch festgestellt habe. Der Sand für den Reitweg liegt schon 3 Wochen im Gysenberg am Rande vom Hauptweg. Die Verwaltung muss wohl mit der Zustimmung der Politiker zum Konzept gerechnet haben.
Der Volkspark wird verschönert.
Am 26 Februar 2003 klingelt das Telefon. Es beschwert sich bei mir jemand darüber, an der Friedhofstraße in Holthausen würden Buchen gefällt. 30 bis 40 dieser mächtigen Saueerstoffspender sollen nach Auskunft der Waldarbeiter geholzt werden. Ich würde mich doch immer dafür einsetzen -----. Ich habe sofort einige Stellen informiert. Niemand wollte davon wissen oder gewusst haben. Vom Umweltamt und von der Biologischen Station sind auch Mitarbeiter hinausgefahren. Am anderen Tag erfuhr ich von der Vorsitzenden des LB, „das die Maßnahme abgebrochen wurde. Es handele sich um einen Irrtum. Die Maßnahme solle im Gysenberg durchgeführt werden. Es wären nur wenig Bäume gefällt worden.“ Am anderen Tag habe ich beim Herrn Häuser nachgefragt, der mich eigentlich telefonisch informieren wollte. „Wir sind zum Glück noch rechtzeitig gekommen. Die Holzung wurde gestoppt.“ Trotzdem ließ mich die Angelegenheit nicht ruhen. Als ich die Friedhofstraße zum Tatort hinauf gehe, kracht es und ein mächtiger Stamm einer doppelstämmigen Buch schlägt nur 14 m vor mir auf den Waldboden. Es sah trostlos aus. Mindestens 40 Baumleichen, Buchen und einige Eichen lagen kreuz und quer. Drei Arbeiter waren dabei, alles zu zerschneiden. Über den Waldboden fuhr der eingesetzte Trecker.
Umweltamt kann Baumfäller nicht rechtzeitig stoppen
Beim Eingreifen waren 10 Bäume schon weg
Der „Ökologischen Stadt der Zukunft" mangelt es an Sensibilität, wenn es um Eingriffe in die Natur geht: Ohne Information der Bevölkerung begann am Mittwoch an der Friedhofstraße in Holthausen eine Fällaktion. Als das Umweltamt die Forstarbeiter zurückpfiff, waren zehn alte Buchen schon zersägt.
Entsetzte, teils wütende Anwohner und Spaziergänger, die über die Friedhofstraße den Weg zum Volkspark Sodingen oder ins landschaftlich reizvolle Oestrichtal nehmen, hatten die Stadt über den Eingriff in den teils 200 Jahre alten Buchen- und Eichenbestand unterrichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt war dem Umweltamt das Geschehen nicht bekannt, und auch Stadtgrün reagierte irritiert. Denn der Fälltrupp hätte in dieser Woche eigentlich im Gysenberg, nicht aber an der Friedhofstraße Säge und Axt ansetzen sollen.
Das Urteil über die Bäume hat das Forstamt Gevelsberg (in Abstimmung mit der Stadt) gesprochen. In seinem Betriebsplan, der das Aus- und Aufforsten auch in Herner Grüngebieten festlegt. Die Buchen und Eichen müssten weg, so Stadtsprecher Horst Martens, weil zwei Drittel der Bäume faule Stämme und trockene Äste hätten, folglich eine Gefahr für Autofahrer und Spaziergänger darstellten.
