Walter Bälz: Unterschied zwischen den Versionen

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Walter Bälz wurde  als Sohn des Bergwerksdirektors Regierungsbaumeister a . D. Hermann Bälz (1850-1918) und seiner Ehefrau Marie Schell (1857-1919) in Stuttgart geboren. Nach der Schulausbildung in Stuttgart und dem Studium in Lausanne sowie an der Stuttgarter Technischen Hochschule (Maschinenbau) und an der Bergakademie Berlin trat er als Referendar am 28. Juli 1906 in den Staatsdienst ein. 1910 zum Bergassessor befördert ging er 1911 für einige Jahre in die USA. Dort wurde er 1912 Leiter der Issaquahand Superior Coal Mining Co. in der Nähe von Seattle. Diese Mine wurde von deutschen Investoren finanziert, geriet jedoch bald in Geldprobleme, als die Gesellschaftliche Unterstützung zu Beginn des Ersten Weltkriegs versiegte. 1918 ist Bälz wieder im Staatsdienst nachgewiesen, 1919 als Hilfsmitarbeiter im Oberbergamt Breslau und im Preußischen Handelsministerium.
Walter Bälz wurde  als Sohn des Bergwerksdirektors Regierungsbaumeister a.D. Hermann Bälz (1850-1918) und seiner Ehefrau Marie Schell (1857-1919) in Stuttgart geboren. Nach der Schulausbildung in Stuttgart und dem Studium in Lausanne sowie an der Stuttgarter Technischen Hochschule (Maschinenbau) und an der Bergakademie Berlin trat er als Referendar am 28. Juli 1906 in den Staatsdienst ein. 1910 zum Bergassessor befördert ging er 1911 für einige Jahre in die USA. Dort wurde er 1912 Leiter der Issaquahand Superior Coal Mining Co. in der Nähe von Seattle. Diese Mine wurde von deutschen Investoren finanziert, geriet jedoch bald in Geldprobleme, als die Gesellschaftliche Unterstützung zu Beginn des Ersten Weltkriegs versiegte. 1918 ist Bälz wieder im Staatsdienst nachgewiesen, 1919 als Hilfsmitarbeiter im Oberbergamt Breslau und im Preußischen Handelsministerium.


Die Ernennung zum Bergrat erfolgte 1921. 1924 wurde er als Bergwerksdirektor in die Hauptverwaltung der [[Hibernia AG|Bergwerksgesellschaft Hibernia]] nach Herne und 1927 zusätzlich in die Bergwerks-Aktiengesellschaft Recklinghausen berufen. Beide Gesellschaften wurden 1935 miteinander verschmolzen.  
Die Ernennung zum Bergrat erfolgte 1921. 1924 wurde er als Bergwerksdirektor in die Hauptverwaltung der [[Hibernia AG|Bergwerksgesellschaft Hibernia]] nach Herne und 1927 zusätzlich in die Bergwerks-Aktiengesellschaft Recklinghausen berufen. Beide Gesellschaften wurden 1935 miteinander verschmolzen.  
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Aufgrund der Durchführungsverordnung Nr. 25 zum Gesetz Nr. 27 der Alliierten Hohen Kommission wurde die Bergwerksgesellschaft [[Hibernia AG]] am 6. Oktober 1954 unter Einbringung der alten Bergwerksgesellschaft Hibernia und der am 5. Oktober 1954 umgebildeten Emscher-Lippe Bergbau-AG neu gegründet. Das gesamte Grundkapital ging in den Besitz der Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-AG (VEBA) über. Bis dahin blieb er Mitglied des Aufsichtsrates der Gesellschaft.
Aufgrund der Durchführungsverordnung Nr. 25 zum Gesetz Nr. 27 der Alliierten Hohen Kommission wurde die Bergwerksgesellschaft [[Hibernia AG]] am 6. Oktober 1954 unter Einbringung der alten Bergwerksgesellschaft Hibernia und der am 5. Oktober 1954 umgebildeten Emscher-Lippe Bergbau-AG neu gegründet. Das gesamte Grundkapital ging in den Besitz der Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-AG (VEBA) über. Bis dahin blieb er Mitglied des Aufsichtsrates der Gesellschaft.