Ob es sich tatsächlich so verhält, konnten Herner Fachleute vor dem Start der Fällaktion nicht klären: Es gab, wie eigentlich üblich, keine Ortsbesichtigung, bei der sich Umweltschützer und Bezirkspolitiker ein Bild hätten machen können. Zum Schutz von Autofahrern müssten die Bäume auch nicht zwingend gefällt werden:
Die Friedhofstraße ist ein Forstweg, auf dem der „normale" Verkehr nichts zu suchen hat. Um Spaziergänger vor Schaden zu bewahren, räumt man bei der Stadt ein, „hätte es durchaus gereicht, ein Warnschild aufzustellen". Denn: Wenn jeder Baum, der trockenes Astwerk abwerfen könnte, gleich gefällt würde, „hätten wir keinen Constantiner und auch keinen Gysenberg-Wald mehr".Wie es mit den verbliebenen 15 Bäumen weitergehen wird, ist unklar. Holthauser, unter ihnen der Mediziner Franz-Josef Wagner, fordern von der Stadt, sie „auf jeden Fall" stehen zu lassen, -hawi waz 1. 3. 2003
Bürgerprotest rettet ein Dutzend alter Buchen.
Stadt stoppt „Verkehrssicherung“ mit dieser Schlagzeile erscheint in der waz ein Artikel über Holzungen im Gysenberg, dem Langeloh und dem an der Friedhofstraße. Zur Friedhofstraße heißt es: Die Proteste der Bürger haben Wirkung gezeigt - zumindest in Holthausen: Der Buchen- und Eichenrestbestand an der Friedhofstraße bleibt - bis auf zwei oder drei Ausnahmen bestehen. Das hat die Stadt verfügt.
Zehn der 25 etwa 200 Jahre alten Bäume, unter ihnen wenige Eichen, waren in der vergangenen Woche gefällt worden. Weil die Stämme faul oder Teile der Krone morsch waren und sie deshalb eine akute Gefahr für Passanten darstellten. Wie berichtet, hatte das von entsetzten Bürgern über die Fällaktion informierte, bis dahin vom Abholzen ahnungslose Umweltamt den Einschlag gestoppt. Die starken Bäume in dem noch vorhandenen Bestand blieben stehen, erklärte Förster Thomas Jansen (Forstamt Gevelsberg) gegenüber der WAZ. Zwei Buchen, im Stamm faul, müssen laut Stadtsprecher Gerd Werner noch fallen, ebenso eine wegen ihrer beachtlichen Schieflage instabile Eiche. Zwischen dem optimierten Regiebetrieb Stadtgrün, der dem Rat des Revierförsters folgte und grünes Licht für die Fällaktion gab, und dem Umweltamt habe die Kommunikation nicht geklappt, gestand Werner offen ein: „Es gab kein abgestimmtes Verhalten." Versäumt worden sei ebenfalls, eine andere Sichtweise als die des Beraters (Förster) einzuholen.
Herner Wälder bieten Anblick der Zerstörung
Scharfe Kritik am Fällen gesunder Bäume
Langeloh, Gysenberg, Constantin, Holthausen: Die Wälder bieten einen Anblick der Zerstörung und nicht der Forstpflege, stellen, wie auch zahlreiche andere Herner, Cornelia Wandelt und Ursula Streitbürger fest.
Die beiden Frauen aus Holthausen fordern die Stadt auf, die Bürger in Zukunft „vor solchen Untaten(-tätern) zu schützen und vor solchen Schäden an Gesundheit und Umwelt zu bewahren". Die in der vergangenen Woche gefällten „Naturriesen" an der Friedhofstraße, teils über 200 Jahre alte Buchen und Eichen, hätten mehr Gefahren überlebt, „als jeder von uns: Granatsplitter, Bombenangriffe, dicke Luft, sauren Regen - nur das Grünflächenamt nicht", so die beiden Anwohnerinnen der Heroldstraße.
Die von vielen Bürgern heftig kritisierte, weil gesunde alte Bäume einbeziehende Fällaktion an der Friedhofstraße veranlasste Cornelia Wandelt und Ursula Streitbürger, dem Leiter des für die Abholzaktion verantwortlichen optimierten Regiebetriebs Stadtgrün (früher Grünflächenamt) am 4. März einen Besuch abzustatten. Cornelia Wandelt: „Besagter hat laut seiner Aussage erst durch die WAZ erfahren, dass an der Friedhofstraße in der Vorwoche Buchen gefällt wurden."