==Weiterführende Information==
==Weiterführende Information==

Version vom 4. Mai 2024, 12:11 Uhr

Walter Bälz (geboren am 12. Oktober 1881 in Stuttgart; gestorben am 4. August 1957 in Recklinghausen) war von 1924 bis 1954 Bergwerksdirektor und zuletzt Vorstandsvorsitzender der Hibernia

Leben

Walter Bälz wurde als Sohn des Bergwerksdirektors Regierungsbaumeister a.D. Hermann Bälz (1850-1918) und seiner Ehefrau Marie Schell (1857-1919) in Stuttgart geboren. Nach der Schulausbildung in Stuttgart und dem Studium in Lausanne sowie an der Stuttgarter Technischen Hochschule (Maschinenbau) und an der Bergakademie Berlin trat er als Referendar am 28. Juli 1906 in den Staatsdienst ein. 1910 zum Bergassessor befördert ging er 1911 für einige Jahre in die USA. Dort wurde er 1912 Leiter der Issaquahand Superior Coal Mining Co. in der Nähe von Seattle. Diese Mine wurde von deutschen Investoren finanziert, geriet jedoch bald in Geldprobleme, als die Gesellschaftliche Unterstützung zu Beginn des Ersten Weltkriegs versiegte. 1918 ist Bälz wieder im Staatsdienst nachgewiesen, 1919 als Hilfsmitarbeiter im Oberbergamt Breslau und im Preußischen Handelsministerium.

Die Ernennung zum Bergrat erfolgte 1921. 1924 wurde er als Bergwerksdirektor in die Hauptverwaltung der Bergwerksgesellschaft Hibernia nach Herne und 1927 zusätzlich in die Bergwerks-Aktiengesellschaft Recklinghausen berufen. Beide Gesellschaften wurden 1935 miteinander verschmolzen.

Bälz wohnte seit seinem Dienstantritt in Herne im Haus Shamrockring 26.

Als Nachfolger Otto von Velsens wurde er am 13. August 1945 leitender Direktor der Hibernia und blieb nach seiner Entnazifizierung bis 1952 deren Vorstandsvorsitzender.

Vom 20. Juni 1945 bis zum 11. Dezember 1945 war er als Vertreter der Kohlewirtschaft ernanntes Mitglied des Stadtausschusses der Stadt Herne.

Aufgrund der Durchführungsverordnung Nr. 25 zum Gesetz Nr. 27 der Alliierten Hohen Kommission wurde die Bergwerksgesellschaft Hibernia AG am 6. Oktober 1954 unter Einbringung der alten Bergwerksgesellschaft Hibernia und der am 5. Oktober 1954 umgebildeten Emscher-Lippe Bergbau-AG neu gegründet. Das gesamte Grundkapital ging in den Besitz der Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-AG (VEBA) über. Bis dahin blieb er Mitglied des Aufsichtsrates der Gesellschaft.

Weiterführende Information

Ehrungen

Nachlass

  • Bergbauarchiv Bochum: ungeordnete, aber in sich geschlossene Aktenbestände des Oberbergrates a. D. Walter Bälz.[3]

Verwandte Artikel

Quelle

[4] [5] [6]
  1. "HERNE - von Ackerstraße bis Zur-Nieden-Straße", Stadtgeschichte im Spiegel der Straßennamen, bearbeitet von Manfred Hildebrandt, Ralf Frensel, Jeannette Bodeux, Franz Heiserholt, Veröffentlichungen des Stadtarchivs Herne, Herne 1997
  2. WAZ 23.10.1956.
  3. BBA 32/755 u. 32/763.
  4. Herner Zeitung 12.10.1951, 06./07.08.1957.
  5. Ruhr-Nachrichten 07.08.1957.
  6. Westfälische Rundschau 26.01.1955.