Nicht nur das irritierte die beiden Besucherinnen. Sie wunderten sich auch, dass der Amtsleiter einerseits von der Notwendigkeit des Fällens sprach - 90 % der Bäume seien schwer geschädigt und deshalb eine akute Gefahr für Fußgänger gewesen, andererseits nach „einer Stunde des Herausredens" zugegeben habe, den Ort des Buchenfrevels noch nicht aufgesucht zu haben. Seine Begründung, so die beiden Frauen aus Holthausen: „Das hätte er auch nicht nötig, dafür gäbe es Mitarbeiter."
Hätte sich der Stadtgrünchef vor Ort sachkundig gemacht, hätte er erkennen können, so Cornelia Wandelt, dass sich unter den etwa 20 gefällten Bäumen „drei Buchen mit, Schäden, ansonsten nur gesunde, jahrhundertealte Buchen und gesunde Eichen" befanden.
Auffällig ist für beide Frauen auch, dass die Argumentation des Stadtgrün-Leiters und des für Herne zuständigen Revierförsters aus Gevelsberg „nicht übereinstimmen". Der Förster nämlich habe die Fällung so begründet: „Die ausschließlich gesunden Bäume in der zweiten Reihe mussten gefällt werden, da man mit den großen Maschinen aus platztechnischen Gründen die unfallträchtigen Bäume der ersten Reihe nicht hätte fällen können."
Beide Frauen schließen nicht aus, dass die gesunden Bäume nicht zuletzt deshalb fallen mussten, „weil forstwirtschaftliche Maßnahmen hohe Kosten verursachen", die wieder „eingespielt werden, indem man jedes Jahr eine gewisse Menge Festmeter auf den Markt bringt". -hawi
8. 3. 03
Auch ein Bürgerprotest an der Friedhofstraße. Gedenktafel für Stadtgrün und Forstchaoten hat jemand auf den Zettel geschrieben.
Geschmeidige Sprache
Zu „Baumfällaktion am Holthauser Friedhof", WAZ-Ausgabe vom 6. März, schreibt Wolfgang Dahmen, Mont-Cenis-Str. 476:
Früher hatten die Baumkiller noch Namen. Heute ist das ein optimierter Regiebetrieb. Versteht das einer? Vor ca. acht Jahren schickte die Stadt eine solche Truppe in den Friedhofswald. Diese verwüsteten ihn in der Mitte. Das städtische Grünflächenamt gab sich in der Presse zerknirscht. Heute ist die Pressearbeit viel besser.
Man spricht geschmeidig von Kommunikationsproblemen. In den nächsten Jahren werden die restlichen Bäume wegen „Sonnenbrand" sicher alle „definitiv keine Überlebenschance haben" (Zitat des Försters) und gefällt werden müssen. Übrigens, auf dem Friedhof sind noch Bäume, deren Äste waagerecht zur Erdoberfläche wachsen. Da könnte doch bestimmt ein „Regisseur" noch was optimieren. Waz 10. 3. 03
Am 10 3. fand im Rathaus eine Sitzung des Landschaftsbeirat Statt. Von der Verwaltung waren das Umweltamt und der OR Stadtgrün und ein Mitarbeiter des Forstamtes Gevelsberg. Sie sollten Stellung nehmen zu den Holzaktionen im Langeloh und an der Friedhofstraße. OR und Forstamt begründeten ihr Verhalten mit dem Argument der Gefahrenabwehr und der Verkehrssicherheit. Sie betonten, dass sie eine besondere Verantwortung tragen. Die Bäume könnten auf den Friedhof stürzen, eine Telefonleitung zerstören oder Personen, vor allem Kinder könnten zu Schaden kommen. Vom Förster konnte man zum Langeloh noch erfahren, dass in unseren Wäldern die Eiche von der Buche verdrängt werde, mit den Holzungen möchte man der Eiche helfen. Diese Meinung und Maßnahme wurde von einer Anwesenden, die sich als Biologin vorstellte begrüßt. Konkretem Fragen wurden von den beiden „Vertretern“ übergangen mit allgemeinen Erklärungen (s.o.).Auf meinen Vorwurf sie hätten entgegen dem Forstbetriebsplan gehandelt, die Öffentlichkeit nicht informiert und habe auch das zuständige Umweltamt und den Landschaftsbeirat nicht gehört, sind sie eingegangen mit dem Bemerken, Die Zeit habe gedrängt. Zufällig sei eine Firma zum holzen frei geworden, da habe man zugreifen müssen.
Leserbrief
Holzung Friedhofstraße, Sitzung Landschaftsbeirat.
Ein Argument im Landschaftsbeirat waren die Kosten der Fällung. Ohne großen Kostenaufwand können drei auf einer Kante stehende „Gefahrenbäume“ nur gefallt werden, wenn über 20 gesunde mit fallen. Fragen sich die Holzer nicht, was die gesunden Bäume für die Menschen Wert sind und wären sie nicht noch ein kleiner Beitrag Hernes gegen die Klimaveränderung? Schlimm sind auch die Schwierigkeiten bei der Kommunikation der Verwaltungen untereinander zu bewerten. Noch schlimmer ist das die Öffentlichkeit und auch die Politiker nicht und wohl auch noch falsch informiert wurden. Wenn man der Presse mitteilt 10 Bäume seien geholzt worden, so hat man sich zu melden, wenn es „zufällig etwas mehr geworden sind. Bei der Erstellung des Forstbetriebsplans war es Konsens, vor jeder Maßnahme diese vorzustellen und beraten zu lassen. Es kann doch nicht richtig sein, dass jemand herkommt, Spielregeln außer Kraft setzt und bestimmt, was gemacht wird.
Herne, 12. März 2003
Karl Heinz Monno
Welch ein Hohn
Zu „Herner Wälder bieten Anblick der Zerstörung", WAZ vom 8. März, schreibt Karin Vollmer, Lutherstr. 11:
Ich frage mich, wie viele Bäume müssen in unserer Stadt unter fadenscheinigsten Ausreden noch abgeholzt werden? Herne eine ökologische Stadt der Zukunft - welch ein Hohn. Cornelia Wandelt und Ursula Streitbürger haben Recht: „Was wuchs so herrlich Jahr um Jahr, durch Menschenhand (Grünflächenamt) ist's nimmer da. Ich dichte dazu: Stets ist das oberste Bemühen', dass auch verschwindet letztes Grün. Die Lerche singt vom Plastikbaum, sie ist noch da, man glaubt es kaum. Doch seht genauer nur - jawohl, sie ist aus Styropor! Waz 11. 3. 03
Zum Bericht „Baumfällen in Holthausen", WAZ vom 8. März, schreibt Annegret Behl, Dorfstr. 29:
Da in Herne geschützte Obstwiesen, geschehen im Dorf Börnig, Hinterhofflächen oder letzte Freiflächen zu Bauland erklärt werden, wen wundert es da, dass alte Bäume gefällt werden? Bäume, die etwa 200 Jahre alt sind. Was sind schon 200 Jahre? Da sind in der Verwaltung oder im Forstamt Gevelsberg Männer an der richtigen Stelle. Das bisschen Grün in unserer Stadt muss weg. Wenn in der zweiten Baumreihe kranke Bäume stehen, muss die erste abgeholzt werden! Ein Arzt nimmt einem Kranken auch einen Arm ab, um an sein krankes Herz zu kommen. Ist doch logisch! Ich schlage deshalb vor: Pflastersteine und grüne Farbe gibt es zur Genüge. Die Leute vom Forstamt und aus der Herner Verwaltung (Stadtgrün - „Statt grün?") machen dann eine Umschulung - zum Straßenfeger? Da kann man keinen nicht wieder gut zu machenden Schaden anrichten!
Spielregeln außer Kraft
Zur Holzung an der Friedhofstrasse und der Sitzung des Landschaftsbeirats schreibt Karl-Heinz Monno, Viktor-Reuter-Str. 57:
Ein Argument im Landschaftsbeirat waren die Kosten der Fällung. Ohne großen Kostenaufwand können drei auf einer Kante stehende „Gefahrenbäume" nur gefällt werden, wenn über 20 Gesunde mit fallen. Fragen sich die Holzer nicht, was die gesunden Bäume für die Menschen Wert sind und wären sie nicht noch ein kleiner Beitrag Hernes gegen die Klimaveränderung? Schlimm sind auch die Schwierigkeiten bei der Kommunikation der Verwaltungen untereinander zu bewerten. Noch schlimmer ist, dass die Öffentlichkeit und auch die Politiker nicht und wohl auch noch falsch informiert wurden. Wenn man der Presse mitteilt, zehn Bäume seien geholzt worden, so hat man sich zu melden, wenn es „zufällig" etwas mehr geworden sind. Bei der Erstellung des Forstbetriebsplans war es Konsens, vor jeder Maßnahme diese vorzustellen und beraten zu lassen. Es kann doch nicht richtig sein, dass jemand herkommt, Spielregeln außer Kraft setzt und bestimmt, was gemacht wird.
Abholzung
Auch nach dem von der CDU-Fraktion eingeforderten Bericht der Verwaltung zur Abholzaktion in Holthausen bleiben noch viele Fragen offen. Das Forstamt Gevelsberg fällte im Rahmen einer Auslesedurchforstung knapp 40 bis zu 200 Jahre alte Buchen und Eichen, obwohl sich nachweislich nur drei Gefahrenbäume darunter befanden. Zeigte sich das Umweltamt uninformiert, reagierten die Bürger entsetzt. Mussten so viele Bäume aus wirtschaftlichen Gründen abgeholzt werden? War gar OR Stadtgrün Auftraggeber der um zwei Monate vorgezogenen Abholzaktion? Bürger und Politiker mussten zur Kenntnis nehmen, dass sich ähnliche Dinge wie jetzt an der Friedhofstraße künftig wiederholen werden, da die städt. Baumschutzsatzung hier keine Anwendung findet. SN 16. 3. 03
Eingriffe in den Wald, wie in alle Naturführen zu Schäden in den Naturhaushalten. Diese Erkenntnisse sind nicht neu. Fast alle Naturvölker wussten davon. Wenn sie zum eigenen Überleben in den Naturhaushalt eingreifen mussten, entschuldigten sie sich hierfür bei ihren „Göttern“. Heute meint der Mensch sich alles erlauben zu können. Wald- und Landschaftszerstörung, Artensterben und Klimaveränderungen sind bekante Menetekel. Die Ignoranten wollen es nicht wahr haben. Ihre Argumente werden immer dummer. Gewarnt sind wir schon lange. Darf man ungestraft die Natur „verbessern“? so fragt schon 1925 Professor Dr. Ernst Schultze in einem längeren Aufsatz: „Argen Schaden die mancherlei Eingriffe in den Haushalt der Natur angerichtet, die eine rücksichtslos vorwärts stürmende Technik vornehmen zu dürfen glaubte. Im Laufe der Jahrtausende hatte die Natur ein Gleichgewicht geschaffen, das bei aller Grausamkeit und Verschwendung von Keimen und Individuen dem Menschen nützlich war. Und eben der Mensch hat dieses Gleichgewicht mit rücksichtsloser Hand zerstört. Hier hat er ---„ Es folgt auf vier Seiten eine Auflistung darüber das was der Mensch anrichtet und angerichtet hat.
Ja er hat damals und er macht weiter. Trotz aller Bekundungen Programmen und Agendas müssen wir uns die Frage stellen, sind wir nicht noch grausamer geworden? Neben den vielen Brutalitäten die in Herne gegen den Wald begangen worden sind, hat man auch Verbesserungen durchgeführt. So hat man in den vergangenen Jahren auch Aufforstungen durchgeführt. Auf Veranlassung des Umweltamt hat die Stadt Herne einige Maßnahmen in Angriff genommen. Oft waren es Ausgleichsmaßnahmen, weil anderen Orts Natur vernichtet wurde. Auch der KVR hat im Stadtgebiet neuen Wald angelegt. Die Schonungen sind noch jung, müssen sich entwickeln. Einige der neuen Waldstücke liegen oberhalb des Beimberg, an der Gneisenaustraße, am Hölkeskampring nördlich der Wieschestraße um nur einige zu nennen. Eine Maßnahme wurde am Hoverskamp durchgeführt, die mir nicht genehm ist. Eine Freifläche wurde mit Gehölz überstellt. Dadurch sind die Blutströpfchen-Widderchen, eine Schmetterlingsart, die sich hier angesiedelt hatte, wieder verschwunden. Auch die Besenginster werden mit zunehmender Beschattung eingehen. Zwei Arten, die hier verschwinden müssen, weil der Mensch die Natur verbessert hat. Ansonsten dürfte Wald die beste natürliche CO2-Senke sein. Eine Frage sei noch erlaubt. Warum macht die Stadt mit diesen durchaus sinnvollen Maßnahmen nicht mehr Öffentlichkeitsarbeit? Es würde die vielen negativen Meldungen etwas abmildern.
Nicht nur an der Friedhofstraße, auch an den anderen Hängen des Beimbergs wird geholzt. Jetzt aber hat man gelernt. Es wird eine Besichtigung mit Grünflächenamt, Untere Landschaftsbehörde und Bürgern durchgeführt. Die zu fällenden Bäume sind mit grüner Leuchtfarbe markiert. Einwände bei der Anhörung werden aber nicht beachtet.
Wieder an der Waldstraße
Endlich ist es soweit! Nicht die Straße soll gesperrt werden, der Wald wird geholzt. Die Superchristen der CDU haben lange genug gequengelt. Am 30. Juni 2005 ist der erste „Ortstermin auf der Rennpiste Constantinstraße“. so die WAZ. Das Problem rasende Autofahrer und wie sie zu stoppen sind soll gelöst werden. Mitte Juli 2005 machen sie mit dem Förster vom RVR (früher KVR) eine weitere Begehung im „Constantiner Busch“ Der Titel in der WAZ lautet: „Waldstraße im Visier der CDU“. Zu schnell wird wohl den Berg hinauf gefahren. An der Straße flanierende Passanten würden gefährdet. Jetzt hat man Lösungen parat t. Eine Tempo 30 Zone soll eingerichtet werden. Geschwindigkeitskontrollen sind durchzuführen. Der Stadtvertreter verspricht unverzüglich das Unkraut am Straßenrand entfernen zu lassen, damit eine bessere Übersichtlichkeit gegeben ist.
Ich kann mir gut vorstellen, dass bei einer größeren Übersicht noch mehr gerast wird. Das kann man immer wieder beobachten. Im Wald sind gut begehbare Wege angelegt worden. Einer verläuft parallel mit der Straße, aber mindestens 10 Meter entfernt. Dort konnte angenehm flaniert werden. (siehe Bilder unten). Wer dabei an der Straße flaniert, muss schon stark gestört sein.
Nun kommen die Fachleute auf den Plan. Im Oktober klärt der Förster laut WAZ-Bericht darüber auf. Das der Waldboden geschädigt sei, weil die Bäume kein Licht durchlassen. Immer wieder seien Bäume über die Straße gekippt argumentiert die CDU und: Jetzt müssen Autofahrer und Spaziergänger vor der Gefahr geschützt werden. Die Verkehrssicherheitspflicht ruft. Der Erfolg, bis zu 140 Buchen müssen wegen der Gefahr geholzt werden „Der Erhalt dieses Naherholungsgebiets ist von großer Wichtigkeit in unserer dicht besiedelten Stadt und wir freuen uns, dass der RVR seine Aufgaben so vorbildlich wahrnimmt, jubiliert die Christpartei.
Zur Fachaussage des Försters hätte ich doch eine Frage. Seit der Nacheiszeit wachsen bei uns im Nördlichen Raum Buchenwälder. Eigentlich müsste in den folgenden zehntausend Jahren der Waldboden vollständig zerstört sein, weil kein Licht durch das dichte Kronendach dringt. Kein Argument ist zu dumm, um nicht geglaubt zu werden.
Um mich über den Gefahrenzustand aufzuklären bin ich zur Waldstraße um noch einige Fotos zu machen. Ein mir durchgehender Linie markierter breiter Fußweg ist für Flanierende abgeteilt.
Der hier abgebildete Weg verläuft parallel mit der Straße auf deren rechter Seite. Ich nannte ihn im Stillen immer den „Bürgermeister Wehrenbrecht – Gedächtnisweg, weil ich diesen CDU – Mann hier öfters begegnet bin. Er ist diesen Weg gerne gegangen. Ob das nach der Holzaktion auch noch sein würde?
Gefahr am Wegrand Von der Straße bis über den Weg hinaus waren viele Bäume zum Holzen markiert.
Dieser Weg führt am Fuß des Waldes nach rechts den Hang hinauf. Es ist ein für die Freizeitreiter eingerichteter Weg. Durch die Aktivitäten der Reiter ist der Boden zerstört, der Boden durch die scharfen Hufeisen aufgelockert. Der bedeckende Humus wurde abgeschwemmt und vom Regen bis zur Straße getragen. Auf dem unteren Bild ist zu sehen, dass der Castroper Höhenschotter frei liegt. Eigentlich müsste darüber noch eine Schicht Lößlehm liegen. So etwas sieht der Fachmann Förster nicht und nicht die Politiker. Was tut man nicht alles für den Sport. Nach der Novellierung des Landschaftsgesetz ist der Sport neuerdings auch im Landschaftsbeirat vertreten. Da kann man gespannt sein!
Der Weg ist vom Huftritt zerstört, die Wurzeln vom Regen frei gespült
Im November wird geholzt. Dafür muss die Straße gesperrt werden. Die Baumstämme sollen vermarktet werden, Das Astwerk wird gegen eine Gebühr an die Bevölkerung abgegeben, um als Kaminholz verwendet zu werden. Der Wald muss sauber bleiben. Im Wald liegendes Buchenholz würde Jahre liegen bis es vermodert ist. Im Moderholz leben Pilze Insekten und anderes Kleingetier. Es würde der Artenvielfalt dienen. Der Kohlenstoff des Holzes würde Jahre brauchen um wieder in den Kreislauf zu kommen. Ob die Nutzer der Kaminfeuer beim flackernden Schein daran denken, dass ihr Feuer das CO2 sofort in die Atmosphäre gelangen lässt. Jedes Kaminfeuer ein kleiner Beitrag zur Klimaveränderung. Was an Holzungen in diesem Winter noch ansteht ist die Durchforstung des Teutoburgia Wald und des Resser Wald. Angekündigt wurde es schon. Das alles läuft unter dem Motto: Der RVR bringt mehr Licht in die Wälder. Weiter habe ich gehört, einer der Besitzer des Wäldchen im Düngelbruch will aus seinem Bereich die Pappeln herausholzen. Die Pläne, den Flottmannwald entlang der Straße des Bohrhammers, der schon mal gerodet wieder aufgeforstet wurde mit Wohnhäusern zu bebauen. Die Holzung des inzwischen über 70 Jahre alten Waldes auf der Thyssenhalde steht noch an. Dam im Grundwasser unter dieser Schwermettalthalde die Giftstoffe nicht zugenommen haben, machte ich schon vor Jahren den Vorschlag, Wege über die Halde zu Sperren und einen Bannwald zu schaffen. Zu diesem Thema habe ich noch Mitte Dezember 2005 folgenden Artikel in der Zeitung gefunden: Tiere im Totholz Schweigen Äxte und Motorsägen im deutschen Wirtschaftswald, explodieren die Tierartenzahlen, stellten das Forschungsinstitut Senckenberg und Mitarbeiter des hessischen Staatsforstes fest. Seit 1987 wächst dort auf ' kleinen Flächen ein Urwald, wo abgebrochene Äste und vom Sturm umgeworfene Baumstämme liegen bleiben. 6000 verschiedene und damit 15% aller in Deutschland vorkommenden Tierarten fanden die Forscher zwischen Totholz und frischem Grün. Drei neue Tierarten wurden in diesen Mini-Reservaten erstmals weltweit nachgewiesen, fünf weitere Arten waren für Deutschland neu, 73 für Hessen. In diesen Naturwaldreservaten wollen die Wissenschaftler Erkenntnisse gewinnen, wie ein Urwald in Deutschland funktioniert und mit diesem Wissen den Wald pflegen - und Geld verdienen. rhk Bei diesen unterschiedlichen Erkenntnissen muss man sich doch fragen, was richtig ist. Brauchen wir in Herne einen Wirtschaftwald, der den maroden Schuldenhaushalt der Stadt nicht bessern kann, oder brauchen wir einen Wald, der ökologisch gesund ist. Am letzteren könnten sich die Menschen erfreuen, die mit sehenden Augen hindurch gehen, sich an heiler Natur, an Tieren und Pflanzen noch erfreuen können. Mit seinen Wohlfahrtswirkungen würde der Wald auf die Menschen eine heilsame Wirkung haben. Ich frage mich manchmal, wo, wie und was unsere Forstleute studiert haben. Für diese Forstleute und die sie mit Beifall begleitenden Ökodoten hat die Schöpfung nicht aufgebaut.
Lasst und Froh und Munter sein----Waldstraße, Weihnachten 2005.
Froh sein können die Waldplaner, die Holzer und alle die sich gegen die Bäume gewandt haben, die Ökodoten, die genau wussten, was richtig und gut ist. Die Menschheit kann aufatmen. Die Gefahrenbäume sind tot. Sie können die Autofahrer und Spaziergänger nicht mehr bedrohen. Eigentlich ist auf der Waldstraße nie jemand zu Schaden gekommen. Ich glaube, es haben sich mehr Autofahrer umgebracht, weil sie gegen Bäume gefahren sind, als das sie von einem Baum getötet wurden.
Früh können alle sein, deren Wünsche in Erfüllung gegangen sind. Es ist alles so gekommen, wie es gewünscht war. Mein Wille geschehe. Auch die Holzhacker sind zu ihrem Recht gekommen. Sie haben sich durchgesetzt, gegen geschriebenes Wort. Im Forstbetriebsplan der Stadt steht geschrieben, wie groß eine Holzungsfläche, Femel genannt sein soll. Zählt man alle geholzten Bäume zusammen, kommt weiniges mehr heraus. Geduldet wird alles von denen, die Verträge Verordnungen, kurz geschriebenes und gesetztes Wort kontrollieren sollen. Schauen wir uns auf den folgenden Bildern, das angerichtete Chaos an. Es hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Wer hat dich schöner Wald,---
Werhat dich schöner Wald, dort droben, so abgeholzt und dann verschoben? Wer macht denn nur so schlimme Sachen? Das könn`nur Ökodoten machen.
Mit dem Schutz unserer Bäume verteidigen wir mehr als ein bloßes Geschenk der Natur, mehr als einen nach Erträgen zu messenden wirtschaftlichen Vorteil. Wir sichern damit unser überleben. Wälder gehen den Völkern voraus, Wüsten folgen ihnen nach. Aus Baummanifest 1962 v. Wilhelm Bobring.